mdw-Studierende haben ab Oktober 2021 die Möglichkeit, das Global Conservatoire zu besuchen. Für die Schaffung dieses gemeinsamen digitalen Lehr- und Lernraums kooperieren vier renommierte Institutionen: die Manhattan School of Music (New York), das Royal College of Music (London), die Royal Danish Academy of Music (Kopenhagen) und die mdw. Das Global Conservatoire bietet den Musikstudierenden der vier Projektpartnerinstitutionen ein innovatives Online-Kursangebot mit synchronen und asynchronen Einheiten.
„Ich hatte schon lange die Vision eines Studiums, das im Digitalen höchste fachliche Qualität und internationalen Austausch bietet – und das im Sinne der Nachhaltigkeit, ganz ohne viel zu reisen. Ich freue mich, dass wir diese Idee nun mit dem Global Conservatoire umsetzen konnten. Unsere Studierenden können auf diesem Wege viele Fachexpert_innen erreichen und sich ein großes künstlerisches und wissenschaftliches Netzwerk aufbauen“, sagt mdw-Rektorin Ulrike Sych. Sie sieht die mdw hier in einer weltweiten Vorreiterrolle mit einem weiteren Exzellenzprogramm der Universität und legt besonderen Wert darauf, dass das Global Conservatoire genau wie die mdw stark qualitätsgesichert ist.
Die asynchronen Kursinhalte – beispielsweise in Form von Videos-on-demand, Texten und Aufgaben auf der gemeinsamen Lernplattform – haben den Vorteil, dass Studierende den Besuch der Lehrveranstaltungen individuell gemäß ihrem meist dichten Terminkalender aus Unterricht, Proben, Üben und Konzertreisen organisieren können. Somit eignet sich das Modell der Kombination von synchronen und asynchronen Einheiten besonders gut für Studierende, die bereits musizierend und/oder unterrichtend im Berufsleben stehen und sich ein flexibles Unterrichtsangebot wünschen. Ein wichtiger Aspekt des Global Conservatoire ist aber natürlich auch der direkte Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden der vier Ausbildungsstätten, daher bestehen die Kurse auch aus synchronen Einheiten, wo die Teilnehmenden über passende Online-Tools live interagieren.
„Das immense Potenzial des Konzepts liegt in der Kombination von Synergie und qualitätssteigernder Erweiterung des Studienangebots für die beteiligten Institutionen. Das Format der Zusammenarbeit bietet für die Studierenden die Chance, die unterschiedlichen Perspektiven und Fokussierungen der jeweiligen Kulturräume kennenzulernen und auch Lehrveranstaltungen zu besuchen, die an der eigenen Institution so nicht angeboten werden können. Und schließlich soll sich für Studierende und Lehrende innerhalb des Global Conservatoire schrittweise eine strukturierte und permanente Plattform für fachlichen Austausch und in ausgewählten Bereichen auch die Möglichkeit für gemeinsame Lehre entwickeln“, sagt Johannes Meissl, mdw-Vizerektor für Internationales und Kunst.
Das Global Conservatoire startet mit einer Pilotphase im Studienjahr 2021/22 mit acht Kursen. Nach Evaluation dieser ersten Phase wird das Kursangebot schrittweise erweitert. Allgemein richtet sich das Lehrveranstaltungsangebot an alle Musikstudierenden der vier Institutionen, einige Kurse sind aber nur für Master- und PhD-Studierende zugänglich. Der erste angebotene Kurs ist Music and Words des Royal College of Music, ein praktischer Online-Workshop, in dem Studierende ihre Fähigkeiten, über Musik zu sprechen und zu schreiben, ausbauen können. An diesem ersten Kurs können auch Lehrende teilnehmen, die künftig für das Global Conservatoire Kurse gestalten werden, um so Know-how im digitalen Unterrichten und Bereitstellen von asynchronen Inhalten zu sammeln. Ab dem Sommersemester 2022 wird das Angebot erweitert: von Music Production for Musicians und Nordic Noir – structure and melancholy in Nordic music der Royal Danish Academy of Music bis zu African American Music History und Musical Theatre Dance der Manhattan School of Music. Die mdw bietet unter anderem den Kurs Music and Racism an.
Alle teilnehmenden Studierenden werden an den Partnerinstitutionen als ordentliche Studierende inskribiert und von den Studiengebühren befreit. Die Administration des Global Conservatoire ist durchaus herausfordernd, da unterschiedliche „Higher Education Institution“-Systeme aufeinandertreffen: die Manhattan School of Music, das Royal College of Music und die Royal Danish Academy of Music sind Musikkonservatorien, die mdw eine Universität. Die Studienjahreinteilungen sind unterschiedlich, somit starten und enden die Semester der Global-Conservatoire-Partner zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Eine sehr genaue Abstimmung der Organisator_innen in Hinblick auf die zeitliche Planung der Kurse und die zeitgerechte Ausstellung der Zeugnisse ist daher überaus wichtig. „Die Komplexität in der Organisation ergibt sich vor allem durch die enge Verflechtung der unterschiedlichen Themengebiete. Für die jeweiligen Bereiche – wie Kommunikation und Branding, studienrechtliche Fragen und technische Umsetzung – wurden daher eigene Arbeitsgruppen gebildet“, erklärt Bojana Tesan, stellvertretende Leiterin für Veranstaltungen und Internationales, die für die mdw Mitglied des internationalen Projektteams des Global Conservatoire ist. Das Global Conservatoire ist auch ein „Erasmus+“-gefördertes Projekt, in dessen Rahmen unter anderem ein Research Paper und ein Open Access Online Handbook zum Thema asynchrones Lernen von den Projektpartnern erarbeitet werden.
Kursangebot des Global Conservatoire unter: mdw.ac.at/programmemobilities/globalconservatoire/de
Anmeldefrist für die Kurse des Sommersemesters endet im November 2021.
Anmeldung und Fragen unter: globalconservatoire@mdw.ac.at