Gender als Affektbrücke und Arena

Rechtspopulistische Muster der Vergeschlechtlichung

Julia Roth


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Roth, Julia. 2024. “Gender Als Affektbrücke Und Arena. Rechtspopulistische Muster Der Vergeschlechtlichung.” In Populismus Kritisieren. Kunst – Politik – Geschlecht, edited by Evelyn Annuß, Ralf Von Appen, Sarah Chaker, Silke Felber, Andrea Glauser, Therese Kaufmann, and Susanne Lettow, 137–54. Wien und Bielefeld: mdwPress. https://doi.org/10.1515/9783839474303-010. Cite

Abstract

Abstract

The article discusses paradigmatic »patterns of gendering« in discourses of the right-wing populist complex with regard to how affective gendered patterns are used to organize political goals and catapult them into public discourse in order to promote a new common sense. First, the concept of the right-wing populist complex is introduced. Four different logics of gendering and their functions and modes of action are then explained. The article concludes with a plea for an intersectional gender perspective for the analysis of right-wing populist patterns. An intersectional perspective also serves to shed light on the mobilization of queerfeminist counter-effects, which are gaining in importance in the course of the current gendered conjuncture (culmination of contradictions) and the digitalized culture wars.

Über die Autorin

Über die Autorin

Julia Roth ist Amerikanistin, Genderforscherin und Direktorin des Center for Interamerican Studies an der Universität Bielefeld. Gemeinsam mit Gabriele Dietze brachte sie 2020 den Sammelband Right-Wing Populism and Gender. European Perspectives and Beyond heraus. Gemeinsam mit Alexandra Scheele und Heidemarie Winkel leitete sie die internationale Forschungsgruppe »Global Contestations of Gender Rights« am ZiF. Zu ihren aktuellen Publikationen zählen Can Feminism Trump Populism? Right-Wing Trends and Intersectional Contestations in the Americas (2021), »Right-Wing Populism and Gender in Digitized Culture Wars« in Media, Populism and Corruption (2023); »The Gendered Politics of Right-Wing Populism and Intersectional Feminist Contestations« in The Palgrave Handbook of Populism (2022), und (mit Birgit Sauer) »Worldwide Anti-Gender Mobilizations: Right-Wing Contestations of Women’s and Gender Rights« in Global Contestations of Gender Rights (2022).


In gegenwärtigen rechtspopulistischen Mobilisierungen dient häufig eine gemeinsame Vorstellung und Verkörperung von Männlichkeit und Geschlechterrollen dazu, ein Gefühl von Zugehörigkeit und Gemeinschaft herzustellen. US-Präsident Donald Trump rief bekanntlich die rechtsradikale, paramilitärische Truppe der Proud Boys – die sich offensichtlich nicht von ungefähr nicht »Proud Americans« nennen – dazu auf, gewaltsam gegen seine Abwahl zu protestieren. Kurz nach dem folgenden Sturm auf das Kapitol durch einen rechten Mob am 6. Januar 2021 zitierte das Magazin Der Spiegel einen Unterstützer des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump, der seine Bewunderung für Trumps »Siegeswillen« und derbe Rhetorik ausdrückte, mit den Worten: »I’m a Trump guy« (Hoppenstedt et al. 2021) und identifizierte sich somit offensichtlich mit einer bestimmten Vorstellung von Männlichkeit – sonst hätte er sich ja auch als »Trump supporter« oder »American nationalist« bezeichnen können. Ähnliche Formen erstarkender weißer männlicher Identitätspolitiken kann man derzeit vielerorts beobachten, etwa auch anhand der Rede von Björn Höcke auf dem Thüringer AfD-Parteitag 2015, in der der Fraktionsvorsitzende ein Wir formulierte, das seine Männlichkeit wiedererlangen müsse, um wehrhaft zu sein.1 Die italienische Präsidentschaftskandidatin Giorgia Meloni hingegen betonte ausdrücklich ihre Position als »Frau, Mutter, Italienerin und Christin« (Marano 2023).

