UNSER PROJEKT
Das partizipative Forschungsprojekt „My Tune“ wurde am WZMF durchgeführt und von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft GmbH im Rahmen des „Patient and Public Involvement and Engagement in Research 2021“-Calls gefördert. Im Zentrum stand dabei die Reflexion musiktherapeutischer Prozesse durch Klient:innen, im Speziellen Jugendliche und junge Erwachsene. Von März 2022 bis April 2023 entwickelte das „My Tune“-Forschungsteam, bestehend aus (i) den WZMF-Mitarbeiter:innen Julia Fent und Irene Stepniczka, (ii) dem Co-Leitungs-Team (Lenkungsausschuss: zwei junge Erwachsene mit Musiktherapie-Erfahrung, eine Bezugsperson, zwei Musiktherapeut:innen) und (iii) dem Co-Creation-Team (drei junge Erwachsene mit Musiktherapie-Erfahrung, vier Musiktherapeut:innen) das „My Tune“-Tool, ein Reflexionstool für junge Erwachsene, das für die musiktherapeutische Praxis konzipiert ist.
Dieses Projekt wird gefördert im Rahmen des "Patient & Public Involvement and Engagement in Research"-Call 2021 der Ludwig Boltzmann Gesellschaft.
Im Rahmen dieses Projektes findet eine Kooperation mit dem Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien statt.
Wenn Sie ein My Tune-Set erhalten möchten, so schreiben Sie uns bitte an mytune@mdw.ac.at!
Das "My Tune"-Set besteht aus einer Kurzinformation für Klient:innen, einem Handbuch für Musiktherapeut:innen und zwei separaten Teilen mit strukturierten Anregungen zur Reflexion: (i) Teil I ist ein interaktives Modul für Klient:innen und Musiktherapeut:innen, das die Klient:innen dazu anregen soll, ihre Musiktherapie-Prozesse auf kreative und strukturierte Weise zu reflektieren: Ausgehend von einer eindrücklichen Situation in ihrer Musiktherapie werden die Klient:innen dazu aufgefordert, diese Erinnerung durch musikalisches Improvisieren, Zeichnen/Malen oder Bewegung präsenter zu machen. Daraufhin können die Klient:innen gemeinsam mit ihrem:ihrer Therapeut:in an der Situation ihrer Wahl anhand vorformulierter Frage- und Antwortkarten arbeiten. Die Antwortkarten enthalten auch eine Option für eine frei formulierte Antwort. So regt Teil I des Tools nicht nur zur persönlichen Reflexion über Themen an, die vorher vielleicht nicht im Fokus standen, sondern fördert auch die Interaktion zwischen den Klient:innen und ihren Musiktherapeut:innen. (ii) Teil II des Tools besteht aus einer Reihe von Kärtchen, die den Klient:innen Reflexionsfragen stellen, die von ihnen eigenverantwortlich bearbeitet werden und sich mit der Rolle der Musik in ihrem Leben, ihren Erfahrungen in der Musiktherapie und den Auswirkungen der Musiktherapie auf ihren Alltag befassen. Begleitend dazu können die Klient:innen, falls gewünscht, z. B. Notizen in einem Tagebuch machen, Zeichnungen anfertigen usw., um ihre Gedanken und Gefühle festzuhalten und diese, gegebenenfalls, mit ihrem:ihrer Therapeut:in zu teilen. Auf diese Weise gibt das "My Tune"-Tool den Klient:innen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob, wann, wo, was, wie und in welchem Umfang das Tool genutzt wird.
Neben der Entwicklung und Erprobung des „My Tune“-Tools erbrachte das Projekt auch vielfältige und wertvolle Einblicke in die partizipative Forschungspraxis im Bereich der Musiktherapie, die in zukünftige Projekte und Forschungen einfließen werden.
Publikationen:
Fent, J. & Stepniczka, I. (2022). My Tune – „Musiktherapie aus unseren Perspektiven“. Musiktherapeutische Umschau, 43(3), 258–260.
Fent, J. & Stepniczka, I. (2023). Participatory research in music therapy: Potentials and challenges in “My Tune”. Music Therapy Today, Special Issue: Proceedings of the 17th World Congress of Music Therapy, 18(1), 317–318.
Stepniczka, I. & Fent, J. (2023). “My Tune” – music therapy evaluation from a novel perspective. Music Therapy Today, Special Issue: Proceedings of the 17th World Congress of Music Therapy, 18(1), 325–326.
Stepniczka, I. & Fent, J. (in review). “My Tune: Music Therapy from OUR Perspectives”. PoS ACSC2023.