Der Begriff der Intertextualität findet gegenwärtig in mehreren geisteswissenschaftlichen Disziplinen Anwendung. In einem von der Dichotomie Text versus Kontext geleiteten musikwissenschaftlichen Diskurs setzt eine hermeneutische Methode, die sich der Ansätze der Intertextualität bedient, einen Akzent auf Bezüge zwischen den beiden dichotomen Kategorien. Die Autorität des im Text tradierten „autonomen“ Kunstwerkes wird in Frage gestellt, um es als Konstrukt einer sozialen Konstellation zu verstehen. Die Präsenz von Bild(ern) und Musik(en) in digital gespeicherten audio-visuellen Dokumenten ermöglicht es intertextuellen Bezügen in verschiedenen räumlichen, politischen und kommerziellen Kontexten auf die Spur zu kommen. Sie machen Brüche und Kontinuitäten in der Tradierung von Musik(en) nachvollziehbar und darstellbar.