Vor diesem Hintergrund diskutiert der Beitrag paradigmatische »Muster der Vergeschlechtlichung«2 in Diskursen des rechtspopulistischen Komplexes in Hinblick darauf, wie über affektive vergeschlechtlichte Muster politische Ziele geordnet und in den öffentlichen Diskurs katapultiert werden, um einen neuen Common Sense voranzutreiben. Mein Beitrag stellt zunächst das Konzept des rechtspopulistischen Komplexes vor. Im Anschluss werden vier verschiedene Muster der Vergeschlechtlichung und ihre Funktionen und Wirkungsweisen vorgestellt. Er schließt mit einem Plädoyer für eine intersektionale Genderperspektive, um diese für die Analyse rechtspopulistischer Muster einerseits und queerfeministischer Gegen-Affekte andererseits zu mobilisieren, die im Zuge der gegenwärtigen gendered conjuncture (Kulmination von Widersprüchen) und der digitalisierten Kulturkriege an Bedeutung gewinnen.

1. Gender und der »rechtspopulistische Komplex«

Unter dem Oberbegriff Rechtspopulismus werden mittlerweile sehr unterschiedliche Formen politischer Ziele und Äußerungen zusammengefasst. Denn Rechtspopulismus kann viele Formen annehmen und kontextspezifische Interpretationsrahmen bilden, um die jeweiligen politischen Projekte voranzubringen. Daher begreifen die entsprechenden Theoretisierungen das Phänomen als einen Diskurs, eine Ideologie, eine Weltanschauung oder eine Logik. Die meisten theoretischen Definitionen betonen das dem Rechtspopulismus zugrunde liegende antagonistische Selbstverständnis: Basierend auf einer Vorstellung von Gesellschaft, die letztlich in zwei homogene und antagonistische Lager – »das reine Volk« und »die korrupte Elite« – aufgeteilt ist, behaupten Rechtspopulist*innen, dass ihre Politik Ausdruck eines vermuteten »allgemeinen Willens« (volonté generale) des Volkes ist (Mudde und Kaltwasser 2017, 6). Dieser Wille wird in jeweils unterschiedlicher kontextspezifischer Kombination und Priorisierung gegen die vermeintlichen inneren Feinde (die »korrupten Eliten«, Feministinnen, Genderforscherinnen, Migrant*innen) sowie gegen äußere Feinde (Immigrant*innen, das global vernetzte Finanzkapital, dekadente westliche Kulturimperialist*innen oder eine vermeintliche neu erwachte sozialistische Internationale) in Stellung gebracht.

Es erscheint angesichts der vielfältigen Dimensionen rechtspopulistischer Logiken und Muster produktiv, den Begriff zu erweitern und Rechtspopulismus nicht nur auf Parteien, Bewegungen oder Organisationen zu beziehen, sondern auch auf mediale Diskurse, Narrative und Handlungsformen. Von daher bietet es sich an, von einem rechtspopulistischen Komplex zu sprechen (vgl. Dietze und Roth 2020, 8).3 Unserer Ansicht nach beinhaltet der Begriff des rechtspopulistischen Komplexes ältere – aber in vielerlei Hinsicht eng verbundene – politische Strategien des Rechtsextremismus. Von einem Komplex zu sprechen, ermöglicht es zudem, religiöse Fundamentalismen und Ausprägungen des Katholizismus einzubeziehen, ebenso wie bestimmte Fraktionen des Mainstream-Feminismus, die sich an der Stigmatisierung muslimischer Migranten und männlicher Flüchtlinge als sexuelle Bedrohung beteiligen (siehe Farris 2012; 2017; Hark und Villa 2015; 2017). Der rechtspopulistische Komplex umfasst darüber hinaus Teile des bürgerlich-liberalen Lagers, die nach rechts gerückt sind (wie u.a. die Mitte-Studie von Zick et al. 2019 zeigt). Insgesamt bietet der Begriff einen Rahmen, durch den verschiedene Narrative und die Überschneidungen von Geschlecht mit anderen Kategorien und Prozessen sozialer Ungleichheit wie Rassisierung, Ethnizität, Klasse und Religion sowie deren strukturelle Verbindung mit den globalisierten Auswirkungen vergeschlechtlichter neoliberaler Transformationen betrachtet werden können, da das breite und offene Konzept eines »rechtspopulistischen Komplexes« auch erlaubt, solche strukturellen Dimensionen in den Blick zu nehmen. Dabei ist es von besonderer Bedeutung, die Art und Weise zu analysieren, wie rechte Akteure und Akteurinnen den Rechtsruck durch die Beschwörung von Gefühlen und Affekten in Bezug auf Geschlecht, Rasse, Klasse und Sexualität orchestrieren (vgl. Wodak 2015; Sauer 2020). Sara Ahmed (2004) zufolge können Strategien des geteilten Affekts (shared affect) sowohl dafür mobilisiert werden, feministische und queere Solidarität und Affektgemeinschaften zu schaffen, als auch dafür, Hass und affektive Politik der Angst (und Spaltung) zu mobilisieren. Gender und Sexualität funktionieren dabei als Elemente einer nützlichen Metasprache, weil Geschlecht weiterhin vorherrschenden Vorstellungen zufolge bereits eine naturalisierte binäre Hierarchie zugeschrieben wird und dadurch affektive Reaktionen hervorruft. Denn jede*r ist auf die eine oder andere Art vergeschlechtlicht, und somit können über Themen wie Gender und Sexualität bestimmte Affekte ›getriggert‹ werden. Darüber hinaus bilden tradierte binäre und heteronormative Geschlechterrollen und die Reproduktion der Familie als ›Keimzelle‹ der Nation die Grundlage populistisch-nationalistischer Erzählungen. Die Auflösung der tradierten Genderordnung wird damit zur Auflösung von ›Ordnung an sich‹ umgedeutet und zur Gefahr (für Familie und den Fortbestand der Nation) stilisiert. Die im folgenden skizzierten Muster fächern auf, welche Rolle der Rekurs auf »Gender« und Sexualität für rechtspopulistische Mobilisierungen spielt. Diese gegenwärtig zu beobachtenden Muster vergeschlechtlichter Rhetoriken artikulieren sich vor dem Hintergrund des Zusammenspiels zwischen der neoliberalen Ökonomisierung aller Lebensbereiche, der Prekarisierung und Individualisierung mit ausschließendem Nationalismus (vgl. Brown 2018, 61).

