22.05.2023, 10-12 Uhr

 

Weina Zhao ist in Wien geboren und aufgewachsen, China und die Vergangenheit ihrer Familie übten seit jeher eine große Faszination aus, zumal sie darin die gegensätzlichen Lebensrealitäten des 20. Jahrhunderts vereint sieht: Einerseits die Filmemacher*innen im glamourösen Shanghai der 1930er Jahre, auf der anderen Seite arme Bauern im Norden. In den Biografien der beiden Familien verdichtet sich die Entwicklung Chinas von Maos langem Marsch über die Tragödien der Kulturrevolution bis in die Moderne.

Der Film “Weiyena” gilt als Zeugnis dieses Kapitels der Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts. Weinas Reise beginnt in einer zaghaften Annäherung an ihre Familie. Bald stößt sie auf traumatische Erinnerungen – von der japanischen Besatzung bis hin zur jahrelangen Gefangenschaft während der Kulturrevolution. Immer mehr Wunden werden aufgerissen und sie sieht sich konfrontiert mit ihrem eigenen Umgang mit der Vergangenheit und ihrer entwurzelten Identität (https://weiyena-film.com/de).

 

 

VORBEREITUNG

Sichtung: “Weiyena”, 96 min (2020)
https://filminstitut.at/interview/weina-zhao-und-judith-benedikt-weiyena-ein-heimatfilm

 

Weina Zhaos Explorationen im künstlerischen Forschungslabor von Nina Kusturica (LAFA)

 

Dokumentation des Kolloquiums

Kolloquien im Rahmen von Confronting Realities

Im Interesse einer umfassenden, interdisziplinären, theoretischen Kontextualisierung wird die künstlerische Forschung zu autosoziobiographischen und filmischen Formen und Techniken durch künstlerisch-wissenschaftliche Kolloquien ergänzt, zu dem Gäste aus dem künstlerischen Bereich (Film, darstellende Kunst, Literatur) eingeladen werden, um ihre Arbeiten und Forschungen vorzustellen und an einer Diskussionen teilnehmen können. Von besonderem Interesse sind Wissenschaftler*innen, die zu verwandten Themen forschen, sowie Künstler*innen und Filmemacher*innen die mit neuen Formen des auto(sozio)biographischen Erzählens experimentieren. Vorgesehen sind Kurzvorträge mit anschließenden Diskussionsrunden. Ziel ist es, ein interdisziplinäres Diskussionsforum, einen intensiven Austausch und eine Vernetzungsmöglichkeit mit Künstler*innen und Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland zu bieten.