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Alexander Flor

Alexander Flor studierte Musikerziehung und Instrumentalpädagogik Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie Germanistik an der Universität Wien (interdisziplinäre Master-Arbeit zu „Elfriede Jelineks Kompositionen. Analysen und Kontexte“). Neben Tätigkeiten als Gymnasial- und Klavierlehrer erfolgten u.a. Anstellungen als Studienassistent und wissenschaftlicher Projektmitarbeiter am Institut für Musikwissenschaft und Interpreta-tionsforschung, wo er seit dem Jahr 2020 als Universitätsassistent für Interpretationsforschung lehrt und seinem PhD-Studium nachgeht. Aktuelle Forschungsschwerpunkte liegen auf der historisierenden Aufführungspraxis, der Rezeptionsästhetik barocker Oper, dem Tonträgermarkt sowie Verbindungen von Musik und Literatur. 

flor-a@mdw.ac.at

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Das Dramma per musica im Konzeptalbum. Aufführungspraxis, Repräsentation und Performanz Alter Musik am Tonträgermarkt

Seit der Jahrtausendwende sind mehr als 150 strukturell ähnliche Arienprogramme mit Musik des Dramma per musica der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als CD-Projekte erschienen. Diese werden durch ihre zusammenwirkenden musikalischen, textlichen und visuellen Komponenten nicht selten als „Konzeptalben“ bezeichnet. Die Dissertation untersucht dieses Phänomen des Tonträgermarktes auf diskursive Strategien rund um die Themenfelder der Alten Musik und ihrer Aufführungspraxis. Argumentations- und Suggestionsverfahren, die der Musikgeschichtserzählung sowie der Beschwörung von Historizität dienen, stehen dabei ebenso im Zentrum wie die multimediale Konstruktion von Autor*innenschaft. Untersucht werden die Alben mittels qualitativer Datenanalyse sowie Close-listening-Verfahren unter Berücksichtigung aufführungspraktischer Quellen. Anhand konkreter Fallbeispiele werden letztendlich die Auswirkungen des Mediums auf die musikalischen Interpretationen beleuchtet und Fragen zum Werkcharakter und der Nobilitierungsfunktion des Konzeptalbums im Kontext des Dramma per musica reflektiert.