2. Rechtspopulistische Muster der Vergeschlechtlichung

Die Analyse von Narrativen und Diskursen des rechtspopulistischen Komplexes hat sich in letzter Zeit zunehmend auf Geschlechterthemen und Gender als Arena, Plattform, Metasprache und »Affektbrücke« (Dietze 2019, 17) konzentriert. Birgit Sauer (2017) hat darauf hingewiesen, dass Gender-Ideologien zwar schon immer wichtig für rechte Akteure waren, »aber erst in jüngster Zeit eine geschlechterbezogene Strategie in den Vordergrund rechtspopulistischer Akteure […] gerückt ist« (Sauer 2017, 1). Sie betont, dass Gender Alltagserfahrungen thematisiert, auf die sich jede*r beziehen kann, weil jede*r auf eine bestimmte Art und Weise vergeschlechtlicht ist, und Themen rund um Gender so meist emotionale Reaktionen hervorrufen.4 In Bezug auf rechtspopulistische Logiken haben verschiedene Muster des Gendering unterschiedliche und kontextspezifische Funktionen. Die folgenden Muster der Vergeschlechtlichung bieten einen Ausgangspunkt, um die affektiven Logiken und die Sprache der Anfechtung von Genderrechten, die solche vergeschlechtlichten Narrationen hervorrufen, systematisch zu betrachten (vgl. Roth 2020a):

  • Muster I: Geschlecht als »Affektbrücke« in (Massen- und digitalen) Medien

  • Muster II: Ethnosexismus, Femonationalismus, sexueller Exzeptionalismus

  • Muster III: Gendering von Ungleichheiten, weiße/rechte Selbstviktimisierung

  • Muster IV: Umgekehrter Anti-Kolonialismus und globale Allianzen

Muster I: Gender als »Affektbrücke« in (Massen- und digitalen) Medien

Die Logik der Massenmedien scheint rechtspopulistischen Politiken in struktureller Hinsicht entgegenzukommen (vgl. Diehl 2017). Schließlich sind Tabubrüche und die Instrumentalisierung von Skandalen im Kampf um die Aufmerksamkeitsökonomie und affektive Bindungen für sie zentral, ebenso wie schlichte Botschaften. Massenmedien – und zunehmend auch soziale Medien – spielen daher für aktuelle rechtspopulistische Echokammern oder »Blasen« eine entscheidende Rolle, sofern mediale Verstärkung für die rassistischen und migrationsfeindlichen Mobilisierungen entscheidend ist. Die US-Präsidentschaft eines Donald Trump wäre ohne Fox News und ohne Steve Bannon, aber auch ohne Twitter nicht denkbar, ebenso wenig wie ein Vladimir Putin ohne Kontrolle der staatlichen Medien oder ein Jair Bolsonaro oder Narendra Modi ohne gezielte WhatsApp-Kampagnen im Wahlkampf. Als »kommunikatives Schema« (Stegemann 2017, 22; siehe auch Reisigl 2012) oder »kommunikatives Muster« (Costa 2018,) profitiert Rechtspopulismus von den Logiken und Funktionsweisen der Massenmedien und zunehmend auch der sozialen Medien. Doch während sich populistische Akteur*innen die gemeinsamen Logiken von Populismus und Medien in Bezug auf Aufmerksamkeitsökonomien und Emotionalität zunutze machen, greifen viele von ihnen gleichzeitig »die (Mainstream‑)Medien« als Feind an (am bekanntesten: Trumps »Fake News«, aber auch die deutsche Version der »Lügenpresse«). Insbesondere Themen im Zusammenhang mit Geschlecht bieten für dieses Muster bzw. diese Funktionsweise eine effektvolle Plattform, über die verschiedenen Themen und Affekte medial orchestriert, skandalisiert und verhandelt bzw. neu geordnet werden können.

