Olga Neuwirth
Mit 1. Oktober trat Olga Neuwirth ihre Professur für Komposition am Institut für Komposition, Elektroakustik und Tonmeister_innen-Ausbildung an.
Olga Neuwirth, 1968 in Graz geboren, studierte in Wien, San Francisco und Paris. Zu ihren Lehrenden gehörten Adriana Hölszky, Tristan Murail und Luigi Nono. Sie zählt zu den erfolgreichsten Komponist_innen ihrer Generation und arbeitet mit zahlreichen internationalen Größen. Ihr künstlerisches Selbstverständnis bezieht seit jeher multiple ästhetische Erfahrungen aus Film, Literatur, Bildender Kunst, Naturwissenschaft und Alltagskultur ein. Auftragswerke von Institutionen wie New York Philharmonic, Wiener Staatsoper, Lucerne Festival oder London Symphony Orchestra stehen neben Projekten mit der Experimental-Jazz- und Improvisationsszene. Ein besonderer Fokus liegt auf einem interdisziplinären und alle Sinne ansprechenden Ansatz.
Marksteine in einem eindrucksvollen, viele Genres umfassenden Schaffen sind Solokonzerte, etwa für Klavier (locus … doublure … solus, 2001) und Trompete (… miramondo multiplo …, 2006), Orchesterwerke (Masaot/Clocks without Hands, 2013), Filmmusik (Das Vaterspiel, 2009; Ich seh, ich seh, 2014; Die Stadt ohne Juden, 2017), Werke mit Elektronik (Lonicera Caprifolium, 1993; The Long Rain. A multi-channel-surround Video-Opera, 1999; Le Encantadas, 2014/15) sowie Stücke für Musiktheater, von Bählamms Fest (UA 1999) über die Video-Oper Lost Highway (2003) bis hin zu Orlando nach Virginia Woolf (2019). Auch kultur- und gesellschaftspolitisch erhob Olga Neuwirth schon immer nachdrücklich ihre Stimme. Ihr Wirken wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, darunter der Heidelberger Künstlerinnenpreis, der Schumann-Preis, der Deutsche Musikautorenpreis, der Große Österreichische Staatspreis und der Wolf-Preis. Sie ist Gast auf Festivals und in Konzertsälen wie u. a. Cité de la musique Paris, Philharmonie Berlin, IRCAM Paris, Holland Festival, den Salzburger Festspielen, der Carnegie Hall NYC und Royal Albert Hall London.
© Harald Hoffmann