Von 7. bis 9. April 2021 wird die mdw in Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien und der Universität für angewandte Kunst Wien die 12. Internationale Konferenz über Artistic Research der Society for Artistic Research (SAR) als Live-Online-Event veranstalten. Diese außergewöhnliche und intensive Zusammenarbeit der drei Kunstuniversitäten Wiens stellt die Stärkung und Entwicklung des wichtigen und dynamischen Feldes der Artistic Research auf internationaler Ebene in den Mittelpunkt und bietet den Teilnehmenden Gelegenheit, die aktuellen Diskurse und Erkenntnisse künstlerischer Forschung intensiv und gebündelt zu erfahren und sich diskursiv zu beteiligen.
Zum ersten Mal wird die SAR-Konferenz digital stattfinden. Dies bietet auch Gelegenheit und Chance, die Teilnahme der Konferenz global zu ermöglichen und so neue geografische Regionen einzubeziehen, welche bei einem normalen Konferenzformat möglicherweise durch mangelnde Ressourcen wie Reisebudgets benachteiligt gewesen wären. Nicht zuletzt wird durch die SAR-Konferenz 2021 auch der Standort Wien mit seinen zahlreichen Initiativen zur Stärkung der künstlerischen Forschung in allen Kunstdisziplinen hervorgehoben. Für die mdw wiederum bietet sich damit die Gelegenheit, die Fortschritte der letzten Zeit (Einrichtung des künstlerischen Doktoratsstudiums, Gründung des Artistic Research Center – ARC) international bekannt zu machen und zu vernetzen.
Im Rahmen der Konferenz werden über eine eigene digitale Plattform Beiträge der künstlerischen Forschung aus aller Welt präsentiert werden. Für die drei Keynotes der Konferenz konnten Emma Cocker (Associate Professor, Fine Art, Nottingham Trent University), Liza Lim (Professorin für Komposition, Sculthorpe Chair of Australian Music, Sydney Conservatorium of Music) sowie Jyoti Mistry (Professorin für Film an der Universität von Göteborg) gewonnen werden. Weiters wurden über einen internationalen Call aus 145 Einreichungen über 40 Beiträge der unterschiedlichsten Disziplinen und Forschungsansätze von einem gemeinsamen Konferenz-Komitee (Anna Artaker, Alexander Damianisch, Michaela Glanz, Johan A. Haarberg, Therese Kaufmann, Johannes Kretz, Deniz Peters, Barbara Putz-Plecko, Gabriele Schmid) aller Kooperationspartner_innen ausgewählt und zu einem vielfältigen Panoptikum der aktuellen künstlerischen Forschung zusammengestellt. Die in dieser Intensität erstmalige Zusammenarbeit aller drei beteiligten Kunstuniversitäten Wiens gibt auch wichtige Impulse und Perspektiven für zukünftige Kooperationen.
Die Konferenz-Beiträge orientieren sich thematisch an drei Attraktoren: care, dare und share. Gezeigt werden Arbeiten, Methoden, Funde, Wissensinterventionen, Erkenntnisse, Verstehensformen und Engagement für Erfahrungsaustausch – in Taten und Worten, Komplexität und Einfachheit, in konventionellen und unkonventionellen, robusten und fragilen Wegen. Die Einreichenden wurden beispielsweise ermutigt, Normativität zu hinterfragen, unterschiedlichste Wissensformen einzubeziehen, zu sozialen und gesellschaftlichen Fragen, zu gesellschaftlicher Verantwortung, zu geografischer Diversität, zur sozialen Situation von Künstler_innen, zu möglichen Konflikten zwischen künstlerischer Freiheit einerseits und Forschungsethik andererseits, zu Fragestellungen des Zugangs zu künstlerischer Forschung u. v. a. m. Stellung zu nehmen.
Die Konferenzbeiträge werden entweder vorproduziert oder live gestreamt auf der Online-Plattform der Konferenz (sar2021vienna.ac.at) audiovisuell erfahrbar sein und jeweils mit reichlich Zeit für Diskussion und Gedankenaustausch versehen in einem internationalen Diskurs per Videokonferenz reflektiert werden. Dabei geht es auch darum, die Bezüge zu den thematischen Attraktoren (care, dare, share) zu beleuchten, die Zusammenhänge zwischen künstlerischer Praxis und reflexiver Erkundung darzustellen, die soziale Relevanz künstlerischer Forschung zu hinterfragen, ebenso die vielfältigen Forschungs- und Präsentationsmethoden. Letztlich wird dadurch auch sichtbar, wie künstlerische Entscheidungen, Methoden, Wendepunkte, ethische Fragen, Herausforderungen der Kollaborativität, der Verbreitung und der Dokumentation in den jeweiligen Projekten begegnet wurde. Auch wird innerhalb der Konferenzplattform ausreichend Gelegenheit für informellen und individuellen Gedankenaustausch und Vernetzung zwischen den Konferenzteilnehmer_innen geboten werden.