Paare und Partnerschaftskonzepte in der Musikkultur des 19. Jahrhunderts

 

Buchcover von "Künstler-Ehe"Buchcover von "Paare in Kunst und Wissenschaft"​​​​​​​
Laufzeit: 2015–2018 (ab 10/2016 an der mdw)​​​​​​​​​​​​​​
Projektleitung: Melanie Unseld
Projektmitarbeiterin: Christine Fornoff
Finanzierung: DFG​​​​​​​

Kurzbeschreibung

Das Forschungsprojekt setzte sich mit möglichem öffentlich-professionellen Handeln von Paaren in der Musikkultur des 19. Jahrhunderts und den mit ihnen einhergehenden Aushandlungen von Partnerschaftsmodellen im direkten Austausch mit musikkulturellen Phänomenen auseinander.

Ziel des Forschungsprojekts war es, der musikhistorischen Forschung über musikkulturelle Handlungsspielräume im 19. Jahrhundert einen wichtigen Baustein hinzuzufügen, der nicht von isoliertem Handeln – weder von Männern noch von Frauen – ausgeht, sondern von den quantitativ häufig anzutreffenden, in der Musikkultur tätigen Paaren. Damit kann sowohl eine musikhistoriographische Engführung auf "den Komponisten" (etwa als "Genie" bzw. als "Größe" der Musikgeschichtsschreibung) aufgelöst werden, als auch eine Isolierung weiblicher Handlungsspielräume, wie sie ein alleiniger Fokus auf weibliche Lebensläufe mit sich bringt.

Bericht über das Forschungsprojekt im mdw-Magazin online:
Melnie Unseld: „Keine glücklichere, keine harmonischere Vereinigung in der Kunst­welt“? Bericht über das DFG-Forschungsprojekt in: mdw-Magazin online
 


Publikationen

  • Christine Fornoff-Petrowski: Künstler-Ehe. Ein Phänomen der bürgerlichen Musikkultur, Köln: Böhlau (im Erscheinen).
  • Christine Fornoff-Petrowski / Melanie Unseld (Hrsg.): Paare in Kunst und Wissenschaft, Köln: Böhlau 2021.
  • Melanie Unseld: "'training […] at his father's hands and at those of the musical community that sorrpunded these families': Musikerfamilien als Ort der Ausbildung und Professionalisierung", in: Music and the Arts in England, c. 1670–1750, hrsg. von Ina Knoth, Dresden 2020, S. 33–56. DOI: https://doi.org/10.25366/2020.112 
  • Melanie Unseld: „Erinnerung stiften. Voraussetzungen und Handlungsspielräume der Komponistenwitwe Helene Berg“, in: Erinnerung stiften. Helene Berg und das Erbe Alban Bergs, hrsg. von Daniel Ender, Martin Eybl und Melanie Unseld, Wien: Univer­sal Edition 2018, S. 9–30.
  • Melanie Unseld: „Musikerfamilien. Kontinuitäten und Veränderungen im Mikrokos­mos der Musikkultur um 1800“, in: Beethoven und andere Hofmusiker seiner Genera­tion. Bericht über den internationalen musikwissenschaftlichen Kongress Bonn, 3.-6. Dezember 2015, hrsg. von Birgit Lodes, Elisabeth Reisinger und John D. Wilson (= Mu­sik am Bonner kurfürstlichen Hof, Bd. 1), Bonn: Beethoven-Haus 2018, S. 25–54. (Rezension von David Wyn Jones in: Eighteenth-Century Music Vol. 16/1 (March 2019), S. 67–69.)
  • Melanie Unseld: „Argumentieren in Wissenschaft und Musik: Wilhelm Heinrich Riehls Hausmusik (1855)", in: Zum Selbstverständnis der Gender Studies. Methoden – Methodologien – theoretische Diskussionen und empirische Übersetzungen (= L’AGENda 1), hrsg. von Corinna Onnen und Susanne Rode-Breymann, Opladen/Berlin/Toronto: Barbara Budrich 2017, S. 121–128.
  • Christine Fornoff: „Die Konzertagentur Wolff und ihre Bedeutung für Virtuosinnen im Berliner Musikleben des 19. Jahrhunderts“, in: Musikerinnen und ihre Netzwerke, hrsg. von Annkatrin Babbe und Volker Timmermann, Oldenburg: BIS-Verlag der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 2016, S. 41–67.
  • Christine Fornoff: „Ideale(e) Musikerehe? Wagners Ehen im Vergleich“, in: Wagner - Gender - Mythen (= Wagner in der Diskussion, Bd. 13), hrsg. von Christine Fornoff und Melanie Unseld, Würzburg: Königshausen & Neumann 2015, S. 127–144.
  • Christine Fornoff: „Geschlechterrollen und Paarkonstruktion im Briefwechsel von Jo­hanna und Gottfried Kinkel“, in: Musikbezogene Genderforschung. Aktuelle und inter­disziplinäre Perspektiven (= Jahrbuch Musik und Gender, Bd. 5), hrsg. von Nicole K. Strohmann, Camilla Bork und Gesa Finke, Hildesheim: Olms 2013, S. 31–48.

Vorträge im Kontext des Forschungsprojekts

  • Wissenschaft im Dialog: Im März 2019 wurde auf Ö1 das Radiokolleg "Musikpaare in der Klassik" ausgestrahlt. Gestaltung: Nadja Kayali und Michaela Schierhuber.

  • Melanie Unseld: „Spezifische Erbschaftsmasse“ und „musikalisches Haus“. Musikerfamilien um 1800 im Familiendiskurs der Aufklärung, Vortrag im Rahmen der Tagung Aufklärung! Musik und Geschlecht im 18. Jahrhundert der Fachgruppe Frauen- und Genderstudien der Gesellschaft für Musikforschung), Hamburg 2018
  • Melanie Unseld: Haus – Musik. Revision eines Phänomens, Vortrag auf Einladung der Österreichischen Gesellschaft für Musik, Wien 2017
  • Christine Fornoff-Petrowski: The Musician’s Marriage in German-speaking Magazines of the 19th Century, Vortrag auf dem Symposium Beyond Genius and Muse. Collaborating Couples: Con­ference at the University of Bristol, 2017
  • Christine Fornoff: The German-Speaking Discourse on the Musician Marriage (Musikerehe) in the Long 19th Century, Vortrag auf der 40th Annual Conference der German Studies Associa­tion, San Diego Oktober 2016
  • Melanie Unseld: Musikerfamilien. Strukturelle Veränderungen im Mikrokosmos der Musikkultur um 1800, Vortrag auf dem internationalen Symposium Beethoven und anderen Hofmusi­kern seiner Zeit im deutschsprachigen Raum, Bonn 2015
  • Christine Fornoff: Marriage Diaries of an Artist Couple: Eugen and Hermine d’Albert, Vortrag auf der 4th IABA Europe Conference (Dialogical Dimensions in Narrating Lives and Life Writing), Funchal (Madeira) 2015

 

Symposium im Oktober 2018


Interdisziplinäres Symposium zum DFG-Projekt "Paare und Partnerschaftskonzepte in der Musikkultur des 19. Jahrhunderts"

4.–6. Oktober 2018

Ort: mdw-Campus, Fanny-Hensel-Saal | 3., Anton-von-Webern-Platz 1

Organisation: Christine Fornoff und Melanie Unseld

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