Am 22. Oktober 2016 luden der Österreichische Komponistenbund (ÖKB) und die mdw zum dritten Austrian Composers’ Day. Den Infotag, der ganztätig im Joseph Haydn-Saal der mdw stattfand, nutzten 150 KomponistInnen und SongwriterInnen, um sich über aktuelle Entwicklungen im Musikbereich zu informieren, zu diskutieren und Kontakte zu knüpfen.
Unter dem diesjährigen Motto Wege zur Hör- und Sichtbarmachung zeitgenössischer österreichischer Musik versammelte der Austrian Composers’ Day 2016 ExpertInnen, die in Vorträgen und Panelrunden ihr Wissen und ihre Erfahrungen vermittelten. Ergänzende Infomaterialien sowie Raum für Networking, ein Konzert und gemütlicher Ausklang beim KomponistInnen- & SongwriterInnen-Stammtisch waren ebenso geboten.
Eröffnet wurde der Austrian Composers’ Day 2016 durch Komponist, ÖKB-Präsident und Initiator Alexander Kukelka, sowie durch den Vizerektor der mdw, Christian Meyer. In seinem Impulsreferat nahm Harald Huber (Präsident ÖMR, Institut für Popularmusik der mdw) eine Bestandsaufnahme der zeitgenössischen österreichischen Musik vor und präsentierte u.a. aus seiner Studie Austrian Report on Musical Diversity.
Unter dem Titel Urheberrecht aktuell bot AKM-Jurist Paul Fischer einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen betreffend Urheberrecht, Speichermedienvergütung und Verwertungsgesellschaftengesetz. Richard Graf (ÖKB-Arbeitskreis Pädagogik, Präsident INÖK), Harald Huber (Young Composers in Concert) und Johannes Kretz (Institut für Komposition und Elektroakustik mdw) stellten Präsentations-, Wettbewerbs- und Ausbildungsmöglichkeiten für NachwuchskomponistInnen vor.
Die erste Panelrunde widmete sich der Frage nach „Möglichkeiten der Hör- und Sichtbarmachung von österreichischer Musik“. Moderiert von Irene Suchy berichteten Christoph Huber (Porgy & Bess), Matthias Naske (Wiener Konzerthaus), Pia Palme (Komponistin), Martin Sobotnik (Szene Wien), Christof Straub (Songwriter, Global Rockstar), Stefan Trischler (FM4) und Alexander Wagendristel (Komponist, Ensemble Reconsil) von ihren jeweiligen Initiativen und Erfahrungen. Als essenziell wurde von allen die Kommunikation an das Publikum erachtet. International werde österreichische Musik gut wahrgenommen.
In Fortsetzung der Informationsreihe zur AKM beim Austrian Composers’ Day gab Paul Hertel, Komponist und Vorstandsmitglieder der AKM, Einblick in die Arbeit der Kommission für musikalische Einstufung und die Abrechnungsregeln der Verwertungsgesellschaft. Sabine Reiter (geschäftsführende Direktorin mica – music austria) leitete mit ihrem Vortrag Frauenanteil im Musikbereich das Panel zum Thema Präsenz österreichischer Komponistinnen und Songwriterinnen ein.
Clara Blume (Songwriterin), Andrea Ellmeier (Stabstelle für Gleichstellung, Gender Studies und Diveristät der mdw), Alexander Kukelka (Präsident ÖKB), Morgana Petrik (Komponistin, Vizepräsidentin ÖKB, Präsidentin ÖGZM), Andrea Pollach (Kulturvermittlerin, FC Gloria), Brigitte Winkler-Komar (BKA Kunst und Kultur) und Mia Zabelka (Komponistin, Präsidentin SFIEMA) sprachen über die Wahrnehmung der Vielfalt des Schaffens österreichischer Komponistinnen und Strategien für die Erhöhung des Anteils weiblicher Kunstschaffender. Diskutiert wurden Quotenmodelle ebenso wie Anreize durch das Fördersystem. Als wichtigste Strategie wurde das Vorhandensein von Role models herausgestrichen.
Abschließend lud das MAX BRAND Ensemble zum Konzert mit Werken von Studierenden und Absolventinnen der mdw. Unter der Leitung von Richard Graf waren Werke von Tzveta Dimitrova, Viola Falb, Tanja Elisa Glinsner, Timotej Kosovinc, Yongbom Lee, Armin Sanayei, Mathias J. Schmidhammer und Bärbel Zindler zu hören.
Das Angebot sich beim Austrian Composers’ Day über künstlerische, urheberrechtliche, wirtschaftliche und soziale Belangen ihrer Tätigkeit zu informieren wurde von den zahlreichen TeilnehmerInnen, insbesondere auch von Branchenneuligen und Studierenden, wieder mit großem Interesse aufgenommen. Der nächste Austrian Composers’ Day wird am 13. Oktober 2017 stattfinden.