Fast Food, das schnelle Essen zwischendurch, ist ein Vergnügen, das nur auf den Moment abzielt. Man verspürt Hunger, man kauft sich ein Brötchen, man wickelt es aus, isst es im Gehen. Nur ein paar wenige Bissen, dann ist es verschwunden. Reicht gerade, um den Magen zu füllen. Die Leere zu beseitigen. Was bleibt, ist eine Handvoll Plastik, ein welkes Salatblatt, das man vorsorglich entfernt hat, und – wenn man Pech hat – Magenschmerzen. Schon bald wird es vergessen sein. Kaum jemand erinnert sich an einen Imbiss, den er sich in der Fußgängerzone aus einer beliebigen Vitrine gefischt hat. Er ist bereits nach kurzer Zeit Geschichte, so wie die Plastikfolie mit dem welken Salatblatt, die im Container gelandet ist.
Ganz ähnlich verhält es sich mit der Musik, die im Kaufhaus oder im Drogeriemarkt die Einkaufenden beschallt. Sie ist ein Hintergrundgeräusch, ein Rauschen, wie das Surren der Klimaanlage oder das Klappern der Schiebetüren am Eingang. Nicht dazu gedacht, dass jemand zuhört, sich darauf einlässt, was da gespielt wird, innehält und mitsummt. Kein Vergleich mit den Liedern und Stücken, die uns ein Leben lang begleiten. Deren Echo in uns widerhallt, wenn wir an einen Augenblick zurückdenken, der untrennbar mit ihnen verbunden ist. Das Lied, das wir hörten, als der letzte Schultag vorüber war. Der Song, der im Hintergrund lief, als wir jenen Menschen zum ersten Mal getroffen haben, der sich als wichtigste Begegnung von allen erweisen sollte. Das letzte Lied eines Films, das die Quintessenz der ganzen Geschichte in sich trägt. Das Musikstück, das zu jemandem gehört, der schon lange nicht mehr da ist. Und ihn doch kurz bei uns sein lässt, wenn es ertönt. Um sie zu hören, sie wirklich wahrzunehmen, sie in uns aufzusaugen, braucht es Zeit. Aufmerksamkeit. Hingabe. Das geht nicht im Vorübergehen.
Nachhaltigkeit bedeutet, dass etwas bleibt – auch wenn es längst vergangen ist.