Ruth Anderwald + Leonhard Grond arbeiten als Künstler*in, Kurator*in und künstlerische Forscher*in und sind Gastprofessoren am ARC Artistic Research Center. Seit 2025 sind sie assoziierte Mitglieder am CSS Centre for Sensory Studies, Concordia University, Montreal. Bis 2024 waren sie Professor*in für das PhD-Programm (PhD in Art) an der Universität für angewandte Kunst, Wien.
Ruths und Leonhards Arbeiten werden international ausgestellt, z.B. bei der 15. Bienal de la Habana (2025), Centre Pompidou, Paris (2009, 2020), Himalayas Art Museum, Shanghai (2010), Tate Modern, London (2008), CCA Tel Aviv (2011, 2016). Sie haben Ausstellungen und Screening-Programme u. a. für die Kunsthalle Wien (2012), die Whitechapel Gallery London (2013), das Kunsthaus Graz (2017) und das U-Jazdowski-Castle Warschau (2018) kuratiert.
Sie leiteten zwei FWF-PEEK-Projekte, Dizziness—A Resource (2015-2017) und Navigating Dizziness Together (2020-24), und initiierten die EU-Projekte The Arts of Resistance (2024-2025) und ART WORKS! European Culture of Resistance and Liberation (2019-21) mit Museion Bozen, MSU Museum of Contemporary Art Zagreb, Stiftung wannseeFORUM, HKW Haus der Kulturen der Welt Berlin, Foundation Between Bridges, HBK Braunschweig und der Universität für angewandte Kunst Wien. ART WORKS! wurde von der Europäischen Kommission als Best-Practice-Projekt in Reaktion auf die COVID-19-Krise ausgezeichnet. Das Projekt Baustelle der Erinnerung (2018-2023) begleitete die Neugestaltung der österreichischen Dauerausstellung (Blog 17) in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau im Auftrag des Österreichischen Nationalfonds.
Seit 15 Jahren erforschen Ruth und Leonhard Taumelzustände und haben gemeinsam mit dem Kurator Sergio Edelsztein das Projekt Iliggocene-The Age of Dizziness ins Leben gerufen, ein kunstbasiertes Forschungsprojekt in der dezentralen Form einer Netzwerkausstellung und diskursiven Reihe mit Screenings und Performances, dessen Prozess und Ergebnisse in einem Audioarchiv dokumentiert und veröffentlicht werden. Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes (KSB) erforscht das Iliggocene die gesellschaftspolitische und künstlerische Seite des Taumels als Zustand der Unberechenbarkeit und Unsicherheit. Der Begriff Iliggocene (von iliggos – griechisch für „Schwindel“) bezieht sich auf Taumelzustände, wie sie durch die künstlerische Forschung von Ruth und Leonhard zusammen mit Sergio Edelsztein in ihrer Podcast-Serie On Certain Groundlessness untersucht wurden (in mehr als 40 Ländern gerhört, verfügbar auf Spotify, Apple Podcast und diesem Link: https://www.on-dizziness.com/resources-overview/podcast).
Die erste Iliggocene-Ausstellung wird im März 2026 im KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst Berlin eröffnet, gefolgt von Veranstaltungen, Performances, Vorträgen und weiteren Ausstellungen im Museum für Zeitgenössische Kunst Zagreb, im Kunsthaus Graz und im n.b.k. Neuer Berliner Kunstverein.
Zu ihren akademischen Veröffentlichungen zählen ‘Contemplations: A Perspective on Reflexivity out of the “Brackish Waters” of Artistic Research’ in Revisiting Reflexivity: Liveable Worlds in Research and Beyond (Eds. Sarah R Davies, Andrea Schikowitz, Fredy Mora Gámez, Elaine Goldberg, Esther Dessewffy, Bao-Chau Pham, Ariadne Avkıran, & Kathleen Gregory) The Bristol University Press, Bristol (2025); sowie der Sammelband Dizziness—A Resource, (Eds. Ruth Anderwald, Karoline Feyertag, Leonhard Grond) Sternberg Press, Berlin (2019).