Nun ist es so weit: isaScience wird im neunten Jahr ihres Bestehens „hybrid“!

Nachdem im Frühjahr 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie die Verschiebung der internationalen und interdisziplinären Sommerkonferenz der mdw beschlossen werden musste, bereitet sich das Team der isaScience ein Jahr später auf deren erste Hybrid-Ausgabe vor. Wie immer im Vorfeld der isa – Internationale Sommerakademie der mdw, findet die neue hybride isaScience von 11. bis 15. August 2021 wieder in Reichenau an der Rax statt.

Ein großer Vorteil des Hybrid-Formats wird es sein, dass Forschende ohne lange Anreise, beispielsweise per Flugzeug, teilnehmen können. Dadurch werden eine andere große Krise unserer Zeit, die Klimakrise, und ökologische Aspekte berücksichtigt. Auch für prekarisierte Forschende wird es leichter und günstiger sein, an der Konferenz via Zoom teilzunehmen. 2021 entfällt die Konferenzgebühr, und die Teilnahme ist für alle Interessierten nach Anmeldung über die isaScience-Website möglich. Zu diesem Zweck übersiedelt die isaScience gemeinsam mit der isa auf eine neue Homepage, die sowohl eine Plattform für den inhaltlichen, wissenschaftlichen Austausch über räumliche Grenzen hinweg als auch eine virtuelle Konferenzlounge bieten wird.

Das Thema der isaScience 2021 Heroes, Canons, Cults. Critical Inquiries spannt den Bogen vom vergangenen Beethoven-Gedenkjahr und isa-Jubiläumsjahr hin zur Pluralität und Diversität all jener Musiken und Aufführungspraxen, die vom Kanon klassischer westlicher Kunstmusik und „Hochkultur“ bislang ausgeschlossen wurden (und werden). In diesem Punkt schließen die Themen der diesjährigen isa und isaScience auch aneinander an: So ist die isa21 unter dem Titel unlimited besonders durch die Ausweitung von bestehenden oder vermeintlichen Grenzen gekennzeichnet. „In konsequenter Fortsetzung der ursprünglich geplanten thematischen Konzeption der isa20 spielt Musik, die nicht im Zentrum des Kanons des Konzertbetriebs steht, dabei eine Hauptrolle. Musik von Menschen, die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung geworden sind, Musik von Frauen und Musik von ethnischen Minderheiten wird dabei im Mittelpunkt stehen“, so Johannes Meissl, künstlerischer Leiter der isa und Vizerektor für Internationales und Kunst an der mdw.

Diese Fortsetzung der isaDigital passt insofern gut zur isaScience 2021, als sich die kritische Erforschung und Diskussion von Helden, Kanons und Kulten gar nicht ohne präzise Erörterung von Ausschlussmechanismen bzw. Prozessen von Inklusion und Exklusion im Feld der Musik und der darstellenden Kunst denken ließe. Denn über alle Musikstile hinweg bzw. in unterschiedlichen kulturellen Kontexten tragen Held_innen, Kulte und Kanons zur Schaffung normativer, ausgrenzender und sogar gewalttätiger Rahmenbedingungen bei und diktieren, was für Ohren und Augen angemessen und wertvoll zu sein hat. Ebenso bestimmen Heroisierung, Kanonisierung und Kultifizierung, was ungehört und ungesehen bleibt bzw. als unwürdig oder minderwertig herabgesetzt wird.

Mit einem besonderen Schwerpunkt auf postkoloniale, feministische, queere und klassenbezogene Analysen sollen die aktuell gebliebenen Fragen aus dem Vorjahr, ergänzt um unsere Situiertheit als Forschende während der immer noch anhaltenden Pandemie, kritisch behandelt und diskutiert werden. Das wissenschaftliche Leitungsteam der isaScience 2021 freut sich auf einen regen interdisziplinären Austausch und kritische Diskussionsbeiträge! Das Programm zur isaScience 2021 finden Sie unter isa-music.org/science bzw. mdw.ac.at/isascience.

Heroes, Cults, Canons. Critical Inquiries
11.–15. August 2021
Keynotes (tbc) von Mina Yang (USA), Esteban Buch (Frankreich), Milena Dragićević Šešić (Serbien), Denise Gill (USA)
Leitungsteam: Dagmar Abfalter, Marko Kölbl, Rosa Reitsamer, Fritz Trümpi
Koordination: Karoline Feyertag

Autor_innen: Dagmar Abfalter, Karoline Feyertag, Marko Kölbl, Rosa Reitsamer, Fritz Trümpi

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