KULTURMANAGEMENT & KULTURÖKONOMIE:

 

Produktion, Distribution, Konsum, Vermittlung und Rezeption von Kunst- und Kultur stehen im Mittelpunkt der Forschung im Bereich Kunst- und Kulturmanagement und -ökonomie. Unser auf einer stark interdisziplinären Perspektive basierende Fokus reicht dabei von der schöpferischen Gestaltung und dem Management von Kulturorganisationen bis hin zu den Rahmenbedingungen und der Schaffung von individuellen künstlerischen Karrieren, künstlerischen Kollektiven und künstlerischen Arbeitsprozessen. Die verschiedenen Dimensionen der Kultur- und Kreativwirtschaft sind Grundlage für Diskussionen, Forschungsarbeiten und (Neu-)Konzeptualisierungen aus einer kritischen Perspektive und vor dem Hintergrund einer breiteren sozialen, politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Verwurzelung zeitgenössischer Gesellschaften. Zu diesem Zweck bringen wir die Mikro-, Meso- und Makroebenen von Organisationen in Kunst- und Kultursektoren in Beziehung und zielen dadurch auf ein umfassende(re)s Verständnis komplexer Probleme im Kulturbetrieb ab.
 

Unsere Themen behandeln beispielsweise Führungstheorien, -strategien und -praktiken sowie kulturelle Governance-Modelle und Praktiken wie Co-Management und Co-Leadership, partizipative oder kollektive Führung oder auch horizontale Governance-Modelle. Internationale kulturelle Zusammenarbeit, Partnerschaften und Netzwerke sowie künstlerische Praktiken der Koproduktion sind weitere Beispiele unserer Forschung rund um wichtige Herausforderungen und Chancen im Kulturbetrieb. Aktuelle Entwicklungen im Makroumfeld von Organisationen treiben auch Forschungsfragen zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf Kulturorganisationen, Produktion und Publikum, zeitgemäße Marketing- und Fundraising-Modelle oder neue Geschäftsmodelle für die Kultur- und Kreativwirtschaft.
 

In Hinblick auf die Herausforderungen der künstlerischen Arbeit und der Arbeit im Kulturbereich generell, wie z. B. prekäre Arbeitsbedingungen, setzen wir uns für gerechtere und fairere Modelle des Managements, der Produktion und der Partizipation ein. Wir hinterfragen und reflektieren soziale und strukturelle Ungleichheiten im Kulturbetrieb ebenso wie das soziale und politische Engagement von Künstler:innen und Kulturorganisationen, wobei wir insbesondere auf geschlechtsspezifische und andere Disparitäten fokussieren. Wir interessieren uns besonders für Fragen von Fair Pay und institutionellen Bedingungen, die eine gerechte Entlohnung von Künstler:innen und Kulturschaffenden gewährleisten können. Darüber hinaus konzentrieren wir uns auf häufig beobachtete Praktiken un(ter)bezahlter Arbeit und intransparenter Entlohnungsprozesse, ebenso wie Bewältigungsstrategien und Arbeitspraktiken von Künstler:innen in Form von Mehrfachbeschäftigung und Migrationsentscheidungen.
 

Schließlich forschen wir in der Kultur- und Kreativwirtschaft auch zur Rolle von Künstler:innen in einem breiteren Spektrum von Wirtschaft und Gesellschaft, indem wir künstlerische Aktivitäten ebenso wie unternehmerische Aktivitäten von Künstler:innen als wichtige Impulse für Innovation und Wissensproduktion in den Blick nehmen. In diesem Zusammenhang beschäftigen wir uns mit der Verbreitung und Rezeption von Kunstwerken und künstlerischen Aktivitäten als Grundlagen für nachhaltige Entwicklung und gesellschaftliche Teilhabe.
 

Beteiligte Forscherinnen:

Dagmar Abfalter

Tatjana Nikolić

Seo Young Cho