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Column

Die Erforschung des Ichs

Ein Vorwurf, den Kunstschaffende zu allen Zeiten immer wieder zu hören bekommen, ist jener der exzessiven Beschäftigung mit sich selbst.


Die Neugier auf den anderen

Nichts ist langweiliger, als das eigene Spiegelbild stundenlang zu betrachten. Wer möchte sich schon ausschließlich mit dem auseinandersetzen, was ihm ohnehin vertraut ist?


Das Ende der Tyrannen

Auf den ersten Blick ist ein Orchester eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern, deren Zusammenspiel das Publikum in andere Sphären versetzen kann. Das mag pathetisch klingen, ist aber so. Wer etwa in dieser Saison im Wiener Konzerthaus die Darbietung von Tschaikowskys Symphonien vom St. Petersburger Mariinsky Orchester erlebt hat, weiß, was gemeint ist. Da setzt das Denken aus, da versinkt …


Das Orchester – Vielfalt und Einheit zugleich

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Nach Milan Kundera verdankt die Weltkultur Europa den Roman und die Symphonie. Einen Roman zu lesen ist kein Problem, das kann jede_r selbst. Aber eine Symphonie braucht ein Orchester, um erklingen zu können. Es war ein jahrhundertelanger Weg der Entwicklung bis zu den klassischen und romantischen Orchesterapparaten mit immer mehr Instrumentalist_innen. Und diese Entwicklung dauert weiterhin an. Egal ob es …


Waffe Angst

Angst ist eine Waffe. Man kann sie nicht sehen, man kann sie nicht hören, man kann sie nicht riechen. Höchstens aus nächster Nähe nimmt die Nase den scharfen Geruch von Angstschweiß wahr. Aber dafür muss man sich erst einmal näherkommen. Dafür muss man hinausgehen, aufeinander zugehen, nebeneinander stehen in der U-Bahn und im Kaufhaus, ohne sich voreinander zu fürchten. Dafür …


Angst vor Gemütlichkeit

Das Leben war leicht, als es Löwen in unserer Umgebung gab. In der Steinzeit. Man wusste ganz klar, was man tun soll: Große Tiere mit großen Zähnen meiden. Die Angst „unerwünscht verdaut zu werden“ war überall zu spüren und sie war durchaus begründet, da aus dem Gebüsch immer wieder ein Löwe auftauchte und man schnell vom Homo sapiens zum Schnitzel …


Kirchenmusik – Ideal und Wirklichkeit

Weihrauch. Ein Gefolge von Ministranten, Diakonen und Priestern zieht durch das Kirchenschiff ins Presbyterium ein. Die Gemeinde steht und beobachtet andächtig dieses pompöse Schauspiel. Was passiert währenddessen auf der Orgelempore? Der Organist (ja, meist männlich), begleitet den Einzug mit den dröhnenden Klängen der Orgel, der Kapellmeister (ja, ebenfalls ein Mann) wartet schon darauf, bis sich die Sängerinnen und Sänger des …


Heilige Ruhe

Die Toskana Anfang Juni ist wie ein Geburtstagsfest, zu dem viel mehr Gäste gekommen sind, als man eigentlich eingeladen hat. In den großen Städten wie Florenz, Pisa oder Siena ist es gerade noch auszuhalten. Es gibt immer eine Nebenstraße oder eine kleine Gasse, in die man flüchten kann. In den kleinen Orten am Land kann es jedoch brutal werden. Die …


Ohne Kompromisse und doch für alle offen: Geht das?

Neue Musik ist etwas ironisch betrachtet eine schöne Filterblase, die seit Jahrzehnten für die Weltöffentlichkeit fast unbemerkt herangewachsen ist. Sie gedeiht fröhlich vor sich hin, wird von der öffentlichen Hand gefördert und wird nachts manchmal sogar im Rundfunk gesendet. Festivals, Preise, Förderungen etc. sorgen dafür, dass die mit Abstand wichtigste Anerkennung für viele Komponist_innen jene innerhalb der Peergroup ist. Aber …


Neue Töne

Der Unterschied zwischen Lärm und Musik ist eine Frage des Geschmacks, der Hörgewohnheiten und der Zeit, in der man lebt. Musik, die sich dem Gewohnten widersetzte,die sich konventionellen Harmonien verschloss, die die Hörer _innen herausforderte, anstatt sie einzulullen und zu beruhigen, hatte es nie leicht. Da ging es Arnold Schönberg, Paul Hindemith oder Richard Strauss nicht viel besser als Jahrzehnte …


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