WAS BRINGT ES, AUFS GESCHLECHT ZU SCHAUEN?
AUSWIRKUNGEN DER INTEGRATION DER GENDERDIMENSION AUF FORSCHUNGSINHALTE
Sybille Reidl
Seit 2008 fördert die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit FEMtech Vorhaben in Forschung, Technologie und Innovation, die die Genderdimension in die Technologieentwicklung einbeziehen. Forscher*innen sind gefordert, in Kooperation mit Gender-Expert*innen interdisziplinär zu arbeiten, um die vielfältigen Lebensrealitäten von Personen und die daraus resultierenden unterschiedlichen Bedürfnisse in ihrer Forschung zu berücksichtigen. Anlässlich des H2020 Projekts EFFORTI (Evaluation Framework for Promoting Gender Equality in Research and Innovation) stellen wir uns die Frage, zu welchen Wirkungen diese Förderung hinsichtlich Forschung und Innovation beitragen kann und wie diese gemessen werden können. Mittels Inhaltsanalyse von Projektbeschreibungen und Analyse von drei geförderten Forschungsprojekten analysieren wir, welche Ergebnisse diese Projekte erzielen können. Außerdem zielen FEMtech Projekte auf die Steigerung der Akzeptanz für das Thema Gender bei Forscher*innen selbst ab. Mithilfe einer sozialen Netzwerkanalyse aller seit 2008 geförderten Projektteams und Expert*inneninterviews wird daher überprüft, ob es gelingt, immer mehr Forschungseinrichtungen dafür zu interessieren sich mit der Genderdimension auseinanderzusetzen und dazu beizutragen das Thema stärker in den Mainstream zu rücken.
Sybille Reidl studierte Soziologie in Wien, seit 2003 am Institut für Wirtschafts- und Innovationsforschung, JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft, Wien. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind: Evaluierung gleichstellungsorientierter Maßnahmen in F&E, Nachwuchsförderung in Naturwissenschaft und Technik, Umsetzung nutzer*innenorientierter Technologieentwicklung.