Das Deutsch-Österreichische Duo FIJUKA, alias Ankathie Koi und Judith Filimónova, mischt seit seiner Gründung im Frühjahr 2011 die österreichische Musikszene mit experimentierfreudigem Pop auf. Wir sprachen mit Judith Filimónova über Studienerinnerungen und Zukunftspläne.

Fijuka
Ankathie Koi (links) und Judith Filimónova ©Clemens Schneider

Die Geschichte von Fijuka begann auf einer Parkbank bei einem Käsebrot während der Pause eines Seminars zum Thema „Frauen in der Popmusik“ an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Beide Musikerinnen studierten damals am Institut für Popularmusik der mdw: Judith Filimónova Bass und Ankathie Koi Gesang. „Es war ganz schnell klar, wir müssen irgendeine Art von Projekt gemeinsam starten“, erzählt Filimónova, die mit bürgerlichem Namen eigentlich Judith Walzer heißt. Ein Gig war schnell aufgestellt und so musste zwangsläufig gemeinsam geprobt und ein Bandname erfunden werden.

Der ungewöhnlich anmutende Name Fijuka war daher „irgendwie ein Schnellschuss, aber dann haben wir das Wort immer mehr lieb gewonnen“. Gerade auch deshalb, weil Fijuka so viele Bedeutungen in verschiedenen Sprachen hat, die die beiden Musikerinnen selbst erst nach und nach erfahren haben. „Ich weiß noch, dass wir beide voller Vertrauen waren, dass das, was auch immer wir am Ende auf der Bühne machen werden, gut wird“, erinnert sich die Bassistin. An der mdw fühlte sich Filimónova zu Beginn ihrer Studienzeit wie im siebten Himmel – sich endlich den ganzen Tag nur mit Musik beschäftigen zu können! Aber durch lange Nächte im Porgy & Bess und miles smiles Jazz Café habe sich der anfängliche Studieneifer nicht allzu lange gehalten. Das Bachelorstudium hat die Musikerin dennoch abgeschlossen und noch heute profitiere sie vom großartigen Instrumentalunterricht, dem klassischen Klavierunterricht und dem Schwerpunkt „Improvisation und neue Musikströmungen“.

Judith Filimónova spielt bei Fijuka Bass und singt. Ankathie Koi singt ebenso und bedient die Keyboards. Beide Künstlerinnen waren davor schon in diversen anderen musikalischen Projekten und Bands aktiv, mit Fijuka verfolgen die beiden ihre ganz eigene Vision. Es ist nicht leicht, die Musik zu beschreiben, die die zwei machen. Anleihen an einen 80er-JahreSound können wohl nicht abgestritten werden. „Ich sage immer ‚Wir machen so Popmusik‘“, beschreibt die 31-Jährige mit einem Lächeln den musikalischen Stil der Band. Mittlerweile sind zwei Alben bei Seayou Records erschienen: Fijuka (2013) und Use My Soap (2015). Die Songs würden auf ganz unterschiedliche Weise entstehen, es gebe kein „Schema F“. Manche ergeben sich aus gemeinsamen Jams, manche allein im Kämmerchen. Die Texte sind allerdings zum Großteil von Ankathie Koi, die mit bürgerlichem Namen Kathrin Winklbauer heißt, alleine geschrieben.

Aufsehen erreget die Band aber nicht nur mit ihrer Musik, sondern auch mit ihren außergewöhnlichen, auffälligen und aufwendig produzierten Musikvideos. Rhönräder und Cheerleader kombiniert mit Glitzeroutfits, kannibalistische Grillpartys, winterliche Freibäder und Spaceshuttle-Abenteuer. Die beiden Künstlerinnen haben meist eine grobe Grundidee und entwickeln diese dann mit den RegisseurInnen weiter. Die Videos zu Ca Ca Caravan, Cold Brat und Phantom Sentimental sind mit den mdw-Studierenden Anselm Hartmann und Marie-Thérèse Zumtobel (Regie und Kamera) entstanden. Eine Zusammenarbeit, die ganz großartig funktioniere.

Fijuka-Fans dürfen sich demnächst wieder auf ein neues Video und eine neue Single freuen. „Es wird ziemlich düster, nichts für schwache Nerven. Wir sind schon recht gespannt auf das Endergebnis“, so Filimónova. Wir auch!

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