Gender und Themen rund um Geschlecht, Geschlechterrollen und Sexualität können als zentrale Metasprache zur Herstellung affektiver Gemeinschaften und emotional aufgeladener affektiver Wahrheiten fungieren (Dietze 2019, 17).5 Insbesondere soziale Medien dienen hier verstärkt als Arenen und als Plattformen zur Herstellung und Zirkulation von »alternativen Wahrheiten« und »Fakten« und den entsprechenden Echokammern. Denn in noch stärkerem Maße als (vor allem kommerzielle) Massenmedien folgen soziale Medien einer binären Logik (Null/Eins, Like/Dislike), die dem manichäischen rechtspopulistischen Weltbild (Freund/Feind, Gut/Böse, dazugehörig/fremd etc.) entspricht. Darüber hinaus bilden affektive Reaktionen und Relationen neben Daten die oberste Währung in digitalen Medien. Die Debatten um die Sperrung von Donald Trumps Konten auf Twitter und Facebook nach der Stürmung des Kapitols in Washington können nur andeuten, was noch zu erwarten ist, wenn Medien den Logiken von privaten Konzernen folgen.6

Die folgende Tabelle stellt einen ersten Versuch dar, die Affinitäten zwischen den Logiken digitaler Medien und Geschlecht im rechtspopulistischen Komplex systematisch aufzufächern:

Criteria of Mass Media Elements of Populism Digital Media Digital Media Logics Gendering
Personalization Centrality of the charismatic leader Individualized consumer profiles Weaponized masculinity, familial warfare
Degree of complexity Simplicity of argument + Simplicity and brevity Naturalized binary order, Segregationist data
Appeal to the extraordinary Production of scandal, disregard of taboo + Gain attention, »clicks«/likes, data »Sex sells«, Sexual scandal, taboos
Emotional appeal Emotional appeal + Affective attachment Moral panic
Drama Narrative of the betrayal of the people –/+ Moral panic, loss of order Gendering of Others, Gendering of scandal
Conflict structure Manichean thinking + Binary oppositions (like/dislike, 0/1, friend/enemy), Polarization as goal Binary/heteronormativity vs. plurality/ambiguity
Immediacy Rejection of mediation + Immediacy, echo chambers Affective bridge

Tabelle 1: Roth 2022, cf. Diehl 2017, Roth 2020, Chun 2021

Muster II: Ethnoseximus, Femonationalismus und sexueller Exzeptionalismus

Rechtspopulistische Parteien präsentieren sich zunehmend als vermeintliche Verteidigerinnen von (bestimmten) Frauenrechten. In einigen Kontexten treten rechtsextreme Akteure sogar als Verteidiger von LGBTQI*-Rechten in Erscheinung, beispielsweise in den Niederlanden (vgl. Spierings 2020; Wielowiejski 2020). Gleichzeitig vertreten sie anti-emanzipatorische und meist rassistische und anti-migrantische Positionen. Ein illustratives Beispiel ist ein Plakat das bei einer Kundgebung der ehemaligen rechtsextremen Kleinpartei Bürgerbewegung Pro Deutschland im Januar 2013 zu sehen war, auf dem über einem von einer Burka verdeckten Gesicht die Worte »Unsere Frauen bleiben frei« zu lesen waren (Alva 2017). Der Beitrag der AfD-Abgeordneten Alice Weidel im deutschen Bundestag am 17.5.2018, in dem sie die Gefahr heraufbeschwor, die von »Burkas, Kopftuchmädchen, alimentierte[n] Messermänner[n] und sonstige[n] Taugenichtse[n]« ausginge, ging in eine ähnliche Richtung und spielte mit Emotionen der Angst vor der Bedrohung der Freiheit der (»eigenen«) Frauen und der Unterdrückung migrantischer (muslimischer) Frauen. Diesem Muster zufolge verwenden Akteur*innen des rechtspopulistischen Komplexes »feministische« Frames, die sie von den Inhalten der Geschlechtergerechtigkeit entleeren (vgl. Dietze und Roth in Reuter 2020). Weiße/»autochthone«, meist gut ausgebildete Frauen, die von den Marktmechanismen »neoliberaler Gleichheit« profitieren, können sich durch »femonationalistische« Bündnisse mit weißen Männern gegen Einwandernde oder andere Minderheiten im Vorteil fühlen (vgl. Farris 2012; 2017; Gutsche 2018).

