Forschung
Zwei Jahre nach der österreichischen Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention, also 2010, wurde auf Initiative der Lehrbeauftragten Helga Zugasty und mit Bewilligung des damaligen Rektors Werner Hasitschka an der mdw die inklusiv musizierende Band All Stars inclusive gegründet. Bernhard Lengauer hat die künstlerische Leitung inne, Marlene Ecker die administrative; davor war es bis 2016 Marlene Lacherstorfer. Die Forschung über die Band obliegt Beate Hennenberg.
Für alle Bandmitglieder ist die Teilnahme an der Band kostenfrei, auch werden keine besonderen Voraussetzungen gestellt. Wöchentlich finden Proben statt und in jedem Semester ein öffentlicher Auftritt oder eine Tonaufnahme. Das Ensemble ist seit der Gründung bis heute bemerkenswert angewachsen. Die Teilnahme an den wöchentlichen Proben hat sich auf etwa fünfzehn bis zwanzig Personen eingependelt, an Auftritten nehmen zwischen dreißig und fünfunddreißig teil. Menschen mit und ohne Lernschwierigkeiten musizieren gemeinsam, lernen somit nach Georg Feusers entwicklungslogischer Didaktik in Kooperation am gemeinsamen Gegenstand (Feuser 2013). Sie gestalten mit ihren ureigenen persönlichen und musikalischen Kompetenzen Musik auf Augenhöhe und unter professionellen Bedingungen. In diesem Miteinander lernen beide Seiten voneinander. Insofern reiht sich dieses inklusive Projekt bestens in die für unser Land geforderte Integrationskultur ein. Außerdem findet der Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention hier seine Anwendung, der das Recht auf volle gesellschaftliche Teilhabe und höchstmögliche Bildung aller einfordert. Denn beim gemeinsamen Proben und Musizieren wie auch beim Auftritt wird nicht selektiert, ausgegrenzt. Jedes Mitglied der Band wird differenziert nach seinem Können eingesetzt. Grundsätzlich wird dabei auch auf eine Steigerung des Entwicklungsniveaus, individuell abgestimmt, geachtet.
-> ORF-Artikel: Diversitas-Staatspreis Auszeichnung für die All Stars Inclusive Band
Beate Hennenberg