Rafał Zalech
Der polnische Bratschist, Komponist und Erfinder Rafał Dominik Zalech wurde 1988 in Wrocław geboren. Er studierte Bratsche und elektroakustische Komposition an der Universität für Musik in Wien, die er mit Auszeichnung abschloss, sowie an der Yale University (USA) und in Wrocław. In den Jahren 2012-2021 arbeitete er mit einem der führenden Ensembles für zeitgenössische Musik – dem Klangforum Wien, mit dem er an vielen Albumproduktionen sowie an unzähligen Konzerten auf der ganzen Welt teilnahm. Derzeit ist er Mitglied des in Wien ansässigen Black Page Orchestra und Co-Mitglied des Duo Nimikry und des Duo van Vliet.
Intensive Forschung zur Technologie der Digitalisierung von Gesten auf Streichinstrumenten führte zum Erhalt eines internationalen Patents. Diese fortschrittliche Technologie wird derzeit von dem von ihm mitbegründeten Unternehmen DigitAize Smart Music Instruments verwendet.
Als Bratschist (und Komponist) tritt er regelmäßig bei den wichtigsten Festivals für Neue Musik auf, u. a. Huddersfield Contemporary Music Festival, Wien Modern, Ultrasonic Berlin, Transameriques Montreal. Seine aktive Konzerttätigkeit in den letzten Jahren umfasste zahlreiche Auftritte, Gastvorträge und Workshops auf Einladung akademischer Institutionen – Teatro Colon Academy in Buenos Aires, Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau, Electronic Music Collective in New York, National Music Conservatory in Peking und Wien Hochschule für Musik.
Sein Solodebüt am Wiener Konzerthaus mit G. Griseys Les espaces Acoustiques für Viola solo und Orchester (Wien Modern Festival 2017) erhielt sehr gute Kritiken in der wichtigsten österreichischen Tagespresse (Die Presse, Der Standard). Die Aufführung desselben Stücks während des Eröffnungskonzerts „Warschauer Herbst“ (2022) mit OMN und Sinfonia Varsovia unter der Leitung von Sz. Bywalec war auch die erste polnische Aufführung eines großen Werks eines französischen Komponisten.
Zalechs wissenschaftliche Arbeit konzentriert sich auf die Erforschung der elektronischen Unterstützung klassischer akustischer Instrumente und deren Einsatz im künstlerischen Bereich. Sowohl in der Ausbildung als auch in der Arbeit mit neuen Musikensembles im Rahmen von Konzert-, Theater- und Opernprojekten strebt Rafał Zalech danach, Kompositionen und Interpretationen, klassische und andere Musikstile zu verbinden. Dabei setzt er bewusst auf den internen musikalischen Diskurs in Komposition und Klang und entwickelt in seinen Werken eine eigene Art der Kommunikation mit dem Publikum jenseits der üblichen Klanglichkeit und Strukturen.
Rafał Zalech ist unter anderem Stipendiat des Kulturministeriums in Österreich, des J. Windisch-Stipendiums, der Thyll-Dürr-Stiftung, der Mica Austria und Mitglied des «Sylff»-Programms der Tokyo Foundation. 2017 erhielt Zalech ein Stipendium des österreichischen Bundeskanzleramtes (Kunst und Kultur) für herausragende Absolventinnen und Absolventen von Kunstuniversitäten in ganz Österreich. Im Jahr 2022 erhielt Zalech den prestigeträchtigen Erste Bank Komposition Preis für sein Lebenswerk.