Projekt „Stiege aufwärts“ -
Musik im Flüchtlingsquartier „VoZo“ - Vordere Zollamtsstraße , 1030 Wien
im Rahmen von „Das andere Podium“ und „Musik und Flüchtlinge“
(Ein Projekt der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien)
Beratung und Unterstützung in der Entwicklung bzw. Umsetzung
für eigene Initiativen und Ideen:
Kontakt: Büro Hellmesberger-Institut / Das andere Podium
Frau Berta Gutmann: +43 1 711 55 45 01, gutmann@mdw.ac.at
Wolfgang Aichinger: +43 664 52 35 740, aichinger@mdw.ac.at
Dietmar Flosdorf: +43 676 5050 540, flosdorf@mdw.ac.at
Aktuelle Situation:
Das Flüchtlingsquartier in der Vorderen Zollamtsstraße 7 liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum
Bahnhof Wien Mitte und damit auch der mdw. Es ist mit 850 Personen das größte
Flüchtlingsquartier in Wien. Von außen kann man weder die räumliche Dimension mit 30.000
Quadratmetern, noch die hohe Zahl an Flüchtlingen wahrnehmen. In dem Haus, in dem früher die
Finanzlandesdirektion untergebracht war, wird nach einem Umbau die „Universität für angewandte
Kunst Wien“ Hausherr sein.
Das Haus, das vom Roten Kreuz betrieben wird, wurde ursprünglich als Transitquartier geführt,
mittlerweile bietet es Flüchtlingen über Monate hinweg ein Notquartier. Die meisten Flüchtlinge kommen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak, unter ihnen sind ebenso Analphabeten wie Akademiker.
Seit dem Urbanize-Festival 2015 - www.urbanize.at/2015 - der „Angewandten“ gibt es auch ein
"Kulturcafé". Die Projektleitung haben Studierende der Technischen Universität und der
„Angewandten“ übernommen.
Es wäre wünschenswert, die bereits bestehende künstlerische Aktivitäten im Bereich der bildenden
Kunst, mit rezeptiven oder partizipativen Musikangeboten zu erweitern. Denn Menschen in dieser
Lebenssituation, die oft ausschließlich von der Stillung der lebensnotwenigen Grundbedürfnisse
geprägt ist, brauchen gerade auch auf Grund der großen Defizite Angebote, die über das Lebens-Not-
Wendige hinausführen. „Das zum Leben Notwendige ist gerade das Nicht-Notwendige. Menschen
können an authentischen künstlerischen Gebilden der Möglichkeit dessen inne werden, was mehr ist
als die bloße Existenz, die sie führen, mehr als die Ordnung der Welt, auf die sie eingeschworen sind.“
(T.W.Adorno)
Projekt „Stiege aufwärts“ – Konzept und Gestaltungsoptionen:
Hier will die Initiative „Stiege aufwärts“ anknüpfen. Wie schon Richard Wagner, der die
Uraufführung seines Sigfrid Idyll für Cosima im Stiegenhaus des Landhauses Tribschen bei Luzern
stattfinden ließ, sind die Studierenden und Lehrenden eingeladen, die Ressourcen der mdw nutzend,
ausgewählte Aktivitäten wie Chor- oder Ensembleproben und -konzerte ins Zentrum der „VoZo“ - das
„Stiegenhaus“ zu verlegen und das Haus mit Neuem Klang zu füllen und damit für alle, die es
bewohnen oder besuchen, spürbar atmosphärisch zu verändern.
Solistischer Unterricht als open lectures oder Klassenabende, die einen intimeren Rahmen brauchen,
können öffentlich auf der kleinen Bühne des „Kulturcafes“ abgehalten werden.
Die Innenhöfe des Gebäudes wiederum laden zu Freiluftkonzerten bzw. open stages oder Sessions mit
Studierenden des i-pop ein.
Schon bestehende Initiativen wie der Kindergarten des VoZo könnten fachliche Unterstützung für
musikalische Aktivitäten durch die pädagogischen Fachbereiche wie EMp oder Rhythmik bekommen.
Literatur.:
Reportage Michael Völker „Der Standard“ 13. November 2015: „1.100 Flüchtlinge in einem Haus: Mängelverwaltung in der Krise“
derStandard.at/2000025593989/1-100-Fluechtlinge-in-einem-Haus-Maengelverwaltung-in-der-Krise
Links:
Hochschüler_innenschaft - Universität für angewandte Kunst Wien
http://hufak.net/2015/09/fluchtlingshilfe-vordere-zollamtsstrase-7/
http://www.vienna.at/urbanize-festival-ort-und-fluechtlings-unterkunft-in-wien-landstrasse/4469245
http://www.roteskreuz.at/wien/katastrophenhilfe/fluechtlingsbetreuung/
https://www.teamoesterreich.at/toe/
https://www.facebook.com/vorderezollamtsstrasze/