Geschichte
Das Schlosstheater Schönbrunn oder auch Musik Theater Schönbrunn genannt, zählt als Barocktheater zu den stimmungsvollsten Räumlichkeiten der Universität für Musik und darstellenden Kunst Wien. Dieses wunderbare kaiserliche Hoftheater wurde 1745 von dem damaligen Hofarchitekten Niklaus Pacassi als eines der ersten Schlosstheater Europas erbaut und 1747 eröffnet. Bereits im 17. Jahrhundert gab es Theateraufführungen im Park, bis Kaiserin Maria Theresia im rechten Flügel des Schlosses dieses Schlosstheater errichten ließ. Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg hat es nach 20 Jahren umgebaut und vergrößert.
Selbst als junge Erzherzogin trat Maria Theresia in Open- und Theateraufführungen auf. Die kaiserlichen Kinder tanzten, spielten, stellten lebende Bilder dar und demonstrierten in zahlreichen Vorstellungen ihre künstlerischen Talente vor der adeligen Hofgesellschaft. Somit diente das Schlosstheater den Habsburgern als eigene Hausbühne. Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart dirigierten ihre Werke im Schlosstheater Schönbrunn sowie die Werke und Opern von Christoph Willibald Gluck wurden uraufgeführt. Das Schlosstheater wurde damals nochmals renoviert, in der Zeit als Napoleon Bonaparte sein Hauptquartier dort hatte. 1809 wurde es mit Jean Racines "Phädra" wiedereröffnet.
Bereits bei den Wiener Kongressen traten zahlreichen Sänger und Sängerinnen des Kärntnertortheaters vor Kaiser_innen und König_innen auf. Die neue Blütezeit des Schlosstheaters kam unter Ferdinand I. 1898 folgte die elektrische Beleuchtung des Theaters. Das Schlosstheater, das bereits vor dem Krieg nur als Möbeldepot diente, wurde ab 1919 wieder vom Burgtheater in den Sommermonaten bespielt, was man jedoch aus finanziellen Gründen 1924 wieder einstellen musste. 1929 wurde das Schlosstheater dem Max Reinhardt Seminar als Übungsbühne zur Verfügung gestellt. Erst in den Jahren 1979/80 konnten die missglückten baulichen Veränderungen aus dem Jahr 1924 beseitigt und das Theater zur ursprünglichen Gestalt zurückgeführt werden.
©Foto: Verena Soltiz
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