DOING JAZZ, DOING GENDER

ZUR WAHRNEHMUNG VON INSTRUMENTALISTINNEN IN DER ÖSTERREICHISCHEN JAZZSZENE

Magdalena Fürnkranz, Gina Schwarz

Instrumentalistinnen finden in der Geschichte des österreichischen Jazz primär als Randfiguren Erwähnung. In der wissenschaftlichen Betrachtung von Frauen im Jazz werden geschlechtsspezifische Fähigkeiten, Zuständigkeiten und Identitäten hinterfragt. Diskussionen über Vorbilder für angehende Jazzmusiker*innen führen unter anderem zur Dekonstruktion geschlechtsbezogener Zuschreibungen von Instrumenten (Placksin 1982, Gourse 1995, Dahl 1996, Tucker 2000, Bruckner-Haring 2012). Der Vortrag setzt sich mit Jazz als Wissenskultur auseinander und untersucht die Wahrnehmung von Instrumentalistinnen in der österreichischen Jazzszene, den Umgang mit Handlungsmacht und die Handlungsfähigkeit in Schaffensräumen. Ausgehend von Künstlerinnenbiografien hinterfragen wir das System von Inklusion und Exklusion innerhalb eines hegemonialen Systems. Mit besonderem Augenmerk auf Maßnahmen zur Sichtbarmachung weiblicher Instrumentalist*innen wird die aktuelle Initiative „Gina Schwarz PANNONICA-Projekt“ vorgestellt.

Magdalena Fürnkranz, Universitätsassistentin (post doc) am Institut für Popularmusik(ipop) der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Projektmitarbeiterin beim Forschungsprojekt „Performing Diversity“. Mitinitiatorin des PopNet Austria. Co-Leitung des künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsprojekts „Instrumentalistinnen und Komponistinnen im Jazz“

Gina Schwarz, Jazzbassistin und Komponistin. Studierte Jazz-Bass und Akkordeon am Konservatorium der Stadt Wien, Bass (Popularmusik) an der mdw und Jazz-Bass Performance am Berklee College of Music (Boston). Lehrauftrag für Bass Popularmusik an der mdw seit 2011. Initiatorin und Leiterin des „Gina Schwarz PANNONICA-Projekt“. Ausgewählte Veröffentlichungen: „Woodclock” (2016), „Jazzista” (2013), „Airbass” (2008), „SchwarzMarkt” (2006)