Das Projekt Music Sociology as Collective Action: Die wissenschaftliche Partner*innenschaft von Herta und Kurt Blaukopf widmet sich der Erforschung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit des Ehepaares Herta und Kurt Blaukopf. Die Idee zum Forschungsprojekt entstand mit dem 2019 vom Rektorat ins Leben gerufenen und nach dem Wissenschaftsehepaar benannten „Herta und Kurt Blaukopf-Award“ für herausragende Dissertationen an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Ausgangspunkt der Quellenrecherche war das am Institut für Musiksoziologie der mdw beheimatete Kurt-Blaukopf-Archiv, das den wissenschaftlichen Nachlass von Kurt Blaukopf verwahrt und zudem zahlreiche Quellen zur Familie Blaukopf enthält. Insbesondere die Aufarbeitung der bisher unklaren, teils verschleierten wissenschaftlichen Leistungen Herta Blaukopfs (geborene Singer), die sowohl eigenständig forschte als auch mit ihrem Ehemann zusammenarbeitete, wurden im Zuge der Recherchen vorangetrieben. Damit zielt das Projekt auch darauf ab, die geschlechtsspezifischen Dimensionen in dieser speziellen Form der wissenschaftlichen Arbeitskooperation – der ehelichen Partner*innenschaft – kritisch aufzuarbeiten. Darüber hinaus leistet das Forschungsprojekt anhand der konkreten Erkenntnisse zur Ausgestaltung der Arbeits- und Lebensbeziehung von Herta und Kurt Blaukopf einen Beitrag zur aktuellen soziologischen und transdisziplinären Paare-Forschung, die das Projekt theoretisch rahmt. Auch weitere Themen und Aspekte werden im Zuge des Projekts behandelt, etwa die Erfahrungen des Paares mit antisemitischer Verfolgung durch die Nationalsozialist*innen, Exil, jüdische Identität im Wien der Nachkriegszeit und die intensive Befassung mit der Musik Gustav Mahlers – eines der geteilten Forschungsinteressen von Herta und Kurt Blaukopf. Bisherige Ergebnisse wurden methodisch zum einen durch intensive Recherchen in Archiven und Bibliotheken gewonnen, zum anderen durch qualitative Interviews mit Zeitzeug*innen, die mit Herta und/oder Kurt Blaukopf kooperierten.
Projektleitung: Rosa Reitsamer (Projektidee und Co-Leitung 2020 – 12/2023), Sarah Chaker (seit 2020), Golan Gur (seit 2024)
Projektteam: Raphaela Viehböck (seit 2020), Mona Torinek (Bibliotheksrecherche), Mira Perusich (Interviewtranskription)
Websitegestaltung: Raphaela Viehböck
Finanzierung: Gender|Queer|Diversität-Call_mdw 2020, Rektorat der mdw, Eigenmittel des Instituts für Musiksoziologie
Laufzeit: 2020 – 2024
Publikationen & Vorträge
Chaker, Sarah/Viehböck, Raphaela: Herta und Kurt Blaukopf: Leben und Arbeiten in Symbiose. Vortrag im Rahmen der feierlichen Verleihung des Herta und Kurt Blaukopf-Awards 2022 für herausragende Dissertationen an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, 8. Juni 2022.
Chaker, Sarah/Viehböck, Raphaela: „Hertalein, ich muss dich da was fragen…“. Aktuelle Archiv- und Interviewbefunde zur Wissenschaftskooperation des Ehepaares Herta und Kurt Blaukopf, Vortrag im Rahmen der Tagung (Wahl)Verwandtschaften. Gemeinschaftliches kulturelles Handeln des Forschungszentrums Musik und Gender Hannover, Hochschule für Musik und Theater Hannover, 9. Juli 2022.
Chaker, Sarah/Viehböck, Raphaela: „Miteinander gearbeitet haben wir, seit wir einander kannten“. Zur wissenschaftlichen Partner*innenschaft von Herta und Kurt Blaukopf, in: Fornoff-Petrowski, Christine/Bagge, Maren/Ricke, Anna/Rode-Breymann, Susanne (Hg.): (Wahl-)Verwandtschaften: Gemeinschaftliches kulturelles Handeln. Böhlau Verlag (forthcoming).
Reitsamer, Rosa: Vortrag anlässlich der Preisverleihung des Herta und Kurt Blaukopf-Awards für herausragende wissenschaftliche Dissertationen an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, 16. Dezember 2019.
Reitsamer, Rosa/Chaker, Sarah: Music Sociology as Collective Action: Die wissenschaftliche Partner*innenschaft von Herta und Kurt Blaukopf. Projektantrag im Rahmen des Gender|Queer|Diversität-Call_mdw 2020, eingereicht im Juni 2020 (Projekt bewilligt im September 2020).
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