Nachruf auf Wolfgang Glüxam

Wir trauen um unseren Kollegen ao.Univ.-Prof. Mag.art. Wolfgang Glüxam.

Rektorin Ulrike Sych gibt namens der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bekannt, dass ao.Univ.-Prof. Mag. Wolfgang Glüxam am 29. Juli 2020 verstorben ist.

Wolfgang Glüxam wurde am 17. November 1958 in Melk geboren. Bereits in seiner Gymnasialzeit besuchte er ab 1974 den Lehrgang Kirchenmusik-Vorbereitung an der mdw. Ab 1976 studierte er zunächst Orgel bei Alfred Mitterhofer an der damaligen Abteilung für Kirchenmusik und schließlich bei Michael Radulescu. Darüber hinaus belegte er für mehrere Semester Tonsatz bei Thomas Christian David. 1983 schloss Glüxam seine Studien mit der Diplomprüfung für Orgel ab, nach einem Ergänzungsstudium wurde ihm zwei Jahre darauf der Titel Magister artium verliehen.

Nachdem er bereits an der mdw bei Isolde Ahlgrimm Cembalo zu studieren begonnen hatte, ging er 1982 an das Sweelinck Conservatorium Amsterdam, setzte sein Studium bei Ton Koopman und legte 1987 die Diplomprüfung für Cembalo ab.

Im Wintersemester 1985/86 kam Wolfgang Glüxam mit einem Lehrauftrag für Cembalo erstmals als Lehrender an die mdw. Seit 1987 war er durchgehend am Haus beschäftigt, seine Unterrichtstätigkeit umfasste u.a. Cembalo, Generalbass, Didaktik und Lehrpraxis. 1995 erfolgte seine Anstellung als Vertragslehrer, seit der 2004 erfolgten Habilitation war er als Vertragsdozent für Cembalo tätig.

Als Cembalist und Organist trat Glüxam international sowohl solistisch als auch mit mehreren Ensembles (u.a. Orchestra da Camera „Lorenzo Da Ponte“, Salzburger Barockensemble, Concentus Musicus Wien, Wiener Akademie, La Follia Salzburg, Ad Libitum, Armonico Tributo Basel, ORF-Symphonieorchester und Wiener Kammerorchester) künstlerisch hervor. Wichtige künstlerische Partner waren u.a. Hiro Kurosaki, Patrick Ayrton und Roberto Zarpellon. Bereits in seiner Jugend war er Preisträger internationaler Wettbewerbe und war neben seiner Unterrichts- und Konzerttätigkeit ein gefragter Juror.

Seine CD-Aufnahmen mit Werken von Froberger, Bach, Duphly und Mozart haben die österreichische Cembaloszene entscheidend geprägt und bereichert. Er hat durch sein künstlerisches und pädagogisches Wirken das Cembalo in den Wahrnehmungsfokus innerhalb des österreichischen Musiklebens gerückt.

Mit Wolfgang Glüxam verliert die mdw einen sehr engagierten Lehrenden, einen namhaften Künstler und einen geschätzten Kollegen.

Die mdw wird ao.Univ.-Prof. Mag. Wolfgang Glüxam stets in dankbarer und ehrender Erinnerung behalten.

Bild  © Brigitte Starzinger​-Glüxam