Gemeinsam Zukunftsstrategien für Musik- und Kunstuniversitäten in Europa entwickeln

Seit Jänner 2024 arbeitet die mdw gemeinsam mit sieben europäischen Partneruniversitäten an IN.TUNE – Innovative Universities in Music and Art in Europe, der ersten European Universities Alliance (EUA) im Bereich Musik – und einer von nur zwei Allianzen von Kunstuniversitäten unter den aktuell insgesamt 64 EUA.

Ziel der Allianz ist es, in den kommenden vier Jahren Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit und gemeinsame Strategien in den Bereichen gemeinsame Lehre und Mobilität, Forschung und Innovation, gesellschaftliches Engagement und Allianz Governance und Kooperation zu erarbeiten. Das klingt erst einmal sehr trocken, hat aber ganz konkret mit verschiedensten Arbeitsbereichen zu tun, mit denen sich alle Beteiligten täglich beschäftigen – nur dass nun auch gemeinsam mit allen Partneruniversitäten gedacht werden kann: Ein innovatives Studienprogramm gemeinsam mit Kolleg_innen aus z. B. Paris, Barcelona und Belgrad entwickeln? Und wie kann das auch aus der Perspektive der Mobilität unkompliziert und nachhaltig organisiert werden? Welche gemeinsamen Entwicklungsmöglichkeiten gibt es etwa im Bereich von Artistic Research? Gibt es Bereiche in der Verwaltung, in denen gemeinsam Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten werden können? Wie sehen die Strategien zu Gender Equality und Diversität bei den Partnerinstitutionen aus, was hat die mdw zu bieten, und wo können wir uns noch etwas abschauen?

IN.TUNE Governing Board, Student Council & Management Team © Karina Kroka/IN.TUNE, 2024

Diese ersten vier Jahre sind eine Pilotphase und bieten der mdw die Möglichkeit, mit den Partneruniversitäten Angebote zu sammeln, zu analysieren und Bereiche zu identifizieren, die gemeinsam forciert werden, sowie Testläufe zu starten. Am Ende werden wir vieles ausprobiert und in den verschiedensten Bereichen Strategien entwickelt haben. Damit werden sowohl die beteiligten Universitäten als auch der gesamte Bereich der Musik- und Kunstuniversitäten in Europa gestärkt, um künftigen Herausforderungen mit zeitgemäßen Konzepten begegnen zu können.

„Dafür haben wir uns Partneruniversitäten ausgesucht, mit denen wir seit vielen Jahren intensiv und gut zusammenarbeiten, zum Beispiel im Rahmen der ECMA – European Chamber Music Academy oder in regelmäßigen Orchesterprojekten“, betont Vizerektor Johannes Meissl. „Diese Institutionen haben wiederum ihre europäischen Partnerinnen ins Projekt eingeladen, hier arbeitet eine europaweite Allianz herausragender Musikuniversitäten zusammen.“

Meeting der Mitglieder des Work Package 3 an der mdw © Stephan Polzer

Schon in diesen ersten Monaten war die Allianz ausgesprochen aktiv: Die Entscheidungs- und Arbeitsstrukturen wurden im Detail ausgearbeitet, ein gemeinsames Budget und Budgetprinzipien ausgehandelt und ein Konsortialvertrag formuliert. Diese grundlegenden Dokumente wurden bei einem ersten Treffen des IN.TUNE Governing Board Mitte Juni in Oslo beschlossen und das Consortium Agreement, das die Zusammenarbeit in den nächsten vier Jahren und darüber hinaus regelt, von den Rektorinnen der acht Partnerinstitutionen unterzeichnet. Etwa 40 Vertreter_innen der Universitäten (Rektorinnen, Vizerektor_innen, Studierendenvertreter_innen, die acht Institutional Alliance Managers und das Management-Team der Allianz) diskutierten dort in unterschiedlichen Konstellationen die Visionen und Ziele der Allianz und freuten sich über die positive und konstruktive Stimmung.

Gruppe des Work Package 6 vor dem Future Art Lab der mdw © Stephan Polzer

Die inhaltliche Arbeit in den von jeweils einer Partnerinstitution geleiteten acht Projektgruppen, den Work Packages, hat seit dem Frühjahr ebenfalls intensiv Fahrt aufgenommen. Die mdw leitet das Work Package 6 (Strengthening our Engagement with Society), Vizerektorin Gerda Müller ist als Chair für die Umsetzung verantwortlich: „In einer Zeit großer globaler Herausforderungen müssen sich Kunstuniversitäten besonders gesellschaftlich engagieren. Wir können als Vorbilder dafür dienen, wie Institutionen Werte wie Diversität, Pluralismus, Gleichstellung, Demokratie und Solidarität tatsächlich leben. Und wir müssen unsere Studierenden dabei unterstützen, kritische und reflektierte Künstler_innen, Pädagog_innen und Wissenschaftler_innen zu werden, die bereit und befähigt sind, Veränderung zu gestalten.“

In den Work Packages werden laufend Calls für die aktive Mitarbeit an all diesen Entwicklungen veröffentlicht, die auf den Websites von IN.TUNE und der mdw zu finden sind – nicht nur dazu können Veronika Leiner, die als Institutional Alliance Manager die erste Ansprechperson für die Allianz an der mdw ist, Fragen gestellt werden. „Alle Ideen und Anregungen zur Allianz sind sehr willkommen!“, versichert Veronika Leiner.

Calls for Participation:
mdw.ac.at/intune
intune-alliance.eu

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