Gleichstellungspolitik und Gender Mainstreaming erscheinen so nicht nur als unnötig, sondern auch als schädlich, weil sie das Selbstbewusstsein und die Agency »autochthoner« Frauen einschränken und sie auf eine ewige Opferposition festlegen. Zu kämpfen ist, diesem Muster zufolge, vielmehr für die Abwehr und Verhinderung von Migration. Denn die vermeintliche Homogenität der Gemeinschaft ist in rechtspopulistischen Imaginationen bedroht, wenn naturalisierte geschlechtliche und ethnisch/nationale Grenzen überschritten werden. Durch den strategischen Einsatz von Geschlecht und Ethnizität kann der Ausschluss der »Übertreter« der vermeintlichen natürlichen Grenzen aus dieser Gemeinschaft und die Ausgrenzung von Randgruppen gerechtfertigt werden (Roth 2020a). Gleichzeitig erlaubt es dieses Muster allen Mitgliedern der nationalen Gemeinschaft, für sich zu reklamieren, was Fernando Coronil als »Okzidentalismus« bezeichnet hat, mithin als »abendländische« Überlegenheit. So wird vermittelt, die eigene Gesellschaft verfüge über ein fortschrittliches Geschlechterregime. Frauen im rechten Kontext können sich aus dieser Perspektive als bereits vollständig emanzipiert und nicht von struktureller Diskriminierung betroffen sehen. Diese wird häufig kombiniert mit dem Narrativ der »Wahlfreiheit«, etwa in Bezug auf die Übernahme von Care- und Betreuungs-Arbeit, das sich gut mit dem neoliberalen Diktum des »having it all« verbinden lässt. Gabriele Dietze (2019) spricht in Bezug auf dieses Überlegenheitsnarrativ von »sexuellem Exzeptionalismus«. Durch das »ethno-sexistische« (Dietze 2016b) Narrativ des eingewanderten oder muslimischen Sexualtäters (oder des muslimischen Patriarchen, des mexikanischen Vergewaltigers) können sich darüber hinaus vermeintlich unterdrückte und zum Schweigen gebrachte Männlichkeiten wieder als »Beschützer« (der weißen Frauen) präsentieren. Eine weitere, ebenfalls konträre, Funktion ist die Wiederherstellung von Souveränität in einem von Unsicherheit und dem Verlust von alten Wahrheiten und Machtpositionen geprägten Klima. Durch die von Björn Höcke als notwendig geforderte Wiedererlangung von »Männlichkeit«, die kriegerisch mit »Wehrhaftigkeit« assoziiert wird, kompensieren diese Diskurse das Gefühl des Verlusts durch eines der wiedergewonnenen Souveränität – und sei es nur der Souveränität über die zu beschützenden Frauen, die wiederum die Reproduktion der Nation garantieren sollen.

