WIENER SCHULE DER MUSIKTHERAPIE: EINE STANDORTBESTIMMUNG

 

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Hintergrund

Wien beheimatet die älteste akademische Musiktherapieausbildung Europas: 65 Jahre umfasst die bisherige Geschichte und Tradition eines grundständigen Ausbildungsmodells, das vom Sonderlehrgang für Musikheilkunde über den Lehrgang für Musiktherapie, das Kurzstudium und Diplomstudium bis zur heutigen Struktur eines Bachelor-, Master- und Doktoratsstudiums reicht. Akademisch wie rechtlich eingebettet und auf eine lange Tradition zurückblickend bleibt es jedoch unerlässlich für die Wiener Schule der Musiktherapie, sich fortlaufend inhaltlich zu aktualisieren. Ziel des vorliegenden Projektes ist eine Standortbestimmung:

Welche Kernelemente, Begriffe, Referenztheorien und Konzepte sind heute zentral, relevant und repräsentativ für das musiktherapeutische Denken und Handeln von Musiktherapeut:innen der Wiener Schule? Was von früher hat heute noch Bestand – was ist mittlerweile überholt oder in den Hintergrund getreten – was ist dazu gekommen?

Denn die Landschaft der für die Musiktherapie herangezogenen Konzepte hat sich in den vergangenen Jahrzehnten naturgemäß erweitert und verändert: Nicht alle der früher referenzierten Konzepte sind heute noch im Handlungswissen von Musiktherapeut:innen präsent, und andere relevante Bezugsfelder sind dazu gekommen. Dazu zählen beispielsweise entwicklungspsychologische, psychotherapeutische, soziologische oder neurowissenschaftliche Wissensgebiete, mit denen Musiktherapeut:innen sich im Studium, in Fort- und Weiterbildungen oder zum Erwerb von Zusatzqualifikationen auseinandersetzen. Diese Ergänzungen und Erweiterungen durch (meta)theoretisch und/oder anwendungsspezifisch wichtige Erkenntnisse fließen wiederum in die Weiterentwicklung musiktherapeutischer Methoden und Interventionen mit ein. Sie liefern Musiktherapeut:innen eine wissenschaftlich fundierte Theoriebasis ihres Tuns und konturieren das Handlungsspektrum, das den Ausgangspunkt für die weitere Erforschung von Musiktherapie darstellt.

Wir gehen davon aus, dass eine Bestandsaufnahme am besten durch die intensive Auseinandersetzung innerhalb des Kollektivs von Musiktherapeut:innen mit Bezug zur Wiener Schule erfolgen kann. Der angestrebte gemeinsame Diskurs soll so breit und umfassend wie möglich gestaltet werden. Es sollen nicht nur wissenschaftlich/akademisch tätige Personen bzw. Lehrende der Wiener Musiktherapieausbildung, sondern insbesondere auch Absolvent:innen verschiedener Generationen, deren Fokus in der musiktherapeutischen Alltagspraxis liegt und die in verschiedenen klinischen Arbeitsgebieten und Praxisfeldern tätig sind, als aktiv Mitgestaltende in den Prozess einbezogen werden.

 

Durchführung der Online-Fragebogenerhebung 2024

Die vorliegende Befragung bildet den zweiten Teil eines in mehreren Schritten angedachten Forschungsprojektes. Die Zielgruppe sind alle Musiktherapeut:innen im deutschen Sprachraum und ggf. darüber hinaus, die das Musiktherapiestudium in Wien absolviert haben. Der anonymisiert gehaltene Fragebogen enthält neben Angaben zum Arbeitsfeld/zur Klientel Fragen nach dem persönlichen Verständnis von Musiktherapie und möglichen Prägungen. Außerdem werden die Teilnehmenden um die Schilderung eines kurzen anonymisierten Fallbeispiels ersucht, das typische Charakteristika in Bezug auf das „Wienerische“ in der therapeutischen Arbeitsweise enthält; im Weiteren wird zur optionalen Mitwirkung an Forschungsgesprächen in einer weiteren Projektphase eingeladen. Die Auswertung des Fragebogens wird sowohl deskriptiv-statistisch als auch qualitativ in Bezug auf die offenen Fragen, erhobenen Stichworte und die geschilderten Fallbeispiele erfolgen.

Die Online-Umfrage ist bis 31.12.2024 über den folgenden Link verfügbar: 

https://surveys.mdw.ac.at/index.php/145215?lang=de

 

Alternative zur Online-Befragung:

Auf Wunsch können wir Ihnen den Fragebogen auch als ausfüllbares PDF oder im Papierformat zukommen lassen. Bitte schreiben Sie uns dazu ein E-Mail mit Angabe Ihrer Kontaktdaten an smetana-m@mdw.ac.at