Egal ob Distance Learning, Hybrid-Unterricht, Live-Streaming, Musikaufnahmen zu künstlerischen Diplomarbeiten oder Konzertbeschallung – das Audio-Video-Zentrum der mdw, kurz AV-Zentrum, ist nach mittlerweile zehn Jahren nicht mehr aus dem Universitätsalltag wegzudenken. Heute zeichnen fünfzehn Mitarbeiter_innen für die Bereiche AV-Streaming, AV-Veranstaltungen und AV-Lehre verantwortlich. „Für jeden Bereich gibt es eigene Ansprechpartner_innen. Durch das umfassende Können und Wissen aller Mitarbeiter_innen, ist jedoch große Flexibilität und gegenseitige Unterstützung möglich“, beschreibt Thomas Lang, Leiter des AV-Zentrums, die Teamstruktur. „Mit Streaming und Beschallung haben wir damals begonnen. Seitdem sind diese Bereiche stark gewachsen und neue entstanden.“
Ulrich Wagner war der erste Mitarbeiter des 2014 gegründeten AV-Zentrums und ist heute mit einem fünfköpfigen Team für den Bereich Live-Streaming sowie Audio-Video-Produktionen verantwortlich. Seit Herbst 2023 ist eine neu gestaltete mdwMediathek mit spannenden und hochwertigen Inhalten aus Kunst, Pädagogik und Wissenschaft im Einsatz. „Bei unseren AV-Produktionen steht der künstlerische Aspekt immer im Vordergrund. Sei es bei der Lichtsetzung, der Tonabnahme, der Kameraführung oder der Bildregie: Die AV-Technik muss beherrscht werden, aber sie ist immer nur ein Hilfsmittel und dient stets als Unterstützung der künstlerischen Darbietungen, beziehungsweise der Konzepte. Die neu gestaltete Mediathek hilft uns dabei, unsere Produktionen noch ansprechender zu präsentieren und in ein neues Licht zu rücken.“ Mit der wachsenden Anzahl von Veranstaltungen an der mdw hat auch der Bedarf an AV-Support stetig zugenommen. Robert Hofmann, Teamleiter der AV-Veranstaltungen führt diese Entwicklung unter anderem auf die gestiegene Hybridität zurück. „Fast alle Symposien werden heutzutage auch online angeboten. Zudem wissen wir durch unseren ständigen Kontakt zu den Veranstalter_innen, dass sie die reibungslose Zusammenarbeit mit modernster Technik und einem professionellem Team zu schätzen wissen.“
Ich bin für eine Erweiterung und Befruchtung der Präsenzlehre durch die Integration von Distance- sowie Blended-Learning-Formaten, wobei es sich stets um eine Ergänzung und nie um einen Ersatz für die Lehre vor Ort handeln darf.
Barbara Strack-Hanisch, Vizerektorin für Lehre
Ein Bereich, der in den letzten zehn Jahren neu hinzugekommen ist und sich seitdem stark entwickelt hat, ist das weite Feld der AV-Lehre. Sie beinhaltet den Hybrid-Unterricht mit eigens entwickelten AV-Workstations, die Lehrveranstaltungen sowohl in Präsenz als auch online ermöglichen, sowie die audiovisuelle Betreuung des künstlerischen Einzelunterrichts. Während der Covid-19-Pandemie ins Leben gerufen, arbeitet das AV-Zentrum seither an hochwertigen Lösungen für den digitalen Hörsaal. „Nachdem unsere Konzepte zum digitalen Unterricht während der Zeit der Pandemie breite Anwendung gefunden haben, bauen wir nun auf diesem Wissen auf, um digitale Lehre an der mdw weiterzuentwickeln und nachhaltig zu etablieren“, erklärt Joseph Mittermeier, Teamleiter der AV-Lehre. Der Fokus liegt laut Mittermeier dabei auf musikalisch-künstlerischem Austausch und hoher Qualität, aber auch Barrierefreiheit im Sinne einer besseren Studierbarkeit. „Wir erwarten, dass in Zukunft auch der internationale Austausch von den gewonnenen Erkenntnissen profitieren wird.“
Im Rahmen des Distance Learnings ermöglicht die eingesetzte Technik neue Wege des künstlerischen Austausches und dadurch zahlreiche internationale Projekte und Kooperationen, wie etwa den „globalen Hörsaal“ des Global Conservatoire. Das innovative Kooperationsprojekt mit der Manhattan School of Music, dem Londoner Royal College of Music, dem Conservatorium van Amsterdam sowie dem Königlich Dänischen Konservatorium in Kopenhagen bietet eine digitale Kursstruktur auf höchstem Niveau und fördert dadurch die internationale Vernetzung. Die ersten Schritte in der digitalen Lehre wurden mit LoLa gemacht, einem Audio-Video-Streaming-System, das eine hochwertige Übertragung mit geringen Latenzen in Echtzeit ermöglicht. Nach wie vor kommt dieses System am häufigsten zum Einsatz. „Diese Übertragung funktioniert dermaßen gut, dass die Lehrenden beinahe vergessen, dass sie sich mit den Studierenden nicht im selben Raum befinden“, berichtet Thomas Lang von den Rückmeldungen der Teilnehmer_innen. In Zukunft soll das Distance Learning weiter ausgebaut und in der Nutzung vereinfacht werden. „Wir würden diesen Bereich gerne standardisieren, sodass die Lehrenden diese Technik selbst betreuen können“, erklärt Thomas Lang die nächsten Schritte.
Ein spannendes Großprojekt, gefördert von der Stadt Wien, ist für das laufende Jahr geplant. Ein neu entwickeltes aktives Raumakustik-System kann in Echtzeit den Klang verschiedenster Räume und ihre Charakteristika darstellen. Das neue System, das im Klangtheater des Future Art Labs zum Einsatz kommen soll, ermöglicht dadurch nicht nur das Musizieren in verschiedensten Konzertsaal-Akustiken, sondern darüber hinaus Erfahrungen in der Aufnahmepraxis und Live-Beschallung von Räumen, die aufgrund ihrer Größe nicht zur Verfügung stehen können.