NAIP meets isa
10 Tage voller musikalischer Begegnungen in Reichenau/Rax
NAIP steht für „New Audiences and Innovative Practice“ –unter diesem Namen wird in Den Haag, Groningen, Reykjavík und Stockholm ein Masterstudium für Musikvermittler_innen und experimentierfreudige Musiker_innen angeboten. Dieses Jahr war die mdw als Partner-Universität Gastgeberin des Introductory Course von NAIP, und die Organisator_innen wagten ein Experiment: „NAIP meets isa“! Konkret: Seit 1991 organisiert die mdw jedes Jahr in der Semmering-Region die isa – Internationale Sommerakademie, ein Festival mit zahlreichen Konzerten, hochkarätig besetzten Meisterkursen und prestigeträchtigen Wettbewerben. Unter dem Motto „ein(heim)mischen“ gesellten sich nun von 18. bis 28. August 23 junge NAIPler_innen aus 14 Ländern und zahlreiche Tutor_innen zu den isa-Musiker_innen, und „mischten“ die Gegend um Reichenau an der Rax gehörig „auf“.
Neben Workshops für die Teilnehmenden zu Themen wie „Creative Musicianship“ und „Leading and Guiding“ stand im Zentrum des Introductory Course die Entwicklung von musikalischen Community-Projekten:
So vertonte etwa Leonhard Paul von Mnozil Brass mit ca. 50 begeisterten Musiker_innen der regionalen Musikkapellen fünf Tage lang Wirtshausgeschichten, die beim abschließenden Konzert im Schloss Reichenau das Publikum abwechselnd faszinierten und amüsierten.Kinder von der örtlichen Ferienbetreuung und aus einem Flüchtlingsheim begegneten Bewohner_innen des Seniorenwohnhauses Senior AktiVital Reichenau und entwickelten aus deren berührenden Erzählungen gemeinsam mit Dietmar Flosdorf und etlichen NAIPler_innen „klingende Lebensgeschichten“, die sie schließlich im Kurpark Reichenau präsentierten. Videos vom Konzert sind auf Youtube (Teil 1; Teil 2; Teil 3) zu finden.
Eine Gruppe von NAIPler_innen besuchte beinahe täglich die Bewohner_innen eines nahe gelegenen Flüchtlingsheims und musizierte für die und mit den Flüchtlingen. Darüber hinaus entwickelte sich im Laufe der 10 Tage eine Vielzahl an musikalischen Projekten, von denen man über den verlinkten Youtube-Kanal Eindrücke gewinnen kann.
Fest steht: Die Resonanz vor Ort war unglaublich, das „Ein(heim)mischen“ ist den NAIPler_innen wohl fulminant gelungen, und das IMP-Team denkt nun gemeinsam mit mdw und isa in die Zukunft – wie derartige Community-Projekte in kommenden Jahren fortgeführt oder integriert werden könnten.
Ein großer Dank geht an Dietmar Flosdorf und Leonhard Paul für die Planung und Umsetzung großartiger Projekte, an Renee Jonker und das IMP-Team für die Arbeit im Hintergrund und an Clara Pliem und Barbara Ströbl für die organisatorische Unterstützung vor Ort.
Hannah Lindmaier