ÜBERSETZBARKEITEN? KOMPOSSIBILITÄTSRÄUME UND APORIEN KÜNSTLERISCHER FORSCHUNG
AM BEISPIEL DES PEEK-PROJEKTS DER TAUMEL – EINE RESSOURCE (2014-17)
Karoline Feyertag
Im Zuge meiner Mitarbeit am künstlerischen Forschungsprojekt Der Taumel – eine Ressource kristallisierten sich zwei zentrale Begriffe heraus, die als operative Begriffe in den Wissensgenerierungsprozess künstlerischer Forschung eingeführt werden konnten: der Kompossibilitätsraum und die Aporie. Mein Beitrag soll in erster Linie diese beiden Begriffe im Kontext künstlerischer Forschung vorstellen und auf ihre weiterführende Verwendbarkeit prüfen bzw. ebendiese zur Diskussion stellen. Innerhalb künstlerischer Forschung erweisen sich Kompossibilitätsräume als Räume der Begegnung unterschiedlicher, mitunter einander widersprechender Forschungsansätze und künstlerischer Praktiken. Sich einander zu übersetzen, stellt oft die erste Herausforderung innerhalb eines transdisziplinären Forschungsprojektes dar: Wie können z.B. Freudentaumel, Schwindel und Gender Trouble (Butler 1990) begrifflich in Zusammenhang gebracht werden? Die zweite Herausforderung betrifft den Umgang mit den Aporien, die aus der Beschäftigung mit dem Taumel, aber auch aus der transdisziplinären Zusammenarbeit erwachsen. Wie können wir Aporien denken, ohne sie in rigiden Dichotomien festzuschreiben? Wie können wir mit Aporien leben, die womöglich die Grundfeste unseres Denkens ins Wanken bringen?
Karoline Feyertag ist zurzeit wissenschaftlich-administrative Assistentin für die isaScience-Konferenz der Internationalen Sommerakademie der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Sie ist promovierte Philosophin und externe Lehrbeauftragte am Institut für Philosophie an der AAU Klagenfurt. Zwischen 2014 und 2017 arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin im oben genannten PEEK-FWF-Projekt an der Akademie der bildenden Künste Wien