Stetteldorf 2016
Thema: „anders sein ist normal“ – Diversität und Inklusion in der Musikpädagogik
Otto Grubauer begrüßte die Tagungsteilnehmer_innen im Namen des Studiendekanats für musikpädagogische Studien Wien, das diesen Tag und dieses vielfältige Programm in Zusammenarbeit mit dem Alumni-Netzwerk Musikpädagogik und der mdw organisierte und ermöglichte. Als Kern-Team für die Tagung zeichneten neben Otto Grubauer Angelika Hauser-Dellefant, Beate Hennenberg, Marlene Lacherstorfer, Elke Nagl und Paul Stejskal verantwortlich.
Dekan Paul Stejskal betonte die Aktualität des Tagungsthemas und wies darauf hin, dass dieser Bereich mehr und mehr in den Fokus gerate und teilweise auch Neuland betreten werden müsse.
In ihrem Impulsreferat strich Herta Hirmke-Toth die Bedeutung der Inklusion als gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft hervor und ging auf die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2006/in Kraft getreten 2008 ein. Helga Neira-Zugasty spannte in diesem Zusammenhang den Bogen zur Musikpädagogik und plädierte für ein wertschätzendes Leben und Lernen in fähigkeitsgemischten Gruppen.
Einen Überblick über die Aktivitäten an der Musikuniversität Wien – Lehrveranstaltungen, wissenschaftliche Arbeiten und musikpraktische Projekte –, die sich bereits seit 2004 mit diesem Spannungsfeld beschäftigen, gab Beate Hennenberg.
Und schließlich stellte Marlene Lacherstorfer Konzept und Arbeitsweise der 2010 gegründeten Band All Stars Inclusive vor.
Erfahrungsräume zu Inklusion eröffneten sich den Teilnehmer_innen in zwei Workshop- Runden. Dafür konnten zwei Workshops aus einem reichen Angebot gewählt werden:
Augen zu und kein Blatt vor den Mund – Patricia Simpson und Florian Angerer
Von der sinnlichen Wahrnehmung über das Bewegen zum Musizieren – Wege zum inklusiven Musizieren in MBP/Rhythmik und Elementarem Musizieren – Christina Kanitz- Pock
Wer kann was?... Können macht Spaß! – Entwicklungsdynamischer Aufbau musikalischer Einheiten – Helga Neira-Zugasty
Elementares Musizieren mit Menschen im älteren Erwachsenenalter – Katharina Ruf
RhythmikMB mit Trommeln: Erleben–Begegnen–Gestalten in inklusiven Gruppen – Christoph Falschlunger
Live Komposition und kollektive Improvisation – Martin Schiske
„Meine Musik sagt es Dir“. Inklusion in der Musiktherapie – Adelheid Huber und Angelika Hauser-Dellefant
Nach der Mittagspause erfolgte in Kleingruppen die theoretische Vertiefung/Diskussion zu folgenden Themen:
- Inklusion in der Rhythmik – Herta Hirmke-Toth
- Menschen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrung – Klara Harrer-Baranyi, Veronika Kinsky, Thomas Mair
- Entwicklungsdynamik – Christina Priebsch-Löffelmann
- Inklusive Musikdidaktik – Christoph Falschlunger, Claudia Idinger Pädagogik der Vielfalt – Peter Röbke
- Generationsübergreifende Begegnungen – Monika Mayr Hochbegabte – Hanns Stekel
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden im Plenum die Ergebnisse präsentiert und diskutiert.
Bei aller Vielfalt und Differenziertheit der Themen ist ihnen doch ein Fazit gemein: Nur im gemeinsamen Leben und Lernen können wertvolle Erfahrungen wachsen und daraus Kooperationsbereitschaft, Selbstvertrauen und eine positive Dynamik in Bezug auf Diversität und Inklusion entstehen.
Das Konzert am Abend war die Krönung des vielfältigen Programms.
Die Kompositionen „Stetteldorf“ und „Fandango de la Luz“ wurden in Anwesenheit des Komponisten und Alumni-Mitglieds Harald Huber aufgeführt. Es musizierten Forough Djafar- Zadeh-Karimi (Flöte) und Megumi Mizuguchi (Klavier).
Unter der Leitung von Florian Angerer und Philipp Sageder gab der Ipop Chor selbst arrangierte Stücke wie „bei mir bist du scheen“, „Bridge over Troubled Water“, „balkanoid“ und „all is Full of Love“ schwungvoll zum Besten.