Diese Übung wird mit Objekten vom Vater/ Vätern sowie Geschwistern und/ oder chosen family wiederholt.

  • Finde ein Objekt/ Memorabilia/ Foto/ Audioaufnahme oder Musikstück mit dem du instinktiv Mutter/ Mütter verbindest. Denk nicht zu lange über die Entscheidung nach. Lege dieses Objekt vor Dich.
  • Exploriere weiter: Wie und wo siehst du deine Mutter, wo in dem Objekt/ in deinem gewählten, archivierten Material ist sie zu finden, spürst du ihre Erinnerung? Gibt es einen bestimmten Punkt im oder am Objekt? Ist es das ganze Objekt? Ist es das, was das Objekt repräsentiert? Ist es die Situation, die am Objekt zu sehen ist (wenn es ein Foto, ein Video, ein Audio-Material ist)? Ist es die Situation in dem du das Objekt bekommen hast?
  • Wie verbindet sich deine Erinnerung mit der physischen Repräsentation des dargestellten Moments/ der Situation? Machst du es mit deiner Erinnerung sichtbar oder ist die Emotion auch ohne deine Erinnerung sichtbar/ fühlbar in dir?
  • Versuche zu beobachten, wie du mit dem Objekt interagierst. Objekte können berührt und ge/verformt werden (z.B.: ein Ball kann zusammengedrückt werden, ein Papier kann gefaltet, zerknüllt oder zerschnitten werden). Du kannst auch mit einem leeren Blatt Papier beginnen und mit diesem arbeiten, wie verändert die Erinnerung an deine Mutter das Aussehen und die Form des Papiers, kann das Papier eine physische Repräsentation deiner Mutter, euerer Beziehung, einer Erinnerung zu deiner Mutter werden?
  • Würde jemand anderer deine Mutter in dem gewählten Archivmaterial erkennen? Würdest du wollen, dass jemand anderer sie erkennt? Wenn ja, wie würdest du das machen?
  • Wenn du eine Geste oder eine körperliche Bewegung zu dem Objekt findest, versuche diese Bewegung nachzumachen. Versuche die Bewegung öfter durchzuführen und in verschiedenen Intensitätsstufen.
  • Was für Bilder, Gedanken/ Worte/ Gerüche/ Geschmäcker kommen dir, wenn du die Bewegung durchführst?
  • Was bedeutet diese Bewegung, diese Geste für Dich jetzt in dem Moment?
  • Was bedeutet diese Bewegung, diese Geste für deine künstlerische Praxis, für deine wissenschaftliche Arbeit, für deinen Alltag?
  • In welcher Form würdest du gerne die Information dieses Explorationsprozesses archivieren? Möchtest du es aufschreiben, filmen, zeichnen, aufnehmen oder noch etwas ganz anderes?

 

Werkstattgespräch geführt von Claudia Walkensteiner-Preschl und Camilla Henrich

Barbara Wolfram

AUTOSOZIOBIOGRAPHISCHE EXPLORATION