Mit Herbst 2023 startet das neue Masterstudium Contemporary Arts Practice (CAP) an der mdw. Was darf man sich darunter genau vorstellen?
Maria Gstättner-Heckel (MGH): Contemporary Arts Practice ist ein künstlerisch-wissenschaftliches Masterstudium. Es qualifiziert dazu, kollaborativ inter- und transdisziplinäre künstlerische und kunstvermittelnde Projekte in einem der zu wählenden Studienprofile zu entwickeln und umzusetzen. Folgende Profile werden angeboten: elementares Musizieren (EM), Improviser*Composer-Performer (IComP), Musikvermittlung/Community Music (MV/CM) und transmediale Performance (TMP).
Wie kam die Idee auf, so etwas an der mdw zu etablieren und inwiefern ergänzt es bereits bestehende Studien?
MGH: Der Master ist eine Erweiterung des Studienangebots an der mdw, damit sich Musiker_innen, Performer_innen und Musikervermittler_innen in den Feldern elementares Musizieren, Improvisation*Composing-Performing, Musikvermittlung/Community Music und transmediale Performancekunst spezialisieren können und ihr künstlerisches Tun neben einer Vielzahl an künstlerischen und kollaborativen Projekten wissenschaftlich reflektieren. Das Masterstudium reagiert auf den Bedarf an professionell ausgebildeten Kunstschaffenden, die sich in den oben genannten, an Bedeutung gewinnenden Arbeitsfeldern bewegen.
Wer kann und soll sich dafür bewerben?
MGH: Jemand mit abgeschlossenem Bachelor- oder Diplomstudium aus dem Instrumental-, Gesang-, Tanz- oder Schauspielbereich ist ebenso willkommen wie jemand aus Kunst/Kultur und Musikwissenschaften mit entsprechender künstlerischer Eignung, die/der ein spannendes künstlerisches Projekt umsetzen möchte.
Welche Kompetenzen erwirbt man bei diesem Studium und wo sind diese in der Berufspraxis anwendbar?
MGH: Das Studium ist sehr praxisbezogen. Ob als Instrumentalist_in, Schauspieler_in, Musikvermittler_in, Komponist_in, Sänger_in, Performer_in: In allen Bereichen gilt es aktuell Projekte von der Idee bis zur Durchführung (inklusive Abrechnung) umzusetzen. Daher steht im Zentrum des Studiums die Entwicklung, wissenschaftliche Fundierung und Durchführung eines eigenen Projekts im Kontext eines der vier Profile. Diese Qualifizierung umfasst die Auseinandersetzung mit künstlerischen Ausdrucksformen, Techniken und Verfahren, das Vertiefen der eigenen künstlerischen Sprache, kollaborative Arbeitsweisen, die wissenschaftliche Fundierung der künstlerischen Praxis, Einblicke in sozio-ökonomische bzw. sozio-politische Strukturen der Kulturlandschaften sowie Organisations- und (Selbst-)Managementkompetenzen. Schnittstellen der vier Studienprofile sind Translation und Transformation von momentbezogenen Ereignissen in eine eigenständige künstlerische Form, inter- und transdisziplinäre künstlerische Praxis sowie Herstellen von Räumen und Erproben von inklusiven Praktiken für die Aushandlung und Stärkung von kultureller Partizipation und Teilhabe.
Ein langer Entwicklungsprozess, getragen von Expert_innen der mdw unterschiedlichster Fachrichtungen liegt hinter der Entstehung dieses Curriculums. Entstanden ist ein Masterstudium mit Alleinstellungsmerkmal, entsprechend aufmerksam wahrgenommen von der internationalen Fachwelt. Ich wünsche allen Beteiligten und den zukünftigen Studierenden viel Erfolg, ich weiß, wie viel Herzblut und Leidenschaft diese Entwicklungsarbeit getragen hat! Vielen Dank auch an em. o. Univ.-Prof. Peter Röbke, der in der Anfangsphase der Konzeption wesentliche Impulse gegeben hat!
Barbara Gisler-Haase, Vizerektorin für Lehre und Nachwuchsförderung, mdw