Überschattet vom Tod der Kammersängerin Hilde Zadek am 21. Februar 2019, wurde der 11. Hilde Zadek Gesangswettbewerb vom 22. bis 27. April erstmals ohne seine Namensgeberin an der mdw ausgetragen. Der von der Hilde Zadek Stiftung und der mdw ausgerichtete Wettbewerb pflegt seit 1999 die gesangspädagogischen Intentionen der großen Sopranistin und Gesangspädagogin, die sich zeitlebens für die Förderung junger Talente eingesetzt hat. „Ich habe nie aus Pflicht unterrichtet, sondern aus Liebe und dem Bedürfnis, dass wir nur durch Liebe glücklich sein können“, beschrieb Hilde Zadek ihr Leitmotiv als Lehrende. Dabei war es ihr „immer ein Anliegen, nicht nur die Technik, sondern vor allen Dingen die menschliche Beziehung zur Musik herauszukehren“.
Von Beginn an der Wettbewerb insbesondere die Musik der Moderne in den Fokus. Der thematische Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf der Oper des 21. Jahrhunderts. Beim Finale am 27. April im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins konnte die Sopranistin Anna Nekhames die Jury von ihrem Talent überzeugen und den mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis für sich entscheiden. Geboren 1995 in Russland, sang Anna Nekhames ab 2004 im Kinderchor des Moskauer Bolschoi-Theaters. Nach Studien am College Galina Wischnewskaja und an der Geschwister-Gnessin-Musikakademie wechselte sie 2018 nach Wien an die MUK – Musik und Kunst Privatuniversität. Die Jury setzte sich dieses Jahr aus dem Sänger Thomas Quasthoff, Birgit Meyer (Oper Köln), Walter Kobéra (Neue Oper Wien), Angelika Möser (Schönberg Center Wien), Evamaria Wieser (Young Singers Project, Salzburger Festspiele), Thomas Mittermayer (Musikverein), Helga Machreich-Unterzaucher (Machreich Artists Management), Kammersängerin Birgid Steinberger und Michaela Dickgiesser (Senatorin E. H., Mitglied im Gremium Musik der deutschen Wirtschaft Berlin) zusammen. Den zweiten Platz erreichten ex aequo mdw-Studierende Josipa Bainac und Andromahi Raptis, Lada Bočková erhielt den Sonderpreis der mdw und MUK.
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