Der mdw great talent award powered by Christian Zeller brachte wieder außergewöhnliche Talente der mdw auf die Bühne. Beim Finale am 12. Mai 2022 gewann die Fagottistin Johanna Bilgeri den ersten Preis, ex aequo auf den zweiten Platz kamen der Geiger Paul Kropfitsch und die Mezzosopranistin Helene Feldbauer. Ermöglicht hat dies die großzügige Erweiterung der Preisgelder durch den Stifter Christian Zeller im Zusammenwirken mit der Entscheidung der hochkarätig besetzten Jury unter dem Vorsitz von Angelika Möser. Gefragt, was sich die 21-jährige Vorarlbergerin vom Wettbewerb versprechen würde, gab sie an: „Mit diesem Preis möchte ich über mich hinauswachsen und mit meinem Können anderen Menschen eine Freude machen.“ Das ist ihr perfekt gelungen, was auch die Stimmung im Publikum und der Applaus bei ihrem Auftritt im voll besetzten Joseph Haydn-Saal der mdw eindrucksvoll zeigten.

© Stephan Polzer

Wer ist diese höchst begabte Musikerin?

Johanna Bilgeri wurde 2001 in Hittisau (Vorarlberg) geboren. Seit Herbst 2019 studiert sie Konzertfach Fagott an der mdw bei Richard Galler. Sie gewann sowohl solistisch als auch kammermusikalisch mehrere erste Preise und Sonderpreise bei nationalen und internationalen Wettbewerben; unter anderem wurde sie mehrfach Bundessiegerin bei Prima la musica, gewann den Solistenwettbewerb am Landeskonservatorium Vorarlberg und ist Preisträgerin des Wettbewerbs Musica Juventutis. Die junge Musikerin nahm an Meisterkursen von Dag Jensen und Simon Van Holen teil. Orchestererfahrungen sammelte sie bei der Quarta 4 Länder Jugendphilharmonie, beim Symphonieorchester Vorarlberg und Sinfonieorchester Liechtenstein sowie beim Wiener Jeunesse Orchester. Auch kammermusikalisch war Johanna Bilgeri schon oft aktiv. Mit dem Ensemble Esperanza trat sie im Kammermusiksaal der Elbphilharmonie auf, und mit ihrem Trio Mélange, das in klassischer Trio-d’anches-Besetzung musiziert, spielt sie regelmäßig im In- und Ausland, unter anderem gastierten sie 2019 beim Kammermusikfest Lockenhaus.

Solistische Auftritte absolvierte sie mit dem Sinfonieorchester des Vorarlberger Landeskonservatoriums, bei Talente im Funkhaus (live im ORF) und bei Sterne von morgen, einer Konzertreihe, bei der internationale junge Musiker_innen ausgewählt werden. Zurzeit ist Johanna Stipendiatin des Anny Felbermayer-Fonds zur Förderung talentierter Studierender an der mdw. Im Juni 2021 gab sie als Gewinnerin des Wiener Symphoniker-Talents ihr Debüt als Solistin mit den Wiener Symphonikern unter der Leitung von Andrés Orozco-Estrada.

Und was erwartet sich die Fagottistin von einem Leben als Musikerin? Darauf antwortet sie selbstbewusst: „In erster Linie möchte ich vor allem die Leidenschaft daran nie verlieren und immer versuchen, mein Bestes zu geben.“

Word-Rap

Eine Stärke:

Perfektionismus

Eine Schwäche:

Perfektionismus

Mein Ritual vor einem Auftritt:

Ich habe nicht wirklich ein Ritual vor den Auftritten, ich versuche eher, alles wie gewohnt zu machen und keine neuen, ungewohnten Dinge einzubauen. Ich genieße es sehr, Zeit für mich zu haben. Oft mache ich noch kurze Konzentrationsübungen, außerdem vermeide ich es, irgendwelche Passagen vor dem Auftritt auf dem Fagott zu spielen, sondern eher Tonleiter, Übungen für die Luftführung etc.

Johanna Bilgeri © Stephan Polzer

Lieblingskomponist_innen:

Ich genieße die Vielfalt und die große Bandbreite, vor allem beim Fagottrepertoire, aber auch bei der Orchesterliteratur und bei der Kammermusik.

Prägendstes musikalisches Erlebnis:

Das Solokonzert im Juni 2022 mit den Wiener Symphonikern unter der Leitung von Maestro Andrés Orozco-Estrada.

Schönstes musikalisches Erlebnis:

Ich habe sehr viele schöne musikalische Erlebnisse, an die ich gerne zurückdenke. Ich glaube, es gibt bei mir nicht das eine schönste Erlebnis, aber das aktuellste ist auf jeden Fall das Konzert mit den Wiener Symphonikern im Musikverein mit Lorenzo Viotti am Dirigentenpult.

Meer oder Berge?

Definitiv Berge, da bin ich schließlich aufgewachsen.

Wenn ich nicht Musikerin geworden wäre, was dann?

Das weiß ich bis heute nicht.

Pizza oder Burger?

Pizza

An Kolleg_innen schätze ich, …

dass ich mich immer auf sie verlassen kann, dass sie jeden und jede akzeptieren, so wie er/sie ist, und vor allem ihre Offenheit und Ehrlichkeit.

Kein Verständnis …

habe ich dafür, dass immer noch so viel Ungerechtigkeit auf der Welt herrscht.

Facebook oder Instagram?

Instagram, wobei ich da generell nicht so aktiv bin.

Zum Finale in der mdwMediathek.

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