Heinrich Schenker wurde 1868 in Wisniowczyk, einem galizischen Dorf,
das heute zur Ukraine gehört, geboren. Er übersiedelte 1884
nach Wien, wo er zunächst Jus und am Konservatorium Harmonielehre,
Kontrapunkt und Klavier studierte, und anschließend als Musiker
und Publizist wirkte. Schenker betreute ab 1902 zahlreiche Klassiker-Ausgaben
der Universal-Edition. Neben seiner Arbeit an musiktheoretischen Büchern
und Artikeln gab er Privatunterricht. Er starb im Jänner 1935 in
Wien.
Schenker war Jude. Seine Frau Jeanette (18741945) starb im Konzentrationslager
Theresienstadt. Unter den Nationalsozialisten galten Schenkers Werke und
Ausgaben als verfemt. Viele seiner Schüler emigrierten und sorgten
durch ihre Lehrtätigkeit in den USA für die große Reputation
Schenkers in der anglo-amerikanischen Musiktheorie.
LITERATUR:
Hellmut Federhofer, Heinrich Schenker. Nach Tagebüchern
und Briefen in der Oswald Jonas Memorial Collection, University of California,
Riverside, Hildesheim / Zürich / New York 1985.
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