Seit jeher legt die mdw einen besonderen Wert auf die bestmögliche Unterstützung und Begleitung der Studierenden auf ihrem individuellen Karriereweg. Darauf basierend entwickelten sich am Leonard Bernstein Institut für Konzertfach Blas- und Schlaginstrument (LBI) und am Fritz Kreisler Institut für Konzertfach Streichinstrumente, Gitarre und Harfe (FKI) Wettbewerbe, welche nicht zuletzt aufgrund ihrer Vielfalt an zu gewinnenden Preisen besonders attraktiv für die Teilnehmenden sind. Der Fokus dieser Wettbewerbe liegt auf der Zukunft der Studierenden, mit einem Weitblick zur gezielten Förderung ihrer individuellen künstlerischen Entfaltung.
Jährlich werden zwischen Jänner und April der Wettbewerb des Leonard Bernstein Institut und das Auswahlvorspiel des Fritz Kreisler Institut ausgetragen. Am Leonard Bernstein Institut wird in drei Wertungskategorien unterteilt, die sich nach dem jeweiligen Ausbildungsstand richten. Die erste Runde findet innerhalb der eigenen Instrumentengruppe statt. Ab der zweiten Runde treten die jeweils drei Bestplatzierten jeder Kategorie – bei stark frequentierten Instrumenten wie beispielsweise Flöte, Klarinette, Trompete und Schlagwerk mehr Studierende – vor einer gemischten Jury an. Das LBI achtet nicht nur bei der Zusammensetzung der Jury darauf, dass sämtliche Instrumente vertreten sind, sondern setzt vor allem auf eine unabhängige Bewertung. Externe Künstler_innen und Lehrende aus anderen Instituten oder Institutionen erklären sich jährlich bereit, die jungen Künstler_innen anhand eines Punktesystems zu bewerten. Auf die Sieger_innen des Wettbewerbs warten neben einer Nominierung für Stipendien spannende Konzertprojekte, unter anderem Einladungen für Auftritte in Grafenegg oder die Teilnahme bei einem Solo-Konzert mit Orchester. Außerdem erhalten alle Finalist_innen des Wettbewerbs Sponsor_innenpreise.
Ähnlich wie beim Wettbewerb des Leonard Bernstein Instituts können beim Auswahlvorspiel des Fritz Kreisler Instituts alle Instrumente antreten. Die Teilnehmer_innen können in zwei Runden vor einer breitgefächerten Jury ihr Können unter Beweis stellen. In erster Linie wird das Auswahlvorspiel ausgetragen, damit Leihinstrumente und Stipendien entsprechend vergeben werden können, da es in diesem Bereich eine sehr hohe Nachfrage nach hochqualitativen Streichinstrumenten des Instituts gibt. Dieses Jahr gab es für den 1. Platz zusätzlich die Möglichkeit solistisch mit Orchester beim Musikfestival Zell am See zu spielen sowie eine Einladung zu einer Masterclass in Polen für die bzw. den beste_n Studierende_n aus dem Vorbereitungslehrgang. Für Studierende der Studienrichtung Violine wird jährlich der Stefanie-Hohl-Wettbewerb ausgerichtet. Wer sich hier mit einem Pflichtrepertoire von Johann Sebastian Bach über Niccolò Paganini und Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zur zweiten Runde mit einem kompletten Violinkonzert beweisen kann, erhält neben einem Preisgeld auch einen hochwertigen Musafia-Geigenkasten der Masterserie.
Ein Sieg bei einem großen bzw. renommierten Wettbewerb kann über Nacht zum Startschuss einer Musikkarriere werden, doch trifft dies auch auf die mdw-Wettbewerbe zu? Welche Möglichkeiten werden den Gewinner_innen hier geboten und wie attraktiv ist eine Teilnahme für Studierende? Für Teilnehmende ergibt sich die einmalige Chance, sich nicht nur klassenintern, sondern mdw-intern mit Mitstudierenden zu messen und in Form von mehreren Wettbewerbsrunden das eigene Können unter Beweis zu stellen. Die Wettbewerbe bieten spannende Auftrittsmöglichkeiten und gleichzeitig eine gute Vorbereitung auf zukünftige Wettbewerbe und Konzerte, denn Übung macht ja bekanntlich den Meister oder die Meisterin. Durch das Feedback einer breitgefächerten Jury können sich Teilnehmende verbessern und an ihrem Spiel arbeiten. Zusätzlich können Gewinner_innen mit vermehrten, gut beworbenen Konzertmöglichkeiten auf ihrem Weg unterstützt werden. Doch es gibt abseits materieller Gewinne und Auftrittsmöglichkeiten für Teilnehmende und Lehrende auch weitere Vorteile von Musikwettbewerben. Arnold Jacobshagen, Professor für Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, spricht in einem Artikel des deutschen Musikrats von einem „Vergleich von Leistung zur eigenen Standortbestimmung“. Die Motivation zu künftigen Leistungen, instrumentale und musikalische Horizonterweiterung sowie Zugewinn an Selbstvertrauen sind ebenfalls ausschlaggebende Effekte, die ein Musikwettbewerb auslösen kann. Auch für Lehrende ist die Wettbewerbsvorbereitung ein wichtiger Prozess in ihrer Tätigkeit. Sie bietet ihnen die Chance, ihre pädagogischen Fähigkeiten zu verbessern, ihre berufliche Entwicklung voranzutreiben, sich zu vernetzen, sich inspirieren zu lassen und ihre Reputation zu stärken. Durch die Teilnahme an Wettbewerben können Lehrende einen positiven Einfluss auf ihre eigene Karriere und die musikalische Bildung anderer ausüben.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Wettbewerbe auf jeden Fall einen großen Vorteil für Studierende darstellen und als Schritt in Richtung einer Musikkarriere gesehen werden können. Die mdw-internen Institutswettbewerbe werden von befragten Teilnehmenden durchwegs positiv aufgefasst. Jonathan Helm, der Gewinner des Leonard Bernstein Institutswettbewerbs 2023 der Kategorie C, freut sich beispielsweise, den Wettbewerb in solch einer „geschützten Atmosphäre“ der mdw absolviert zu haben. Weiters ist es für ihn eine „gute Möglichkeit, vor einer breit aufgestellten Jury zu spielen und von Lehrenden anderer Instrumente gehört werden zu können“.