Publikationen von Institutsangehörigen
ZWISCHEN BEARBEITUNG UND RECYCLING (WIENER VERÖFFENTLICHUNGEN ZUR THEORIE UND INTERPRETATION DER MUSIK 3)
Im Fokus stehen die gegenwärtig markantesten Symptome der zeitgenössischen Musik (in all ihren Erscheinungsformen: instrumental/vokal, elektronisch etc.) – und darüber hinaus allgemein in der Kunst: die Intertextualität und Interdisziplinarität im derzeitigen Kunstdenken, das spätestens seit der Mitte des 20. Jahrhunderts eingetretene ‘gebrochene’ Verhältnis von Tradition und Innovation, die Infrage-Stellung des lange Zeit für verbindlich gehaltenen geschichtlichen Evolutionsmodells im Sinne von beständigem künstlerischen Fortschritt, das Eindringen des Überkommenen ins Neue, das Neu-Formulierte des Alten im Neuen. Die Beiträge stammen von Personen ganz unterschiedlicher Fachgebiete: Musikwissenschaft, Musiktheorie, Komposition und Musikpraxis, Philosophie, Soziologie, Literatur- und Kunstwissenschaft, Architektur, Jura: Terry Eagleton, Maximilian Ebert, Andrea Edel, Karlheinz Essl, Rudolf Frisius, Elisabeth Haas, Albrecht Haller, Björn Heile, Eberhard Hüppe, Jörn Peter Hiekel, Dörte Kuhlmann, Michael Schäfermeyer, Dieter Schnebel, Jürg Stenzl, Dieter Torkewitz, Hans Winking.
Torkewitz, Rainer (Hg.): Im Schatten des Kunstwerks II
Die musikalischen Kunstwerke haben eine ungebrochene Strahlkraft, und in ihrem Schatten haben sich zahlreiche Aktivitäten reflektierenden Umgangs mit ihnen entwickelt. Eine Spielart dieses Reflektierens betrifft die sogenannte Musikalische Aufführungs- oder Interpretationspraxis. Was die ‚Alte Musik‘ anbelangt, die Musik bis zum 18. Jahrhundert, so hat sich seit längerem eine entsprechende und äußerst aktive Szene etabliert. Ebenso gibt es zur musikalischen Interpretation im 20. Jahrhundert eine Reihe bedeutender Publikationen. Dünner gesät sind dagegen vergleichbare Forschungen zum 19. Jahrhundert. Dies mag einerseits an der komplizierten Quellenlage liegen, andererseits an den im Vergleich zum 20. Jahrhundert fehlenden Tondokumenten. Im vorliegenden Band, gestaltet von kompetenten Persönlichkeiten aus Musikwissenschaft, – theorie und -praxis, geht es nicht um die naive Forderung, eine Musik von früher künftig so aufzuführen, wie es damals war. Ziel der Untersuchungen ist vielmehr, den Hintergründen von heute vergessenen, verschütteten Musikauffassungen und Musiziertraditionen im 19. Jahrhundert nachzuspüren, sie wieder bewusst zu machen und mit späteren zu konfrontieren.
