„care, dare und share“ - Internationale Konferenz zu Künstlerischer Forschung

Von 7. bis 9. April 2021 veranstaltet die mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien und der Universität für angewandte Kunst Wien die zwölfte Internationale Konferenz über Künstlerische Forschung der Society for Artistic Research (SAR).

Wien,11.März 2021

Kurzversion dieser Presseaussendung.
Long Version of this press release in English.

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte wird die renommierte SAR Konferenz als Live-Online-Event mit rund 40 aktuellen Beiträgen internationaler Teilnehmer_innen stattfinden, die sich thematisch an drei „Attraktoren“ orientieren: „care, dare und share“. Gezeigt werden Arbeiten, Methoden, Funde, Wissensinterventionen, Erkenntnisse, Verstehensformen und Engagement für Erfahrungsaustausch – in Komplexität und Einfachheit, in konventionellen und unkonventionellen, robusten und fragilen Wegen.

Erstmalig findet die SAR-Konferenz in Kooperation mit drei Kunstuniversitäten statt. Das dynamische Feld der künstlerischen Forschung, die Diversität der Kunstdisziplinen und Zugänge werden dabei umfassend aufgezeigt und kreativ erschlossen. Ebenso wird durch die SAR Konferenz 2021 Wien als wichtiger Standort der künstlerischen Forschung im deutschsprachigen Raum sichtbar und das Forschungsfeld gestärkt.

care, dare und share: Keynotes und Programm
Aus 145 Einreichungen über einen internationalen Call wurden rund 40 Beiträge der unterschiedlichsten Disziplinen und Forschungsansätze in einem vielfältigen Panoptikum der aktuellen künstlerischen Forschung zusammengestellt.

Die drei Keynotes der Konferenz werden Emma Cocker (Associate Professor, Fine Art, Nottingham Trent University), Liza Lim (Professorin für Komposition, Sculthorpe Chair of Australian Music, Sydney Conservatorium of Music) sowie Jyoti Mistry (Professorin für Film an der Universität von Göteborg) halten.

Normativität zu hinterfragen, unterschiedlichste Wissensformen einzubeziehen, zu sozialen und gesellschaftlichen Fragen, zu gesellschaftlicher Verantwortung, zu geografischer Diversität, zur sozialen Situation von Künstlerinnen und Künstlern, zu möglichen Konflikten zwischen künstlerischer Freiheit einerseits und Forschungsethik andererseits, zu Fragestellungen des Zugangs zu künstlerischer Forschung u. v. a. m. Stellung zu nehmen, war eine formulierte Wunschvorgabe für die Einreichungen für diese Konferenz.

Gestaltung und Bezüge
Die Konferenzbeiträge werden - ob vorproduziert oder live gestreamt - auf der Online-Plattform (sar2021vienna.ac.at) der Konferenz audiovisuell erfahrbar sein. Mit ausreichend Zeit für Diskussion und Gedankenaustausch können die einzelnen Beiträge in einem internationalen Diskurs per Videokonferenz reflektiert werden. Die Diskussion wird sich auf das Beleuchten der Bezüge zu den „thematischen Attraktoren“, das Darstellen der Zusammenhänge zwischen künstlerischer Praxis und reflexiver Erkundung, das Hinterfragen der sozialen Relevanz künstlerischer Forschung, ebenso wie auf die vielfältigen Forschungs- und Präsentationsmethoden konzentrieren. Letztlich wird so sichtbar, wie künstlerische Entscheidungen, Methoden, Wendepunkte, ethische Fragen, Herausforderungen der Kollaborativität, der Verbreitung und der Dokumentation in den jeweiligen Projekten begegnet wurde.

Der informelle und individuelle Gedankenaustausch und die Vernetzung zwischen den Teilnehmenden stellen auch im Online-Format eine wesentliche Komponente der einmal im Jahr stattfindenden Konferenz dar.

Ulrike Sych, Rektorin der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: „Das Kooperationsprojekt stellt den international gewachsenen Stellenwert der künstlerischen Forschung in der Vielfalt seiner methodischen und disziplinären Ansätze dar. Gleichzeitig werden die beteiligten Kunstuniversitäten als Orte innovativer künstlerischer Wissensgenerierung sichtbar, die in gesellschaftliche Zusammenhänge interveniert und die großen Themen unserer Zeit adressiert.“

Deniz Peters, Präsident der Society for Artistic Research: „Die Künstlerische Forschung hinterfragt, verändert und erweitert – mittels eines Denkens durch künstlerische Handlungen und nicht bloß über diese – das, was wir wissen und wissen können. Auf ihrer Suche nach neuen Erkenntnissen und Erkenntniswegen gehen forschende Künstlerinnen und Künstler diffizilen Fragen innovativ aus subjektiven und intersubjektiven Perspektiven nach. Die 12. internationale SAR-Konferenz zeigt in über 45 vielfältigen und faszinierenden Beiträgen und mit viel Gelegenheit zum Dialog, wie Künstlerische Forschung die Kunst bereichern und profunde menschliche Fragen betreffen kann. Ganz besonders freut mich, dass die mit den vereinten Kräften der drei weltbekannten Wiener Kunstuniversitäten veranstaltete SAR-Konferenz auch eine Zeitkapsel zur pandemiebedingt abgesagten 11. Ausgabe (Bergen 2020) in Form einer Webseite “Suspended Absence” bietet.“

