KlangBildKlang, das transdisziplinäre Festival der mdw, feierte seinen Auftakt am 20. April im Künstlerhaus in Wien mit einem Empfang und dem Gesprächskonzert Beyond Keys: Synesthetic Soundscapes.

© Stephan Polzer

Bei der Präsentation des Festivalprogramms gab Johannes Meissl, Vizerektor für Internationales und Kunst, einen Überblick über die mehr als 50 künstlerischen und kunstvermittelnden Projekte.

Johannes Meissl, © Stephan Polzer

Die zentralen Themen von KlangBildKlang sind die Begegnungen verschiedener Kunstformen und die Vermittlung dieser für ein breites Publikum. Können Klänge sichtbar werden? Können wir Bilder, Farben und Bewegung hören? – in unterschiedlichen Aufführungsformaten gehen mdw-Studierende und -Lehrende diesen Fragen musikalisch in Interaktionen mit bildnerischen Kunstwerken, Architektur, Schauspiel, Tanz, digitalen-visuellen Animationen und Künstlicher Intelligenz nach.

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Ein gelungenes Beispiel für ein derartiges Format war das nach dem Empfang folgende Konzert Beyond Keys: Synesthetic Soundscapes. Durch den Abend führten der mdw-Lehrende und Pianist Konstantin Semilakovs und seine Studierende Warwara Priadeeva. Semilakovs forscht neben seiner künstlerischen und pädagogischen Tätigkeit über das Phänomen der Synästhesie und „Farbigkeit“ in der klassischen Musik.

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Dem zahlreich erschienenen Publikum gab er gemeinsam mit Warwara Priadeeva einen Einblick in die Fähigkeit Musik über den Klang hinausgehend wahrzunehmen. Beide gaben Beispiele welche Töne sie als Synästhetiker_in in welchen Farben und Formen erleben.

Warwara Priadeeva & Konstantin Semilakovs, © Stephan Polzer

Die Vorstellung, Musik mit anderen Kunstrichtungen zu verbinden oder sogar ineinander zu übersetzen, inspirierte immer wieder zahlreiche Komponist_innen. Für den Abend wurden daher Kompositionen mit synästhetischen Ideen von Claude Debussy, Alexander Skrjabin, Tristan Murail und Olivier Messiaen gewählt. Der Konzertflügel war an eine Software angeschlossen, die auf die Stücke, gespielt von mdw-Studierenden, in Echtzeit reagierte.

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Je nach Tonhöhe und Lautstärke veränderte sich die farbintensive Visualisierung auf der Projektionsfläche hinter dem Klavier. Die Ideen für die Grafiken stammten von Semilakovs, der seine Begeisterung für Klavier und Informatik bei diesem Projekt miteinander verknüpfen konnte. Für die Gestaltung der Projektionen ließ er sich von den Themen der Kompositionen leiten, etwa bei Debussys Préludes: Des pas sur la neige (übersetzt: „Schritte im Schnee“) von den verschiedenen Aggregatzuständen von Schnee: mal erschienen schimmernde, mal schmelzende Reliefs, die sich mit dem Klang veränderten. Die Visualisierungen mit dem Klavierspiel erzeugten eine Atmosphäre mit Sogwirkung.

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Besonders intensiv erlebbar etwa bei Debussys Préludes: Feux d’artifice („Feuerwerk“). Debussy gilt als Hauptvertreter impressionistischer Musik, die als farbenreich beschrieben wird. Die durch den Klang gesteuerten Sterne, Blitze und Farbexplosionen ließen Besucher_innen in einen Farben- und Formenreichtum eintauchen. Beyond Keys: Synesthetic Soundscapes zeigte eindrücklich, wie Musik und synästhetische Kompositionsideen mit modernen technischen Mitteln in eine andere Kunstform „übersetzt“ werden können.

v. l. n. r.: Timofej Gusev, Jean-Pierre Tokmaji, Yu Ueda, Susanna Hanke, Iliyana Stoyanova, Warwara Priadeeva & Konstantin Semilakovs, © Stephan Polzer

Das Publikum dankte der souveränen Moderation von Konstantin Semilakovs und Warwara Priadeeva sowie dem mitreißenden Spiel der mdw-Studierenden Susanna Hanke, Eliza Agajeva, Yu Ueda, Iliyana Stoyanova, Jean-Pierre Tokmaji und Timofej Gusev mit enthusiastischem Beifall. Die weiteren KlangBildKlang-Veranstaltungen versprechen ähnlich beeindruckende Sinneserfahrungen.

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