Die Lange Nacht der Forschung (LNF) bietet seit 2005 österreichweit die Möglichkeit, einem breiten Publikum jeden Alters Forschungseinrichtungen und -bereiche vorzustellen und so einen Einblick in aktuelle Forschungsprojekte zu geben. Alle zwei Jahre ermöglicht sie bei freiem Eintritt mithilfe interaktiver oder auch künstlerischer Formate den direkten Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und fördert so das Bewusstsein für und das Wissen über Forschung. Im Fall der mdw beinhaltet dies auch künstlerische Aspekte.
Seit 2016 ist die mdw dabei und unser Beitrag wurde von Mal zu Mal erweitert: So trat 2016 Peter Tschmuck auf der Vortragsbühne der LNF am Heldenplatz auf und veranschaulichte in seinem Vortrag anhand musikalischer Beispiele und mit interaktivem Quiz Die Revolutionen der Musikindustrie. Er verdeutlichte so den Zusammenhang technologischer, wirtschaftlicher und ästhetischer Prozesse und Innovationen anhand der US-amerikanischen Musikindustrie von 1921 bis 2014.
2018 zeigte die mdw als Teil eines Forschungspfades durch die Wiener Innenstadt auf der Freyung einen Auszug aus mehreren Projekten: Das Archiv der mdw war mit Teilen der Jubiläumsausstellung Changing mdw 1 vertreten, die Filmakademie Wien zeigte Ausschnitte aus dem Oral-History-Projekt FilmemacherInnen fragen FilmemacherInnen 2 und das Trio Sa.Ha.Ra 3, bestehend aus Andreas Schreiber, Habib Samandi und Harald Huber, trat zusammen mit der Sängerin Basma Jabr auf und begab sich mit dem Publikum auf eine transkulturelle musikalische Reise über das Mittelmeer.
Lange Nacht der Forschung 2020: Digitale Transformation
Am 8. Mai 2020 hätte die mdw zum dritten Mal an der LNF teilgenommen, wenn nicht Corona dazwischengekommen wäre. Für dieses Jahr war geplant, erstmals die Pforten der mdw für das Publikum der LNF zu öffnen: Passend zum Tag der Befreiung am 8. Mai sollten Besucher_innen Gelegenheit bekommen, das exil.arte Zentrum der mdw kennenzulernen. (Siehe Interview mit Gerold Gruber im mdw-Magazin 1/2020) Außerdem konnten mehrere Projekte für die Aula der Wissenschaften gewonnen werden, wo das BMBWF (Bundeministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung) Messestände sowie eine Bühne zur Verfügung stellt. Ironischerweise lautete das Thema der LNF 2020 Digitale Transformation, denn es kam dann bekanntlich alles anders: Zunächst abgesagt, dann auf den Herbst verschoben, wurde aus der Präsenzveranstaltung Lange Nacht der Forschung 2020 ein ausschließlich digitales Format. Die Beiträge sind ab 9. Oktober bis zum Jahresende unter langenachtderforschung.at verfügbar.
Dieses Jahr hat uns alle vor neue, ungeahnte Herausforderungen gestellt und uns auch ein hohes Maß an Improvisationstalent, Flexibilität und Lernbereitschaft abverlangt. Es hat gezeigt, welche Möglichkeiten digitale Formate bieten, wenn wir räumlich voneinander getrennt sein müssen. Die Lange Nacht der Forschung wird durch das Online-Format für noch mehr Menschen zugänglich. Es bleibt zu hoffen, dass wir alle am 23. April 2021 die Möglichkeit haben werden, die LNF zu besuchen und mit Kolleg_innen in Kontakt zu treten.
Weitere Informationen zu den Beiträgen der mdw sowie das Programm der LNF 2021 finden Sie auf der Website der Forschungsförderung: mdw.ac.at/forschungsfoerderung