Muster III: Gendering von Ungleichheiten, weiße/rechte Selbstviktimisierung

National und transnational schließen sich vermehrt heterogene Akteur*innen zusammen, um die »Gender-Ideologie« als eine der zentralen Bedrohungen für Kinder und Familien zu bekämpfen. Da – einer nationalistischen Denkweise folgend – Frauen und Familien essentiell für die Reproduktion der Nation sind, werden »Gender«, Feministinnen und LGBTQI*-Aktivisten zu einer existenziellen Bedrohung für den Fortbestand des weißen Nationalkörpers. In diesem Sinne macht Wendy Brown im neueren rechten Diskurs eine Verschiebung hin zu »Familialisierung« und »familial warfare« als moralischem Wert aus (Brown 2018, 65; 66). Die traditionelle Familie fungiert darin als »sicherer Hafen« und wird gegenüber der zunehmenden Ökonomisierung und Verunsicherung im Zuge neoliberaler Globalisierung und Prekarisierung in Stellung gebracht. An die Stelle einer Kritik der ökonomischen und politischen Strukturen, die darauf zielt, gegenwärtige Ungleichheiten zu transformieren, tritt hier die Überzeugung, dass Unrecht und Ungerechtigkeit auf den Erfolg im US-amerikanischen Sinn »liberaler« Errungenschaften zurückzuführen sind. Diese hätten zum Aufstieg einer Elite geführt, die ihren sozialen Erfolg nicht eigener »Leistung« verdankt (u.a. durch Affirmative-Action-Programme geförderte Personen und Genderrechts-Aktivist*innen). Darüber, so das Argument, habe dies zu einer Entprivilegierung der weißen mittleren und unteren Klassen geführt, denen Erfolg, Repräsentation und Ressourcen »eigentlich« und »erstrangig« zustünden. Arlie Russell Hochschild hat z.B. in ihrer Studie Strangers in Their Own Land (2016) die Attraktivität des sogenannten »Trumpismus« für Frauen während des Wahlkampfes als eine Möglichkeit des »feeling politically together« beschrieben. Zugleich – und paradoxerweise – wird in diesen Diskursen häufig das Primat von »autoritärer Freiheit« (authoritarian freedom, Brown 2018) hochgehalten, wonach die geschützte Privatsphäre ausgedehnt werden soll. Entsprechend würden im Namen eines neuen Nationalethos demokratische öffentliche säkulare Imaginarien ersetzt durch private, homogene Konzepte (ebd.) wie Familie, religiöse Gemeinschaft, persönliche Freiheit.

Ein traditionelles Muster ist das vermeintliche »männliche« Recht auf Macht über Frauen und Zugang zu deren Körpern. Die neu entfachten Debatten und Kämpfe um das Recht auf Zugang zu legaler und freier Abtreibung – die zuletzt in der Errungenschaft des Abtreibungsrechts in Argentinien 2021 und die partielle Rücknahme von Roe vs. Wade in den USA 2022 ihren Höhepunkt fand – stehen sinnbildlich für dieses Muster und das dahinter stehende Machtgefüge (hinter dem sich diverse, transnational agierende Positionen vereinen). Sogenannte »Männerrechtler«, aber auch Vertreter der sogenannten Alt-Right und der Manosphere (u.a. Incels) kombinieren auf maskulinistischen Internetplattformen frauenfeindliche und sexistische Muster mit rassistischen, stark affektiv aufgeladenen Narrativen (vgl. z.B. Strick 2020). Sie machen Feministinnen dafür verantwortlich, dass Männer ihren traditionellen Rollen und Ansprüchen nicht mehr nachkommen können. Diese Kombination konnten wir z.B. in den Manifesten von Anders Breivik sehen, der 2011 auf der norwegischen Insel Utoya 77 Menschen erschoss, von Brenton Tarnt, der 2019 in Neuseeland 51 Menschen in zwei Moscheen erschoss, oder in dem live gestreamten Video von Stephan Balliet, der 2020 in Halle zwei Menschen tötete, ebenso wie in dem Pamphlet und Video des Attentäters Tobias Rathjen, der ebenfalls 2020 in Hanau zehn Personen ermordete. Diese Beispiele zeigen auf erschreckende Weise, wie eng die Diskurse von Antifeminismus und rassistisch-nationalistischem Extremismus miteinander verwoben sind und welches gewaltvolle und tödliche Potenzial sie entwickeln können. Eine Verbindung zum nächsten Muster besteht zudem darin, dass sich die (überwiegend weißen männlichen) Internetaktivisten im Umfeld der sogenannten Alt-Right selbst nicht als Aggressoren, sondern als Opfer eines Unterdrückungsregimes inszenieren, das sie mit dem Ausdruck »Gender« bezeichnen.