Johan Hartle, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien: „Die künstlerische Forschung ist ein wesentlicher Bestandteil des Selbstverständnis der Akademie der bildenden Künste Wien und wird international oftmals als Vorbild herangezogen. Auf kritische Epistemologien fokussiert entzündet sich das Programm an einer gelebten Diversität, die ihre eigenen Wissensreservoirs bereithält. Die performative Kraft der bildenden Kunst erschließt Wissensquellen, die dem konventionellen Wissen oft entzogen bleiben. Diese Perspektive bringen wir immer wieder aufs Neue in den akademischen Alltag ein und freuen uns über die lebendige Kooperation innerhalb der Society for Artistic Research sowie mit den beiden anderen Kunstuniversitäten Wiens.“

Gerald Bast, Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien: „Die Universität für angewandte Kunst Wien war nicht nur maßgeblich an der Etablierung des international beachteten Programms zur Förderung künstlerischer Forschungsprojekte beteiligt, sie ist auch die erfolgreichste Universität Österreichs bei dieser Projektförderung durch den nationalen Forschungsfonds. Künstlerische Forschung stellt ein zentrales Element des Profils der Angewandten dar und gehört in allen, sehr unterschiedlichen Fachbereichen zum Instrumentarium der Weiterentwicklung und interdisziplinären Vernetzung künstlerischer Arbeitsfelder. Die Ergebnisse künstlerischer Forschungsprojekte an der Angewandten wurden in den letzten Jahren mit großem Erfolg im Rahmen von Ausstellungen in Wien, Neuseeland, Hongkong, Singapur, Tokyo und Los Angeles gezeigt.“

Termin: 7. - 9. April 2021

Konferenzkomitee:Anna Artaker, Akademie der Bildenden Künste Wien, Alexander Damianisch, Universität für angewandte Kunst Wien, Michaela Glanz, Akademie der Bildenden Künste Wien, Johan A. Haarberg, Society for Artistic Research (SAR), Therese Kaufmann, mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Johannes Kretz, mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Vorsitzender), Deniz Peters, Society for Artistic Research (SAR), Barbara Putz­Plecko, Universität für angewandte Kunst Wien, Gabriele Schmid, Society for Artistic Research (SAR).

Ausführliche Informationen und Programm unter sar2021.vienna.ac.at.


Sujet
SAR 2021    


Über die SAR
Die Society for Artistic Research (SAR) ist eine internationale gemeinnützige, künstlerisch-wissenschaftliche Gesellschaft, die sich der Entwicklung, Vernetzung und internationalen Verbreitung der künstlerischen Forschung als einer spezifischen Praxis der Wissensproduktion widmet. SAR ermöglicht eine Reihe von Begegnungen für seine Gemeinschaft von künstlerisch Tätigen im Streben nach einem transformativen Verständnis, das sich auf politische und gesellschaftliche Prozesse sowie auf Kulturen des Forschens und Lernens auswirkt.

SAR wurde 2010 in Bern, Schweiz (als Initiative der beiden Künstler Florian Dombois und Michael Schwab zusammen mit Henk Borgdorff) von rund 80 Künstlern, Forschern und Akademikern aus aller Welt gegründet. Sie ist die einzige internationale Gesellschaft für künstlerische Forschung weltweit. Sie hat eine internationale Mitgliedschaft, die sich aus akademischen und nicht-akademischen Institutionen und Einzelpersonen zusammensetzt.

SAR fördert Praktiken der künstlerischen Forschung, wie sie in und außerhalb von akademischen Institutionen durchgeführt werden. SAR erleichtert die Zusammenarbeit und Kommunikation durch Konferenzen und Meetings, und verbreitet Wissen über künstlerische Forschungspraktiken und -ergebnisse.

SAR gibt das Journal for Artistic Research (JAR) heraus, ein online-, open access - und peer-reviewed Journal zur Identifizierung, Veröffentlichung und Verbreitung von künstlerischer Forschung und deren Methoden aus allen künstlerischen Disziplinen.

SAR betreibt den Research Catalogue (RC), ein durchsuchbares Repository für künstlerische Forschung, zu dem jeder beitragen kann, sobald er sich (kostenlos) registriert hat.

SAR veranstaltet die jährliche Internationale Konferenz zur künstlerischen Forschung die führende Fachleute, Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger zusammenbringt, um beispielhafte künstlerische Forschungsprojekte vorzustellen und gleichzeitig durch kritische Debatten Schlüsselthemen zu fokussieren.


Kontakt

Doris Piller
mdw Presse / Büro der Rektorin
mdw – University für Musik und darstellende Kunst Wien
T 01 71155-7433
pohl@mdw.ac.at
www.mdw.ac.at