Studiert an der mdw seit: 2011
Studienfächer: Bachelor IGP (Schlaginstrumente) sowie ein Ph.D. in Kulturbetriebslehre; Diplomstudium Schlaginstrumente im Juli 2020 abgeschlossen
Lieblingsort an der mdw: Vor dem Schlagwerkhaus. Das Institut für Kulturmanagement und Gender Studies (IKM) hat dort Liegestühle, die wir verwenden dürfen, und man sieht viele Menschen, die vorbeikommen. Besonders im Sommer ist es schön, dort die Pausen zu verbringen. Auch ein Bonus an diesem Platz: Die Schlagwerker_innen haben eine Kaffeemaschine und einen Kühlschrank!
Lieblingsort in Wien: Die Sternwarte. Ich fahre manchmal nach einem Konzert mit dem Motorrad die Höhenstraße hinauf und genieße Wien bei Nacht mit all seinen Lichtern. Das entspannt mich!
Was ich gerne gleich zu Beginn des Studiums gewusst hätte: Was die hmdw alles hat und macht.
Wenn ich an meinem Instrument sitze, dann fühle ich mich empowered, denn es gibt kaum eine Situation, die mich dort aus der Bahn werfen könnte.
Ein Thema, das mich aktuell sehr beschäftigt, ist der Begriff der „rohen Bürgerlichkeit“ des deutschen Soziologen Wilhelm Heitmeyer in Bezug auf Politiker_innen. Dieser ist, wie Medienberichte zeigen, auch auf österreichische Kulturinstitutionen anwendbar – dazu forsche ich im Rahmen meiner Dissertation.
Wie ist es dir im letzten Jahr im Zuge der Coronakrise gegangen? Hast du bestimmte Strategien gefunden, um Kraft zu tanken in dieser herausfordernden Zeit, oder was hat dir persönlich geholfen?
Wofgang Nagl (WN): Tatsächlich ist es mir recht gut gegangen. Ich habe das erste Mal erkannt, was es bedeutet, einer sogenannten Portfolio-Karriere nachzugehen. Wenn man sein berufliches Auskommen nicht nur von einem Spezialgebiet abhängig macht, sondern unterschiedliche Einkommensquellen hat. So habe ich viel Zeit mit Instrumentenreparatur verbracht. Auch die Vertretungsarbeit in der hmdw war fordernd und spannend, da man sich ständig in Gesetze und Verordnungen einzulesen hatte. Und ich konnte zum Glück nebenher noch unterrichten, was die fehlende Konzerttätigkeit (zusätzlich zu den staatlichen Förderungen) ganz gut abfangen konnte.
Gab es etwas, das du getan hast in der Zeit der Lockdowns oder auch dazwischen, was du bestimmt nicht getan hättest, wenn die Krise nicht gewesen wäre?
WN: Ich habe mich schon in meiner Diplomarbeit viel mit Naturfellen beschäftigt, also Trommelpergament aus Tierhäuten. Während der Pandemie hatte ich Gelegenheit, auf dem Bauernhof meiner Eltern viel zu dem Thema zu lernen und durch „Trial and Error“ vieles auszuprobieren. So gibt es an der mdw mittlerweile eine Trommel mit einem Pergament von mir zu Testzwecken bespannt. Ich bin gespannt, wohin mich das noch führt …