Muster IV: Umgekehrter Anti-Kolonialismus und globale Allianzen

Die anti-feministische Opposition gegen die sogenannte Gender-Ideologie dient verstärkt dazu, transnationale rechtskonservative und rechtsextreme Allianzen zu schmieden, in denen auch religiöse Akteur*innen eine zentrale Rolle einnehmen. Häufig stützen sich die Akteur*innen der globalen Rechten auf einen »antikolonialen Rahmen«, den sie als diskursive Strategie für ihre antifeministische und zum Teil antikapitalistische Mobilisierung nutzen. Der Begriff Gender-Ideologie wurde in den 1990er-Jahren vom Vatikan geprägt, um eine angebliche Demontage traditioneller Familienwerte zu skandalisieren. Dies geschah zu einer Zeit, als in Folge erster globaler Erfolge feministischer Bewegungen und der vierten UN-Frauenrechtskonferenz in Beijing (und den folgenden Konferenzen) der Begriff Gender Mainstreaming eingeführt wurde, um die Geschlechtergleichstellung zu einem zentralen Thema von UN-Dokumenten und ‑Politiken zu machen. Kürzlich prägte Papst Franziskus die Phrase von Gender als »ideologische Kolonisierung« (siehe Corredor 2019). Damit versuchte er, Regierungen und NGOs aus der EU und den USA oder andere internationale oder supranationale Institutionen zu verurteilen, die Gelder für arme Regionen (z.B. für Bildungsprogramme) an Maßnahmen wie Unterrichtsmaterialien zur sexuellen Vielfalt binden (vgl. Case 2019). Als eine Art »umgekehrter Anti-Kolonialismus« (Roth 2020a) dient diese Phrase dazu, konservative und religiöse Gruppen als eine bedrohte Minderheit darzustellen, und das Narrativ eines gemeinsamen Feindes zu konstruieren. Dieses Muster der Selbstviktimisierung liefert eine neue Sprache für rechte Allianzen, die »Resonanz bei den vermeintlich Kolonisierten, vom globalen Süden bis nach Osteuropa« (Korolczuk und Graff 2018; Case 2019) findet. In osteuropäischen Kontexten wird die »Gender-Ideologie« als ein Import aus dem »dekadenten Westen« abgelehnt, den postsozialistische osteuropäisch geprägte Gesellschaften und Frauen nicht bräuchten, weil sie schon lange emanzipiert und gleichberechtigt sind oder höhere religiöse/konservative Ziele vertreten. In Lateinamerika haben Anti-Gender-Kampagnen vor dem Hintergrund des Aufstiegs pfingstkirchlicher und neopentekostaler religiöser Gruppen und der gleichzeitigen Schwächung progressiver Präsidentschaften an Dynamik gewonnen (vgl. Corredor 2019).

Die Felder rund um Gender, Familie und Sexualpolitik sind sehr stark emotional aufgeladen – mit Ängsten, Leidenschaften, Schutzinstinkten – die rechte Akteure triggern und in affektive Muster übersetzen. Bestimmte Aspekte geteilter Sorge oder Wut werden als legitime politische Gefühle kultiviert und mobilisiert: Dies geschieht beispielsweise über die Kampagnen gegen Schulmaterialien für diverse Sexualerziehung, gegen das Recht auf Abtreibung, die Ehe für alle oder das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare. Die in all diesen Mustern zu beobachtenden Neurahmungen und Verschiebungen in rechten Diskursen erfolgen vor dem Hintergrund der aktuellen Phase des neoliberalen Spätkapitalismus, in der unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zunehmend von der sogenannten Prekarisierung, dem Ausverkauf der aktiven Reste der Sozialdemokratie und der Förderung von Ideologien der individuellen Verantwortung betroffen sind (vgl. Butler 2015).

Indem der rechte Diskurs ökonomische und globale Ungleichheiten und Hierarchien darüber hinaus auf die – etablierte binäre – Geschlechterhierarchie überträgt, naturalisiert er diese Hierarchien und bindet sie so an rezipierte (vergeschlechtlichte und rassifizierte) Narrative, Imaginarien und Affekte der Zugehörigkeit und eines affektiven »common sense« (Sauer 2020, 31; vgl. Sauer und Penz 2017). Solche Arrangements gehen auf eine lange Tradition der Zentrierung auf den (»autochthonen«) weiblichen Körper als Garant für die Aufrechterhaltung der Nation zurück (Yuval-Davis 1997). Der Rekurs auf den Gender-Begriff dient im rechtspopulistischen Komplex folglich dazu, bestimmte Ziele im Kampf um kulturelle Hegemonie, Demografie, Anti-Immigration, nationale Zugehörigkeit und Staatsbürgerschaft, (Um‑)Verteilung etc. zu ordnen, zu thematisieren, zu verhandeln und herauszufordern und in die Öffentlichkeit zu katapultieren. Durch die »moralische Panik« (Rubin 1984), die durch die Sexualpolitik ausgelöst wird, kann Geschlecht ständig neu definiert werden und neue Feindbilder schaffen.

