SPANNUNGSFELDER ZWISCHEN ALLTAG UND ACADEMIA
DER UMGANG VON STUDIERENDEN MIT ANTI-GENDERISMUS
Johanna Klaus, Cornelia Schobert
Im Studium Gender Studies stellt das Aufzeigen der Macht- und Herrschaftsverhältnisse, bedingt und reproduziert durch verbale und non-verbale Kommunikation, einen wichtigen Aspekt dar. Erfahrungen mit abwertenden Aussagen, Provokationen, Vorurteilen und negativem Framing der Gender Studies innerhalb und außerhalb der Universität werden hier auch von Seiten der Studierenden eingebracht. Der kommunikative Umgang der Studierenden mit Anti-Genderismus an der Schnittstelle von akademischem Wissen und alltäglichen Erfahrungen stellt die Basis unserer Überlegungen dar. Von besonderem Interesse sind für uns folgende Fragen: Wie findet Wissensproduktion und -aneignung in einem Spannungsfeld aus Academia und Alltag statt – decken sich erlebte Situationen mit Gelerntem? Wie wird mit ideologisch, politisch, sozio-kulturell verschiedenen Erfahrungen und Positionen gearbeitet? Entstehen Hierarchien zwischen verschiedenen Wissensformen und wie werden diese ausverhandelt? Welche Strategien gegen Anti-Genderismus gibt es und welche Wahrnehmungen und Anwendungen finden statt? Empirisch stützen wir uns auf teilnehmende Beobachtungen und Interviews mit Studierenden. Von der Analyse erhoffen wir uns mögliche Handlungsfelder und Strategien zu erschließen – nicht nur für den universitären Nachwuchs –, mit denen Anti-Genderismus offensiv und ohne Selbstaufgabe begegnet werden kann.
Johanna Klaus, BA, ist in der Abschlussphase des Masterstudiums Gender Studies an der Universität Wien und Vorsitzende der Studienvertretung Gender Studies.
Cornelia Schobert, BA, studiert Gender Studies und Soziologie an der Universität Wien und ist in der Studienvertretung Gender Studies engagiert.