Heinz Steinert / Alfred Smudits (Hg.):
Jazz als Ereignis und Konserve
Schriftenreihe "Musik und Gesellschaft", Band 25
Verlag Guthmann & Peterson, Wien 1997.
Jazz ist ursprünglich Ereignis-Musik. Mit den Möglichkeiten zur medialen Speicherung und Übertragung wurde der Ereignischarakter zumindest in Frage gestellt.
Das einsame Einspielen eines Parts im Studio steht in krassem Gegensatz zum spontanen, improvisierenden Spiel auf der Bühne, im Jazzclub. Wie wirkt sich diese Spannung zwischen Ereignis und Konserve auf den Jazz aus, wie hat sie sich auf seine Geschichte ausgewirkt? Diesen Fragen gehen die Beiträge von Ekkehard Jost, Heinz Steinert, Alfred Smudits, Franz Kerschbaumer, Georg Haberl und Johannes Kunz nach, die neben dem Anspruch einer sozial- und kulturwissenschaftlichen Auseinandersetzung auch ein unmittelbarer Praxisbezug kennzeichnet, wenn nämlich Aufschlüsse zur Thematik Jazz in der Mediengesellschaft geliefert werden sollen. Wie hat sich der Jazz innerhalb und außerhalb der Kulturindustrie entwickelt, wie wurden und werden seine Produktionsbedingungen, Aufführungspraxen und Hörgewohnheiten durch die Mediatisierung verändert, und schließlich, welche Formen der Veröffentlichung des Jazz sind heute innerhalb der Kulturindustrie möglich und wünschenswert?
Aus dem Inhalt:
- Ekkehard Jost: Reflexionen zur Jazzgeschichte
- Heinz Steinert: Modelle der Jazzgeschichte: Jenseits von Werk- und Rezeptionsästhetik
- Alfred Smudits: Mediamorphosen des Jazz: Zur medialen Formbestimmung einer merkwürdigen Musik
- Franz Kerschbaumer: Studioaufnahmen und Live-Konzerte – Ein Dualismus in der Musik von Miles Davis
- Georg Haberl: Blue Motions – Anmerkungen zur „Verfilmung von Jazz
- Johannes Kunst: Jazz im Fernsehen: Formale und kommerzielle Probleme