3. Ausblick: Gendered Conjunctures im digitalisierten Kulturkrieg

Gegenwärtig beobachten wir eine »Konzentration von Widersprüchen«, die Stuart Hall et al. als »conjuncture« (etwa: Zusammentreffen, Umstände) im Sinne einer Kumulation von Widersprüchen und als symptomatisch für die Entstehung eines neuen »common sense« bezeichnet haben (Hall et al. 1978). In Bezug auf die beschriebenen Polarisierungen ließe sich der gegenwärtige Moment als eine gendered conjuncture beschreiben. Diese ist von der Normalisierung der extremen Rechten und ihren affektiven Mustern und Wahrheiten geprägt, aber gleichzeitig auch vom Widerstand gegen diesen Trend, vor allem durch intersektionale feministische Bewegungen. Demzufolge sind die digitalisierten und vergeschlechtlichten Kulturkriege in vollem Gange, und in diesem stark polarisierten Klima ist es fraglich, ob und wie eine Annäherung zwischen den verschiedenen Gefühlsgemeinschaften erreicht werden kann. Die genannten Beispiele zeigen, dass eine kritische intersektionale Gender-Perspektive nicht nur entscheidend ist, sondern theoretisch und politisch notwendig, um die mit dem rechtspopulistischen Komplex verbundenen aktuellen Dynamiken in ihrer Komplexität adäquater beschreiben, analysieren und kritisch beleuchten zu können. Denn die Interdependenz von Gender, Race und Klasse ist für radikale rechte Diskurse konstitutiv. Eine kritische Landkarte der diskursiven Funktionsweisen und der affektiven Logiken dieser Dynamiken könnte als Ausgangspunkt dienen, um geschlechtliche Bindungen jenseits der Antagonismen zu skizzieren, die sie produzieren. Die vielfältigen aktuellen Positionierungen und Proteste von Feminismen und anderen emanzipatorischen Bewegungen und die entsprechenden solidarischen und vernetzten Allianzen deuten darauf hin, wie ausschließenden Affekten wie Angst und Wut begegnet werden kann: mit inklusiven Affekten wie Solidarität und Empathie.

Endnoten


  1. Auf einer Kundgebung der AfD in Erfurt am 18.11.2015 begann Björn Höcke seine Rede mit den Worten: »Das große Problem ist, dass Deutschland, dass Europa ihre Männlichkeit verloren haben. Ich sage, wir müssen unsere Männlichkeit wiederentdecken, denn nur, wenn wir unsere Männlichkeit wiederentdecken, werden wir mannhaft und nur wenn wir mannhaft werden, werden wir wehrhaft und wir müssen wehrhaft werden« (Höcke 2015).↩︎

  2. Das hier verwendete Konzept der Vergeschlechtlichung als Naturalisierung im Sinne eines »defining into nature« (als naturnah/natürlich definieren bzw. auf die Natur zurückweisen) ist angelehnt an Sheila Pelizzon (1998).↩︎

  3. Das Konzept des »rechtspopulistischen Komplexes« entstand in der gemeinsamen Diskussion mit Gabriele Dietze, Birgit Sauer und Heidemarie Winkel.↩︎

  4. Auch Juliane Lang hat in ihrer 2013 erschienenen Studie zur Anti-Gender-Politik rechter Parteien bereits eine Analyse der Verbindung von Rechtsextremismus und Gender gefordert (Lang 2013, 178). Für einen Überblick zu Rechtspopulismus und Geschlecht siehe Streichhahn 2021 in dem Band Wie weiter mit der Populismusforschung?, hg. von Kim Seongcheol und Veith Selk.↩︎

  5. »Eine Affektbrücke verbindet, zum Beispiel im Theater, die dargestellten Gefühle auf der Bühne mit einer emotionalen Reaktion des Publikums. Dadurch werden Schwingungen erzeugt« (ebd.).↩︎

  6. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump wurde nach der Erstürmung des Kapitals in Washington durch einen von ihm aufgeheizten gewaltbereiten und teils bewaffneten Mob der Twitter-Account gesperrt. Bei der Fertigstellung dieses Artikels lief das Verfahren gegen Trump und seine Rolle beim Sturm auf das Kapitol noch. Bezeichnenderweise gründete er einen alternativen Nachrichtendienst für seine Anhänger, was die Wichtigkeit des Einsatzes sozialer Medien bestärkt.↩︎

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