Trocknungsprozess © Marie Zahir
MARIE ZAHIR
Super 8mm Prozesse
Ich habe mich entschlossen, diesen Film auf analogem Super 8mm schwarz-weiß Film zu drehen.
Bei den meisten Super8 Kameras ist die Belichtung automatisch und die Kamera ist so leicht, dass ich mich selbst beim Filmen filmen kann. Die Limitierung der Zeit hilft mir konzentriert zu bleiben und den Fokus auf das zu legen was ich filmen möchte.
Eine Super8 Kassette ist etwas mehr als 3 Minuten lang. Ich habe hierfür zwei Kassetten verwendet. Schwarz-weiß Material kann man selbst mit Kaffeepulver, Waschsoda, Vitamin C, schwarz-weiß Photofixierer und Spülmittel entwickeln. Da auch der Scanprozess des Super8 Materials Kosten verursacht, habe ich mich entschieden, den Film von einer weißen Wand abzufilmen, um ihn schließlich zu invertieren, also in ein Positiv zu verwandeln. So konnte ich den Film selbst schneiden und ein Voice-Over darüber legen.
Inhaltlich war es für mich eine logische Folge den Film selbst zu entwickeln.
Da ich keinen Film-Tank hatte, habe ich das Material in 4 Kübeln in meiner abgedunkelten Küche entwickelt und danach im Stiegenhaus zum Trocknen aufgehängt.
Das Haptische, das auch beim Filmen der Fassade zum Ausdruck kommt wird auch hier, beim Entwicklungsprozess angewandt. Zuerst habe ich den Film im Dunkeln aus der aufgebrochenen Kassette, in einen Eimer mit Wasser gezogen. Danach habe ich den Film mit meinen Händen von Eimer zu Eimer transportiert. Um den Film trocknen zu können, muss das Durcheinander des Film-Knäuels wieder in seine ursprüngliche Form zu einem Filmstreifen gebracht werden. Wo ist der Anfang wo ist das Ende. Nun habe ich den 15m Filmstreifen vom vierten Stock aus, zwischen dem Treppenaufgang trocknen lassen.
Entwicklung © Marie Zahir