Berufsfelder

 

Die Heterogenität der Studierenden sowie die Vielfalt der unterschiedlichen Kompetenzen, von der die Teilnehmer*innen im wechselseitigen Austausch profitieren, ist kennzeichnend für die Lehrgangsgruppen.

Der Großteil der Frauen (63%) und auch ein Großteil der Männer (42%) hat einen geisteswissenschaftlichen Hintergrund. Außerdem vertreten sind Männer und Frauen aus wirtschaftlichen Studienrichtungen, Personen die eine künstlerische Ausbildung absolviert haben, sowie Jurist*innen.

Der Anteil der Studentinnen liegt im Aufbaustudium Kulturmanagement traditionell hoch, im Schnitt der letzten 20 Jahre bei etwa 70%. Statistiken geben Hinweise darauf, dass Frauen es nach wie vor beruflich schwerer als Männer haben bzw. seltener in Führungspositionen tätig sind. Im Lehrgang wird darauf geachtet, die vorhandene Geschlechterasymmetrie im Berufsfeld gesellschaftspolitisch zu thematisieren.

Die Studierenden des Lehrgangs sind in zwei Gruppen zu unterscheiden:  
Während einige mit einer mehrjährigen Berufserfahrung ihre Positionen im Kultursektor bereits stabilisieren konnten und eine Verbesserung ihrer Stellung anstreben, stehen andere am Anfang ihrer Karriere.

Eine Befragung der Absolvent*innen seit 1990 ergab, dass die Hälfte der Stellen über persönliche Kontakte gefunden wurde und nur 17% über Zeitungsanzeigen. Der Lehrgang bietet durch die überschaubare Gruppengröße von max. 24 Personen die Möglichkeit zu intensiver und dauerhafter Vernetzung. Auch der Kontakt zu Lehrenden aus der Praxis ist hier wesentlich. Von Absolvent*innen initiierte Alumni-Netzwerke (siehe ikm alumni club) setzen auf die Bedeutung des jahrgangsübergreifenden Networking.

Die aktuelle Absolvent*innenstudie aus 2012 zeigt, dass sich mehr als die Hälfte der befragten Absolvent*innen nach Abschluss des Lehrgangs oder bereits während des Lehrgangsbesuches beruflich neu orientiert hat. Fast drei Viertel der befragten Absolvent*innen der Jahre 1992 - 2007 sind auch 2012 noch im Kulturbereich tätig. 70% dieser Absolvent*innen sind angestellt, ca. 15% sind selbständig oder freiberuflich tätig, die restlichen Beschäftigungsverhältnisse teilen sich in Beamte, Freie Dienstnehmer*innen, geringfügig Beschäftigte bzw. Karenzierungen auf.

Die meisten angestellten Kulturmanager*innen (38%) arbeiten in einer Kulturorganisation der öffentlichen Hand, 28% sind in einer non‐profit‐Organisation in privater Hand beschäftigt. 24% arbeiten in einer privatwirtschaftlichen for‐profit‐Organisation, 10% in einer Behörde. Dabei sind sowohl alle Kunstsparten als auch Einrichtungen aus Hoch- und Soziokultur vertreten. 60% der im Kulturbereich tätigen Absolvent*innen tragen Führungsverantwortung. Befragt nach den beruflichen Qualifikationsanforderungen werden Soft Skills am häufigsten genannt.  An  zweiter  Stelle  stehen  die  wirtschaftlichen  Kenntnisse, von denen auch im Rahmen des Lehrgangs am stärksten profitiert wurde.  Diese Bewertung korreliert mit dem Lehrplan, der einerseits Fächer enthält, die Faktenwissen vermitteln und andererseits Lehrveranstaltungen, welche auf Soft Skills und implizites Wissen fokussieren. 

Quellen: IKM-Studien über AbsolventInnen der Jahre 1990 bis 2002 sowie 1992 – 2007, Dr. Manuela Kohl

 

 

Berufsbild KulturmanagerIn. Chancen und Risiken
Mit einem Schwerpunkt auf einer Gender-Perspektive

Ziegler, Petra; Müller-Riedlhuber, Heidemarie (2016)
Projektabschlussbericht des Wiener Instituts für Arbeitsmarkt- und Bildungsforschung (WIAB). Wien: WIAB.