Ausstellung
4 Gál - ...immer wieder anfangen müssen
Ausstellung über den Komponisten Hans Gál
16. Oktober 2013 bis 14. November 2013
Bezirksmuseum Innere Stadt
Altes Rathaus
Wipplingerstraße 8
1010 Wien
Ausstellungseröffnung am
Mittwoch, 16. Oktober, 18:00 Uhr
in Anwesenheit von Hans Gáls Tochter Eva Fox-Gál
Nach der Begrüßung durch den Museumsleiter, Ing. Kurt Kospach, spricht Dr. Gerold Gruber, Obmann des Vereins exil.arte, einführende Worte und Stefanie Schliebe, Kuratorin der Ausstellung, sowie Volker Ahmels, Leiter des ESTHER-Projekts, führen durch die Ausstellung.
Anschließend findet um 19:00 Uhr im Festsaal des Alten Rathauses (2. Obergeschoß, Lift vorhanden) ein
Konzert mit Werken von Hans Gál
statt.
Programm:
Huyton-Suite für Flöte und 2 Violinen, op.92
Ausschnitte aus Serbische Weisen op.3 und Marionetten op.74 für Klavier zu 4 Händen
Trio für Flöte, Violoncello und Klavier, op.49b
Ausführende:
Klavierduo Friederike Haufe-Volker Ahmels
Ulrike Anton, Flöte
Marko Radonic, Violine
Armando Toledo, Violine
Josef Luitz, Violoncello
Jan Jiracek von Arnim, Klavier
Zählkarten (freie Platzwahl) für das Konzert im Festsaal erhalten Sie in der Ausstellung.
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Über die Ausstellung
Die Ausstellung 4Gál – „...immer wieder anfangen müssen“ entstand im Rahmen eines zweisemestrigen Seminars, welches das „Zentrum für verfemte Musik“ an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock anbot. Die Schulmusikstudierenden Carolin Beiche, Margarete Ruickoldt, Rahel Wiesenberg und Anna-Sophie Werner erarbeiteten in dieser Veranstaltung die wichtigsten Lebensstationen von Hans Gál und setzten sich mit den politischen Hintergründen seiner Zeit auseinander. Bereichert wurde die Arbeit im Seminar durch zwei Exkursionen, welche die Studierenden nach Mainz und York führte. Erstgenanntes war eine wichtige Wirkungsstätte von Hans Gál in den 1920er Jahren, als er Direktor des dortigen Konservatoriums wurde. In York stellte uns die Tochter Eva Fox-Gál viele Materialien zum Leben ihres Vaters für unsere Ausarbeitungen zur Verfügung und gewährte uns auch einen privaten Einblick. Das Ergebnis der einjährigen Vorbereitungszeit war zunächst in Schwerin zu sehen und anschließend in Rostock. Ab dem 16. Oktober 2013 wird sie als Teil des von der EU geförderten ESTHER-Projekts in Wien im Bezirksmuseum Innere Stadt ausgestellt.
Mit der Ausstellung sollen möglichst viele Besucher mit der Problematik der verfemten und damit zumeist vergessenen Komponisten am Beispiel Hans Gál vertraut gemacht werden. Deshalb sind es vor allem die Bruchstellen im Leben von Gál, die in der Ausstellung dargestellt werden. Darauf verweist auch der zweite Teil des Titels der Ausstellung „...immer wieder neu anfangen“, welches sich auf ein Zitat von Hans Gál über sein Leben bezieht:
„Es ist sehr merkwürdig, wie man in einem Leben mehrere Male so durch und durch geprügelt wird. Davon macht sich ein Außenstehender keinen Begriff, was das bedeutet: immer wieder anfangen zu müssen.“
(Fend, 1993, 185)
Denn neu anfangen hieß für ihn: Neu anfangen in Deutschland als Direktor des Mainzer Konservatoriums 1922, in Wien, nachdem er Deutschland nach 1933 verlassen musste, in England als er vor den Nationalsozialisten 1938 erneut flüchtete. Und ein letzter Neubeginn 1945, nach seiner Zeit im Internierungslager in seiner neuen Heimat
England.
Die Ausstellung soll am Ende aber nicht nur das Leben eines verfemten Komponisten dokumentieren, der als Beispiel für viele Unbekannte steht, sondern sie soll eine Möglichkeit aufzeigen, wie heutzutage Erinnerungsarbeit geleistet werden kann, um sich mit unserer Geschichte auseinander zu setzen.