Studierende
Kennzeichnend für die Lehrgangsgruppen ist die Heterogenität der Studierenden sowie die Vielfalt der unterschiedlichen Kompetenzen, die sie mitbringen. Sie bilden die Grundlage für einen fruchtbaren Austausch innerhalb der Jahrgangsgruppen.
Knapp die Hälfte der Studierenden hat einen geisteswissenschaftlichen Hintergrund. Sehr häufig vertreten sind außerdem Absolvent:innen künstlerischer Ausbildungen, dazu kommen Teilnehmer:innen aus wirtschaftlichen Studienrichtungen.
Der Anteil der Studentinnen liegt im Schnitt der letzten 20 Jahre bei etwa 70 Prozent. Statistiken geben Hinweise darauf, dass Frauen es nach wie vor beruflich schwerer haben als Männer und seltener in Führungspositionen tätig sind. Obwohl sich im Kulturbetrieb in Österreich in den vergangenen Jahren diesbezüglich einiges getan hat, wird im Lehrgang darauf geachtet, die vorhandene Geschlechterasymmetrie im Berufsfeld gesellschaftspolitisch zu thematisieren.
Bei den Teilnehmer*innen des Lehrgangs lassen sich zwei Gruppen unterscheiden:
Während einige Studierende mit mehrjähriger Berufserfahrung ihre Position im Kultursektor bereits stabilisieren konnten, ihr bisheriges Tun jetzt reflektieren möchten und eine Verbesserung ihrer Position anstreben, stehen andere am Anfang ihrer Karriere und suchen ein Grundwissen über den Kulturbetrieb sowie praktische Anwendungen. Beide Gruppen profitieren wechselseitig von dem, was die jeweils anderen an Erfahrungen, Wissen, Neugier und Enthusiasmus mitbringen.
Eine Befragung der Absolvent:innen seit 1990 ergab, dass die Hälfte ihre Stellen über persönliche Kontakte gefunden hat. Der Lehrgang bietet durch die Gruppengröße von maximal 24 Personen die Möglichkeit zu intensiver und nachhaltiger Vernetzung. Auch der Kontakt zu Lehrenden und Gästen aus der Praxis ist hier wesentlich. Von Absolvent*innen initiierte Alumni-Netzwerke, wie zum Beispiel der ikm alumni club, setzen auf die Bedeutung jahrgangsübergreifenden Networkings.
Die Absolvent:innenstudie aus dem Jahr 2012 zeigt, dass sich mehr als die Hälfte der befragten Absolvent:innen nach Abschluss des Lehrgangs beruflich neu orientiert hat. Fast drei Viertel der Befragten der Jahre 1991 bis 2013 sind auch 2015 noch im Kulturbereich tätig:
65 Prozent von ihnen sind angestellt (Vollzeit oder Teilzeit), 28 Prozent sind selbständig oder freiberuflich tätig, die restlichen 7 Prozent sind karenziert oder arbeitssuchend.
Hauptgründe dafür, nicht im Kulturbereich tätig zu bleiben, sind unter anderem eine andere berufliche Entwicklung, bessere Verdienstmöglichkeiten außerhalb des Kulturbereiches oder dass keine passende Stelle gefunden wurde.
Die angestellten Kulturmanager:innen arbeiten zu je rund 35 Prozent in einer Kulturorganisation der öffentlichen Hand oder in einer Non-Profit-Organisation in privater Hand. Rund 18 Prozent arbeiten in einer privatwirtschaftlichen For-Profit-Organisation, 12 Prozent in einer Behörde. Dabei sind sowohl alle Kunstsparten als auch Einrichtungen aus Hoch- und Soziokultur vertreten.
60 Prozent der im Kulturbereich tätigen Absolvent:innen tragen Führungsverantwortung (2012).
Persönliche und soziale Kompetenzen wie Belastbarkeit, Kommunikationsstärke, Teamfähigkeit und Improvisationsgeschick werden in besonderem Ausmaß als beruflich relevant erachtet. Wichtige berufsspezifische Kenntnisse und Kompetenzen im Berufsalltag sind Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und PR sowie Kulturfinanzierung. Unter den berufsübergreifenden Kenntnissen und Kompetenzen sind die allgemeine BWL, Medienkompetenz, Marketing, Personalführungskompetenz sowie Präsentations- und Moderationskenntnisse von hoher Bedeutung. Der Fähigkeit zum Netzwerken und dem unternehmerischen Denken werden ebenfalls besondere Wichtigkeit zugeschrieben.
Der Studienplan des Lehrgangs umfasst daher sowohl Faktenwissen und Praxis-Projekte als auch Lehrveranstaltungen, welche auf Soft Skills und implizites Wissen fokussieren, um die Teilnehmer:innen auf den verschiedenen Ebenen ihres beruflichen Tuns bestmöglich zu unterstützen.
Quellen:
IKM-Studien über Absolvent:innen der Jahre 1990 bis 2002 sowie 1992 bis 2007 und 1991 bis 2013, Dr.in Manuela Kohl