Nach der Tagungspause im vergangenen Jahr aufgrund der Feierlichkeiten „200 Jahre mdw – Musikpädagogik am Rennweg“ wurde am Ende des diesjährigen Sommersemesters wieder zu einer musikpädagogischen Zusammenkunft im wunderbaren Schloss Stetteldorf geladen.
Paul Stejskal betonte in seiner Begrüßung die Wichtigkeit der Vielfalt der Kooperationen in der Musikpädagogik im Sinne der kulturpolitischen Verantwortung und gab einen Überblick zum Programm und zum Ablauf der Tagung.
Angelika Hauser-Dellefant unterstrich den unermesslichen Wert der Basisarbeit, die an der mdw geleistet wird, und kritisierte, dass von politischer Seite oftmals ein kalter Wind wehe und die Universität mit einem Elfenbeinturm verglichen werde.
Kooperationen an der mdw Universität für Musik und darstellende Kunst
Am Vormittag stellten Vortragende zahlreiche Institute der Musikpädagogik vor und berichteten über laufende Kooperationen.
Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung (Manfred Permoser)
Institut für Musikpädagogische Forschung, Musikdidaktik und Elementares Musizieren (Peter Röbke)
Institut für Rhythmik und Musikphysiologie (Angelika Hauser-Dellefant)
Institut für Musiktherapie (Hannah Riedl)
Ludwig van Beethoven Institut für Klavier und Cembalo in der Musikpädagogik (Johannes Marian, Klara Harrer-Baranyi)
Josef Hellmesberger Institut für Streichinstrumente, Gitarre und Harfe in der Musikpädagogik (Georg Hamann)
Franz Schubert Institut für Blas- und Schlaginstrumente in der Musikpädagogik (Walter Wretschitsch)
Antonio Salieri Institut für Gesang und Stimmforschung in der Musikpädagogik (Amira El-Hamalawi)
Institut für Musiksoziologie (Michael Huber)
Weiters wurde in Arbeitsgruppen zu den Themen Rahmenbedingungen, Mehrwert, Visionen und konkrete Wünsche diskutiert. Die Ergebnisse wurden im Plenum präsentiert. Konsens herrschte über die Notwendigkeit der Sichtbarmachung und Vernetzung von Kooperationen auf einer Plattform, über die Wichtigkeit der kulturpolitischen Zusammenarbeit sowie über eine interne Evaluierung und stete Weiterentwicklung.
Impulse, Neue Modelle und Podiumsdiskussion
Der Nachmittag wurde von Harald Huber eingeleitet, indem er auf jene Impulse einging, die von European Agenda for Music, vom Österreichischen Musikrat und vom Internationalen Musikrat gesetzt werden, um gemeinsame Visionen und Strategien zu ermöglichen. Unter anderem wurden die „Five Music Rights“ vorgestellt, welche beispielsweise die Freiheit des musikalischen Ausdrucks, das Recht auf Zugang zu musikalischen Aktivitäten sowie eine adäquate Form der Ausübung und Anerkennung für Musikschaffende einfordern (Musikalische Grundrechte des IMC, Five Music Rights: http://www.imc-cim.org/about-imc-separator/five-music-rights.html).
Neue Ausbildungsmodelle wie den ME-Quereinstieg präsentierten Elke Nagl und Wilfried Aigner. Von der Kooperation mit dem Joseph Haydn Konservatorium (Eisenstadt) berichtete Paul Stejskal, dem gemeinsam mit Tibor Nemeth daran gelegen ist, die Synergien der beiden Häuser zu nutzen. Über die Kooperationen in der Primarstufe mit Pädagogischen Hochschulen sprach schließlich Peter Röbke, der auf die Notwendigkeit eines qualitätsvollen musikalischen Handelns hinwies.
In der Podiumsdiskussion, moderiert von Harald Huber, waren folgende Diskutierende zugegen:
Rudolf Taschner, Bildungssprecher der ÖVP
Barbara Gisler, Vize-Rektorin der mdw
Michaela Hahn, KOMU NÖ, Musikschulmanagement
Erwin Rauscher, Rektor der PH Niederösterreich
Leonore Donat, Präsidentin der AGMÖ
Ferdinand Breitschopf, FI für Musik in Wien
Kinga Schleicher, hmdw
Nachdem sie ihre Positionen dargelegt hatten, eröffnete Harald Huber den Fragenreigen aus dem Plenum.
Dass sich der Arbeitstag beinahe wie Freizeit anfühlte, ist dem Ambiente des Schlosses und seiner zauberhaften Umgebung sowie dem Gastgeber-Ehepaar Brigitte und Georg Stradiot und seinen umsichtigen Mitarbeiter_innen zu verdanken, die einmal mehr die Tagung zu einem Highlight im Studien-/Schuljahr werden ließen.
Den musikalischen Abschluss bildeten Cornelia Mayer und Katharina Pecher-Havers in einer Doppel-Conference zur „Wiener Zither“ mit interessanten Informationen, Geschichten und Mythen um dieses besondere Instrument sowie mit Schmankerln der Zither-Literatur.
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