Torkewitz, Rainer (Hg.): Im Schatten des Kunstwerks I
Melanie Wald: Wiener Musiktheorie des 17. Jahrhunderts: protestantisch, römisch, eigenständig? Fragen an ein exemplarisches Corpus | Peter Waldner: Alessandro Pogliettis 'Rossignolo' und der Usus der „Wirtschaften“ am Wiener Hof Kaiser Leopolds I | Markus Grassl: Retrospektiv-aktuell. Zur Wiener Ricercarproduktion des 17. und frühen 18. Jahrhunderts | Wolfgang Horn: Georg Muffats Kompositionslehre. Bemerkungen zu dem lateinischen Text in der Quelle D-B Mus. ms. 6712 | Oliver Wiener: Von der Lichtschere geschnitten. Der Fall Murschhauser | Martin Eybl: Im Schatten des Theoretikers: Zur Rezeption des Komponisten Fux im 18. Jahrhundert | Jen-yen Chen: Wagenseils 'a-cappella' Messe und die Fux’sche Lehre | Walter Kreyszig: Das Guidonische Hexachord als Zugang zu Studier- und Lehrgegenstand von Kompositionspraktiken des 'stile antico' im Wien des 17. und 18. Jahrhunderts: Johann Joseph Fux als Mittelsmann zwischen Johann Jakob Froberger und Wolfgang Amadeus Mozart | Dieter Torkewitz: Komponieren im Dialog. Zu Wolfgang Amadeus Mozarts Kompositionsunterricht | Gerhard J. Winkler: „Schattenschule“ und „Neue Tonkunst“ Beethoven bei Haydn 1793–1796 | Ladislaus Kacic: Von Heinichen zu Albrechtsberger – die Generalbasslehre der Franziskaner in der Slowakei im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts | Ludwig Holtmeier: Emanuel Aloys Förster und das Prinzip der „besten Lage“ | Stefan Rohringer: Franz Schubert, die Wiener Generalbasslehre seiner Zeit und die historisch informierte Analyse
Zur Geschichte und Aufführungspraxis
der Musik des 16. - 18. Jahrhunderts
in Mittel- und Osteuropa
Gerold W. Gruber (Hrsg.), Zur Geschichte und Aufführungspraxis der Musik des 16. – 18. Jahrhunderts in Mittel- und Osteuropa. Bratislava 2013 (erschienen im Rahmen des EU-Projektes zur grenzüberschreitenden Kooperation Slowakei-Österreich Accentus Musicalis
darin: Ingomar Rainer: Interpretation Alter Musik: Interaktion von Kunst und Wissenschaft?
Musikalien des Übergangs
Veränderung und Übergang sind Teil des Lebens. Wie hängt Musik damit zusammen? Vielfältige Antworten auf diese Frage geben die AutorInnen dieses Buches, deren Beiträge neue Sichtweisen und überraschende Konnotationen ermöglichen. So geht es um Überlegungen über das Hören von Musik an der Grenze zwischen Natur und Kultur, um musikalische Rituale des Übergangs am Beispiel der Mitternachtsquadrille bei Wiener Bällen, um den Funktionswechsel von Musikstilen und Instrumenten ebenso wie um die Suche nach dem „Nationalen“ in der Musik. Lieder als kulturhistorische Quellen, oder die komplexe Bildsprache in der Volkspoesie stellen einen weiteren Ansatz dar, ebenso wie Biographisches und neueste Forschungen zum Minderheitendiskurs in der Ethnomusikologie.
darin: Ingomar Rainer: Vom Hören der Natur in der Musik, an der Grenze von Kultur und Natur
Simone Verovio
Music printing, intabulations and basso continuo
in Rome around 1600
Band 13
Augusta Campagne
Evelyn Fink-Mennel/Ingomar Rainer (Hg.)
CD-Rom: Haydns Volck´s Lied: Gott erhalte, mit Texten, Noten / Liedtexten, Audio- und Videobeiträgen, 2009
Gestaltung und Programmierung: Iby-Jolande Varga
Vorstehendes Produkt stellt zum einen den wissenschaftlichen, zum anderen aber auch den künstlerischen und diskursiven Ertrag eines eintägigen Symposiums zur wohl bekanntesten und populärsten Komposition von Joseph Haydn dar, welches am 24. März 2009 an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien stattfand. Anders als bei einem konventionellen Kongressbericht versucht die vorliegende Publikationsform über die schriftliche Wiedergabe der Referatsbeiträge hinaus etwas von der Vielfalt der im Gesprächskonzert dargebotenen praktisch-künstlerischen, kommentierenden und diskursiven Auseinandersetzung mit dem Thema, bis hin zur Aufführung des „Volck’s Lieds“ mit Publikumsbeteiligung, zu dokumentieren und vermitteln.
INHALT DER CD-ROM im Überblick
TextBeiträge (sind auf der CD-Rom als PDF zum Download bereitgestellt)
Österreich und die Haydnhyme.
Politische und kulturhistorische Betrachtungen Manfried Welan
Zur volkstümlichen Rezeption des Kaiserliedes Gerlinde Haid
Die „kroatischen“ Wurzeln der Haydn-Hymne? Irena Miholić
Franz Eibners gestaltanalytische Anmerkungen
zur Haydn-Hymne Evelyn Fink-Mennel
Ist die Melodie des Deutschlandliedes von Joseph
Haydn? Überlegungen aus der Historischen Musikpraxis Ingomar Rainer
März 2009