Mehrstimmigkeit in Europa
von Ardian Ahmedaja
Die Mehrstimmigkeit stellt eines der reizvollsten Phänomene europäischer Musikpraktiken dar. Sie ist deshalb seit langem ein bevorzugter Forschungsgegenstand, besonders im nationalen Rahmen. Regionale Studien, die über die politischen Grenzen hinweg gehen, sind jedoch selten und sporadisch. Die regionalen und die politischen Grenzen in Europa sind aber in der Regel nicht dieselben. Dadurch ergibt sich ein großer und nur ansatzweise erforschter Bereich europäischer Musik. Die Gründung eines Forschungszentrums europäischer Mehrstimmigkeit in Form eines internationalen Netzwerkes von Spezialisten schien nach einer detaillierten Analyse im Jahre 2003 mehr als notwendig geworden zu sein.
Die gründliche Untersuchung der vielfältigen europäischen mehrstimmigen Musikpraktiken, kann auf Grund der großen Vielfalt nur durch Konzentration auf bestimmte Fragen und Gebiete erfolgen. Die bisherigen Untersuchungen erfassen folgende Themen: Mehrstimmiges Singen auf dem Balkan und im Mittelmeerraum (EV I), Kulturelles Hören und lokaler Diskurs in mehrstimmigen Singtraditionen in Europa (EV II), Instrumentation und Instrumentalisierung des Klanges (EV III), Multipart Instrumental Music. Soloist and Ensemble Traditions (EV IV) sowie Music for Dance (EV5).
Forschungszentrums europäischer Mehrstimmigkeit:
www.mdw.ac.at/ive/emm