Lange Nacht der Forschung 2024
Das war die Lange Nacht der Forschung 2024: Ob Virtual Reality, Lampenfiebermessung oder das Hörerlebnis im reflexionsarmen Raum – am 24. Mai 2024 konnten Besucher_innen Forschung und Kunst hautnah erleben.
Die mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien öffnete den historischen Campus im dritten Bezirk für die Lange Nacht der Forschung. Besucher_innen konnten auf dem stimmungsvollen Campus vielfältige Forschungsrichtungen kennenlernen und bei interessanten Stationen aus den Bereichen Forschung und Kunst mitmachen.
Den Beginn der „Forschungstour“ stellte die mdw Bibliothek dar: Forscher_innen des Archivs der mdw und des Instituts für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung führten an dieser Station durch die Ausstellung „Klingende Zeitgeschichte in Objekten“, die sich mit der Geschichte der mdw im Austrofaschismus, Nationalsozialismus und Postnazismus auseinandersetzte. Außerdem gab es in der Bibliothek ein Konzert des Instituts für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung anlässlich des 100. Geburtstages des Komponisten Luigi Nono.
Weiter ging es zum Gebäude des Instituts für musikalische Akustik – Wiener Klangstil mit drei Stationen: In der Station „Anblasdruck auf der Posaune“ konnte ein innovatives System ausprobiert werden, das der Frage nachging, warum eine schwierige Tonpassage auf einem Blechblasinstrument manchmal besser und manchmal schlechter gelingt. An der Station „Digital Music Research“ konnten Besucher_innen in Algorithmen eintauchen und interaktive Tools von digitalen Partituren erleben. Ein Besuch im so genannten reflexionsarmen Raum wurde zu einem einzigartigen Hörerlebnis und erklärte beispielsweise, was ein Industrieroboter an einem Cello macht (Station Labor des Instituts für musikalische Akustik – Wiener Klangstil).
Das neueste und preisgekrönte Gebäude Future Art Lab beherbergte ebenfalls mehrere Stationen. Gleich im Foyer gab es die Station „ÆSR Sound Projection Lab – Präsentation klangraumzeitlicher Skulpturen“ des Artistic Research Centers der mdw. Das Center zeigte außerdem im Foyer des Klangtheaters die Station „Spirits in Complexity – Making kin with experimental music systems“ eine live bespielte Raum-Installation, die Einblick in musikalische Interaktionsformen gab.
In einem Seminarraum war die Station „Untersuche Klang und Leistung Deiner eigenen Stimme!“ des Stimmlabors des Antonio Salieri Instituts für Gesang und Stimmforschung in der Musikpädagogik untergebracht. Am Singen interessierte Besucher_innen bekamen eine Übersicht aktueller Messmethoden und konnten ein Stimmfeld zur Darstellung der Leistungsfähigkeit der eigenen Stimme mitnehmen.
An der Station „Lampenfieber bekämpfen: „Musikalische Performance in Virtueller Realität“ der Abteilung für Musikphysiologie konnten Besucher_innen in die Virtuelle Realität einer Performance eintauchen und dabei ihr Lampenfieber messen und vielleicht sogar überwinden.
Im „Klangtheater“ fanden Besucher_innen vielfältige Stationen: Die Frauen-A Capella-Band Beat Poetry Club des Instituts für Popularmusik lädt zu Beginn zum Mitsingen ein. Danach ging es mit der Frage „Wie gestalte ich ein klassisches Konzert für Jugendliche?“ und dem Saitenschneider Quartett des Instituts für musikpädagogische Forschung und Praxis weiter.
Auch im neuen Art House Kino erwarteten Besucher_innen innovative Programmpunkte: Die „Your Smile“-Musikwerkstatt des Instituts für Musikpädagogische Forschung und Praxis informierte über interaktives Musizieren mit beeinträchtigten Kindern. Das Exilarte Zentrum für verfolgte Musik der mdw zeigte die Dokumentation „Julius Bürger – vertrieben und wiederentdeckt. Ein Wiener Komponist kehrt zurück“ und lud zum anschließenden Gespräch ein. Die dazugehörende Ausstellung konnte im Exilarte Zentrum in der Lothringerstraße besucht werden. Unter dem Titel „Leben in der Renaissance? – Die Kartierung der Lebenswelt eines Renaissance-Komponisten“ informierte das Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung abschließend zu überraschenden Erkenntnissen zu Netzwerken im Umfeld des Renaissancekomponisten Ludwig Senfl.
Zusätzlich zum Standort am Campus war die mdw am Standort des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung am Heldenplatz vertreten mit der Ausstellung und Mitmachstation „Wie wirkt Musik in Deinem Leben? Erkunde die Wirkung von Musik und Musiktherapie“ des WZMF – Wiener Zentrum für Musiktherapie-Forschung der mdw.